2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Fünf Tore kassierte Florian Peischl am Freitagabend gegen Illertissen II ? die Packung sorgte für Frust beim TSV Aindling. 	F.: Reini Rummel
Fünf Tore kassierte Florian Peischl am Freitagabend gegen Illertissen II ? die Packung sorgte für Frust beim TSV Aindling. F.: Reini Rummel

Nicht nur der Keeper greift ins Leere

Nach 1:5 gegen den FV Illertissen II steckt Aindling wieder im Abstiegskampf

Nach einer 1:5-Niederlage fehlt für so manche Debatte die Grundlage: Entschied heute das Glück? War das Ergebnis verdient? Nach der deftigen Heimschlappe des TSV Aindling gegen den FV Illertissen II durfte vielmehr über andere Fragen debattiert werden: Wie konnte es zu diesem Debakel kommen? Noch wichtiger wird es sein, nach Lösungen dafür zu suchen, wie die Mannschaft wieder rausfindet aus diesem Tal der Tränen.

Roland Bahl, der Trainer, scheute sich diesmal nicht, Namen von Fußballern zu nennen, die den Erwartungen nicht entsprachen. Simon Adldinger, Simon Haas und Philipp Körner sprach er an. Die übrigen Kicker sollten daraus nicht den Schluss ziehen, dass sie keinen Anlass zur Kritik boten. Das gesamte Team präsentierte sich unter Form. Wobei man auch sagen muss: Wer bereits nach gut einer halben Stunde mit 0:4 in Rückstand gerät, dem könnte nur noch ein kleines Wunder aus der Patsche helfen. Das Verliererteam vom Freitag ist gut beraten, wenn es die Tabelle selbstkritisch liest. Neun Punkte aus acht Spielen: Damit hat der Abstiegskampf begonnen. Auf diese Erfahrung hätte man gerne verzichtet nach dem Abstieg aus der Bayernliga 2013 und dem erfolgreichen Bestehen in der Relegation vor einigen Monaten auf den letzten Drücker.

Die Packung gegen Illertissen könnte zu personellen Veränderung führen, sofern Alternativen vorhanden sind. Immerhin meldete sich Michael Schäffler auf dem Platz zurück. Patrick Modes saß auf der Bank, wurde angesichts des uneinholbaren Rückstands aber geschont für die nächste Aufgabe am kommenden Sonntag in Egg an der Günz. „Wir brauchen ihn für die nächsten Wochen“, stellte Bahl klar. Bei Daniel Deppner sollte man derzeit nicht spekulieren, wann er wieder eingreifen kann. Nachdem bei ihm ein Oberschenkel aufgeschnitten werden musste, werden in jedem Fall einige Wochen ins Land ziehen.

Der Trainer sprach nicht zum ersten Mal einen Substanzverlust an. Bis zum nächsten Punktspiel verstreichen immerhin neun Tage; das müsste ausreichen, um den jüngsten Tiefschlag wegzustecken und sich auch körperlich wieder zu erholen. „Wir müssen uns wieder aufrichten, wir können es besser“, versuchte Bahl seinen Leuten Mut zu machen. Dass Florian Peischl arg geknickt wirkte nach dem Schlusspfiff, erscheint verständlich. Fünf Treffer – diese Bilanz geht jedem Keeper an die Nieren. Zumal dann, wenn er daran nicht unschuldig war.

„Ich will zum Spiel gar nichts sagen“, meinte bei der Pressekonferenz Josef Kigle. Das Schweigen des Vorstands Spielbetrieb darf man als eine Form der Frustbewältigung verstehen.

Aufrufe: 018.8.2014, 17:05 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor