Neufra will den Erkenntnisgewinn nutzen

"Die Stimmung war natürlich ganz gut. Mit so einem Sieg im Rücken trainiert es sich natürlich viel leichter, sagt Neufras Trainer Volkmar Hackbarth. Auch in seinem Unterton schwingt natürlich noch Freude über den 5:1-Erfolg mit, als Neufra zwar nach gefühlten achteinhalb Sekunden nach einem Abspielfehler von Mario Miller (nicht von Thomas Müller wie am Montag fälschlicherweise berichtet) das schnellste Gegentor der jüngeren Landesligageschichte hinnehmen musste, aber im zweiten Abschnitt aufdrehte und vor allem die Spies-Cousins Patrick und Simon die Partie mit ihren Toren drehten.

"Wir haben natürlich auch zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht, aus zwei Standards zwei solche Tore zu machen. Da gehört auch ein bisschen Glück dazu." Hackbarth spielt auf die beiden Treffer von Patrick Spies an, der mit einem Schuss durch die Mauer fast von der Torauslinie das 1:1 erzielte und nur wenige Minuten später mit einem geschlenzten Linksschuss aus 25 Metern die Partie komplett drehte. "Ich hoffe, die Mannschaft hat erkannt, was nötig ist, um erfolgreich Fußball zu spielen", hofft Hackbarth auf den "Lerneffekt" aus dem Kehlen-Spiel. "Fußball ist auch eine Kampfsportart. Da reicht es nicht nur, ein Ergebnis zu verwalten, wie wir es in Maierhöfen versucht haben", sagt Hackbarth.

Doch Hackbarth will das Ergebnis nicht nur auf das Glück reduzieren. Mitnichten. "Die Art und Weise, wie wir das Spiel in der zweiten Halbzeit geführt haben, war schon relativ gut. Wir haben eigentlich keine Torchance zugelassen. Wir haben uns gute Chancen herausgespielt und diese auch in Tore umgemünzt", fasst Hackbarth die zweite Halbzeit zusammen. Die Partie gegen Weingarten wolle man "positiv angehen", sagt Hackbarth. "Wir wollen natürlich vor der Winterpause noch einige Punkte holen. Ich denke, das ist eine enge Runde. Das hat man jetzt auch an Ostrach gesehen."

Verzichten muss Volkmar Hackbarth in Weingarten auf Jörg Heckenberger, der im Spiel gegen Kehlen eine Meniskusverletzung erlitten hat. "Er hatte diese Woche ein MRT. Noch steht aber nicht fest, wie weiter verfahren wird und ob er operiert werden muss." Ansonsten sind alle Mann an Bord.

Der SV Weingarten will "so schnell wie möglich die 20-Punkte-Grenze knacken". Das wünschte sich Trainer Mike Gleich nach der unterm Strich souverän gelösten Aufgabe gegen den FC Winterlingen. Besonders für Volker Manz war die Partie eine Befreiung. Zuletzt lief's für den vom SV Oberzell gekommenen Offensivmann im Torabschluss nicht - gegen Winterlingen gelangen ihm aber zwei Treffer. Gleich hat Neufra in Oberzell gesehen - und bringt dem Gegner viel Respekt entgegen: "Sie haben eine starke rechte Seite, einen routinierten Trainer, sind im Verbund stark und haben in Oberzell nur durch einen unberechtigten Elfmeter und eine Einzelaktion von dos Santos verloren."