2024-05-02T16:12:49.858Z

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Stefan Licklederers team gab zum wiederholten Mal den Sieg in der NAchspielzeit aus der Hand. | Foto: Daniel Thoma
Stefan Licklederers team gab zum wiederholten Mal den Sieg in der NAchspielzeit aus der Hand. | Foto: Daniel Thoma

Pfaffenweiler gibt Sieg in der Nachspielzeit aus der Hand

Eintracht Freiburg rennt der Anfangsphase hinterher +++ PTSV Jahn Freiiburg belohnt sich +++ Wasser/Kollmarsreute Herbstmeister

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Ein Fußballspiel geht 90 Minuten plus Nachspielzeit. Dies mussten am Wochenende zum wiederholten Male der VfR Pfaffenweiler bitter erfahren. Erneut kassierten sie in der Extratime den Ausgleich und gaben damit die drei Punkte aus der Hand.

Unentschieden in Mundingen: Wasser/Kollmarsreute ist Herbstmeister
Die SG Wasser/Kollmarsreute sicherte sich mit dem 2:2 in Mundingen die „Herbstmeisterschaft“ in der Bezirksliga Freiburg. „Das war unser Ziel“, stellte Trainer Thomas Reger klar. „Wir wollten die Herbstmeisterschaft und dazu mindestens einen Punkt holen. Damit sind wir im Soll und als die Spitzenmannschaft der Vorrunde durch.“ Goalgetter Noel Stolp erzielte auf Vorlage von Sergej Kohl die Führung für den Spitzenreiter. Eine „verunglückte Flanke“ (Reger) von Johannes Adler landete zum 1:1 im Netz, noch vor der Pause drehte Daniel Waltensperger mit seinem zweiten Saisontor das Ergebnis zugunsten der Mundinger. Einen an Kohl verschuldeten Strafstoß nutzte Frank Kocur zum 2:2. „Wir hatten in der zweiten Halbzeit gewiss das Chancenplus“, berichtete Thomas Reger und fand Zustimmung beim einheimischen Trainer Marco Neumaier: „Wasser/Kollmarsreute hatte mehr Ballbesitz und die besseren Chancen, aber wir haben unsere Möglichkeiten sicher stärker ausgeschöpft und läuferisch und kämpferisch gut dagegengehalten. Unterm Strich war das Remis gerecht.“ Aus einer mutigen, geschlossenen Elf hätten Innenverteidiger Carsten Braun und Torwart Norman Gruber herausgeragt.

Jahn-Elf belohnt sich
Der PTSV Jahn Freiburg feierte auf seinem Kunstrasenplatz einen 2:0-Sieg über Heimbach und konnte sich etwas von der Abstiegszone lösen. „Wir sind gut ins Spiel gekommen, vor allem was das Ballverhalten angeht – wir hatten wie häufig viel Ballbesitz und haben uns in der 30. Minute belohnt“, berichtete Trainer Florian Kneuker. „Ein guter Vorstoß durchs Zentrum: Chris Bender, der nach dreiwöchiger Urlaubspause wieder aufgelaufen ist, hat einen Superpass auf Michael Vogelgsang gespielt, und der hat den Ball noch am Keeper vorbeigespitzelt.“ Gleich darauf hatten die Freiburger allerdings „extremes Glück“ (wie sich Kneuker ausdrückte), als Kolja Gerlach einen Schuss der Gäste auf der Linie klären konnte. In der zweiten Halbzeit drängten die Einheimischen auf das 2:0, hatten aber wiederum bei einer Gästechance Fortuna auf ihrer Seite. In der 82. Minute zog der eingewechselte Jakob Böllhoff über die rechte Seite auf die Mitte; Chris Bender kam im ersten Versuch nicht durch, im zweiten war Jan Schiller-Nino erfolgreich und schob den Ball zum 2:0 ein. Co-Trainer Michael Kunitzky bescheinigte Torben Blechenberg einen guten Einstand auf der Sechserposition. Florian Kneuker bezeichnete den Sieg über seinen früheren Emmendinger Vereinskollegen Mario Rombach als „verdient“, musste aber einräumen: „Wenn wir vor der Pause den Ausgleich kassieren, dürfen wir uns nicht beschweren.“

