2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau

Nienaber drückt dem SC Peckeloh aus Neuseeland die Daumen

Der Landesligist muss ab sofort einen Leistungsträger ersetzen

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Ohne ein Erinnerungsstück an die gemeinsame Zeit wollten sie ihn nicht fliegen lassen. Und so überreichten die Kicker des SC Peckeloh ihrem Mitspieler Stefan Nienaber kurz vor dessen Abreise nach Neuseeland ein Exemplar des Sondertrikots, das der Verein eigens für den Haller-Kreisblatt-Cup hatte anfertigen lassen. Als Nienaber das schwarz-rote Shirt mit dem Foto vom SCP-Fanblock auf der Brust nach seiner Ankunft bei den Kiwis aus dem Koffer zog, wird er sicher sehr gern an seine gut eineinhalb Jahre im Verein zurückgedacht haben.

Denn aus dem Talent ist längst eine wichtige Säule der Mannschaft geworden: Im Sommer 2015 war Nienaber als 19-Jähriger von seinem Heimatverein Victoria Clarholz gekommen, in dieser Saison schaffte er bei den Peckelohern den Durchbruch zum Leistungsträger. Nienaber kam in allen bisherigen 17 Punktspielen zum Einsatz und liegt in der internen Torjägerliste mit sieben Treffern zusammen mit Marvin Heinsch ganz vorn – und zwar als rechter Verteidiger.

Trainer Markus Kleine-Tebbe hatte das richtige Gespür, als er den zuvor meistens offensiver aufgestellten Youngster weiter nach hinten beorderte: Wenn Nienaber das Feld vor sich hat, kann er seine Schnelligkeit und seinen Tordrang offenkundig am effektivsten ausspielen. Umso schmerzhafter ist nun sein Verlust. „Zum Glück ist Gilles Berger nach seiner langen Verletzung wieder da“, sagt Kleine-Tebbe. Doch obwohl der Trainer somit weiß, wie er am Sonntag im Heimspiel gegen den VfB Schloß Holte die entstandene Lücke füllen wird, findet er Nienabers Fehlen „bedauerlich. Es wäre ja schön, wenn wir beide zusammen auf der rechten Seite hätten“.

Kleine-Tebbe tröstet sich damit, dass Nienaber ihm versichert hat, nach seiner Rückkehr nach Deutschland wieder für den SCP spielen zu wollen. „Und das Wichtigste ist doch sowieso, dass er heil zurückkommt“, betont Kleine-Tebbe. Nienaber schloss Ende Januar mit der Prüfung seine Ausbildung zum Industriekaufmann ab, im Herbst möchte er ein Studium aufnehmen. In dem freien Zeitraum dazwischen sah der 21-Jährige für sich die große Chance auf ein Abenteuer. In seinen sechs Monaten in Neuseeland möchte er nun Land und Leute auf der Nord- und Südinsel im Pazifischen Ozean kennenlernen.

Zugleich aber wird Nienaber vom anderen Ende der Welt die Entwicklung seiner Mannschaft mitverfolgen und ihr die Daumen drücken. Auch wenn er sich am Sonntag beim Anpfiff aufgrund der Zeitverschiebung – plus zwölf Stunden – vermutlich im Tiefschlaf befinden wird.

Aufrufe: 018.2.2017, 10:00 Uhr
Philipp KreutzerAutor