Nick Wurian wirft die Brocken hin

Bergisch Gladbach. Sie sind wohl behalten zurück aus dem Trainingslager in Side in der Türkei: die Mittelrheinliga-Fußballer des SV Bergisch Gladbach 09. Und haben gute Kunde im Gepäck. Nach dem 2:2 im Testspiel gegen den Regionalliga-Tabellenführer SK Austria Salzburg wurde der norwegische Drittligist IL Bjarg 2:0 besiegt. Die Tore erzielte Daniel Isken und Tobias Zinken. „Wir haben sehr konzentriert gespielt und verdient gewonnen”, freut sich Trainer Schacht.

Ohnehin war das Trainingslager erneut ein „voller Erfolg. Die Spieler haben eine Woche lang wie die Profis trainiert, alle engagiert mitgezogen, sich sehr diszipliniert verhalten. Trainer, Funktionsteam und Mannschaft sind weiter zusammen gewachsen.”

So weit das Positive. Schlechte Nachrichten hat Trainer Schacht auch: „Unser Physiotherapeut Nick Wurian hört mit sofortiger Wirkung auf. Das ist für unser Team ein sehr schmerzlicher Verlust. Er macht seine Arbeit so gut, dass er eigentlich ins Profi-Geschäft gehört. Er ist fachlich und menschlich nicht zu ersetzen.”

Was sind die Gründe abrupt aufzuhören? Nick Wurian: „Der Verein hat sich mir gegenüber unfair verhalten. Wenn für die Jugend ein Physiotherapeut gesucht wird, kann ich erwarten, nachdem ich in der vierten Spielzeit für SV 09 tätig bin, dass zuerst mit mir gesprochen wird. Das war aber nicht der Fall. Vielmehr wurde ein andere Physiotherapie-Praxis in Gladbach den Jugendspielern empfohlen.”

09-Jugendleiterin Tanja Rolnik: „Wir haben in Abstimmung mit dem Beirat des Vereins einen neuen Kooperationspartner gewonnen. Da wir annehmen mussten, dass Nick Wurian es zeitlich nicht schafft, auch noch unsere Jugendteams zu betreuen, haben wir nicht mit ihm gesprochen.” Das Tuch scheint zerschnitten.

Liegt ihm ein Angebot des TV Herkenrath vor? Nick Wurian: „Dieses liegt mir schon länger vor. Bei diesem Verein spielen ja 09er, die weiter bei mir in Behandlung sind. Es hat auch bereits ein Gespräch mit Herrn Faber gegeben. Das hat aber nichts mit meiner jetzigen Entscheidung zu tun. Ich wäre bis Saisonende bei 09 geblieben.” (er)