Wusu: „Wir rennen der Anfangsphase hinterher“
Anders erging es den SF Eintracht Freiburg, die in Kirchzarten trotz Führung mit 1:3 unterlagen. Paul Krusenotto hatte die Freiburger nach Vorarbeit von Kazbek Ulubiev in Führung gebracht. Die SFE hatten gar die Chance zum 2:0, doch Clemens Fink konnte Ulubievs Vorlage nicht nutzen. Knackpunkt der Partie war für Trainer Ray Wusu ein seiner Meinung nach falscher Entscheid von Schiedsrichter Michael Radojevic aus Dauchingen: „Es war eine klare Abseitsposition, die zum 1:1 führte.“ Auch wurmte ihn, dass Radojevic ausschließlich gegen seine Elf Karten zückte – insgesamt sprach der Referee sieben Verwarnungen aus, zwei davon gegen Frederic Eisen, was für diesen in der 92. Minute den Feldverweis bedeutete. „Ich bin enttäuscht über das Ergebnis, aber ein Kompliment geht auch an den Gegner, der in der zweiten Halbzeit viel investiert hat“, sagte Wusu. „Meine Mannschaft hat sich nicht versteckt und die Aufgaben gut umgesetzt. Wir rennen noch immer der Anfangsphase der Saison her, als wir viele Spiele unglücklich verloren haben. Ich mache mir darüber aber keine Gedanken: Die Mannschaft ist topfit, und wir werden noch aus diesem Loch herauskommen.“

VfR erwischt’s zum dritten Mal in der Nachspielzeit: Viertes Remis in Folge
Stefan Licklederer wird zum Ende der Saison sein Traineramt beim VfR Pfaffenweiler aus beruflichen und familiären Gründen zur Verfügung stellen. „Vielleicht werde ich dem VfR noch in anderer Funktion weiter zur Seite stehen“, erklärte er, die zeitliche Beanspruchung als Trainer werde er indes nicht mehr aufbringen können. Am Wochenende spielten die Schneckentäler in Waltershofen 2:2 – „wieder einmal“, sagte Licklederer mit bitterem Lächeln. Denn es ist das vierte 2:2 in Folge, und dabei ging der VfR zum dritten Mal in der Nachspielzeit zweier Punkte verlustig: Gegen Biengen kassierte Pfaffenweiler in der 94. Minute den Ausgleich, gegen Neuenburg in der 95. Minute und nun in Waltershofen in der 93. Minute. Beim 2:2 in Ebringen hatte der VfR allerdings Glück, etwas Zählbares mitzunehmen – bekanntlich köpfte damals Torwart Stephan Müller in der Nachspielzeit zum 2:2 ein. Licklederer treiben allerdings eher die sechs verlorenen Punkte der drei anderen Remis um: „Das ist megaärgerlich, wir belohnen uns einfach nicht für unser gutes Spiel. Von ‚Gut gespielt‘ können wir uns derzeit nichts kaufen!“ Doch auch Positives hat er registriert: „Marc Elmlinger und Philipp Waibel sind in diesem Jahr aus der A-Jugend herausgekommen und sind nun Stammspieler. Die beiden haben eine tolle Entwicklung genommen!“

Mit Geduld, Spucke und dem Vorstandsmitglied
Unerwartet schwer tat sich der FC Neuenburg beim Heimspiel gegen Wasenweiler, den Vorletzten der Bezirksliga-Tabelle. Zwar waren die Platzherren deutlich überlegen und hatten mehr Spielanteile, zeigten aber ungewohnte Abschlussschwächen. Schon in der zehnten Minute versuchte Daniel Briegel seinen Sturmpartner Patrick Faller in Szene zu setzen, jener kam jedoch einen Tick zu spät. In der 23. Minute wurde ein Schuss von Ricco Kaulvers zur Ecke geklärt, auch ein Versuch von Hannes Selz wurde abgeblockt (25.). Die vergebenen Möglichkeiten hätten sich durchaus rächen können: Der auffällige SVW-Spieler Dennis Vonderstraß legte in der 26. Minute ein starkes Solo über fast das gesamte Spielfeld hin, vergab aber dann die Großchance, und nach einem Konter kurz vor der Pause klärte der aufmerksame FCN-Torwart Benny Imhof in einer 1:1-Situation gegen Fabian Heitzler. Die zweite Halbzeit bot das gleiche Bild: Neuenburg bestimmte das Geschehen, hätte aber fast in der 78. Minute das 0:1 kassiert, als Vonderstraß eine Flanke knapp verpasste. In der Nachspielzeit, als kaum noch jemand mit einem Treffer rechnete, nahm Raphael Saurer den Ball mit einem gewaltigen Volleyschuss aus 16 Metern und pflanzte ihn ins Tor. „Saurer, Saurer“, bejubelten die Fans den Torschützen, der auch zum Vorstand des FC Neuenburg gehört. Fazit: Die Elf von Trainer Thomas Wachenheim, der zum Saisonende die zehnjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Verein beendet, um sich neuen Herausforderungen zu stellen, erfüllte in einem Geduldsspiel ihre Pflicht – gerade so!

Aufrufe: 024.11.2014, 18:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor