2024-04-25T14:35:39.956Z

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Am Wochenende erkämpfte sich die DJK Eintracht Süd ein Remis gegen den Spitzenreiter. F: Zink
Am Wochenende erkämpfte sich die DJK Eintracht Süd ein Remis gegen den Spitzenreiter. F: Zink

Neue Mannschaft, neues Glück bei der DJK Eintracht Süd

Alltag in der A-Klasse 7 - Teil 4: Viele Jahre lag vieles brach im Verein, jetzt ist der Elan zurück - und mit ihm mal wieder ein neues Team

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Gut, sie war ja nie weg, die A-Klasse. Wir haben sie hier nur versteckt, eine Saison lang. Jetzt sind wir wieder dort, auf holpri­gen Wiesen, bei den Jungs mit den schweren Knochen, bei denen, die lieber nächtelang fei­ern gingen als ins Fußballinternat. Eine wöchentliche Liebeserklä­rung an die ehrlichste Fußball­ Liga Nürnbergs.
Wenn man etwas über die DJK Eintracht Süd erfahren will, muss man mit Monika Neubauer sprechen, sagt der Weißhaarige im Trainingsan­zug. Dann dreht er seinen Kopf in Richtung Gartenhäuschen und ruft. Monika Neubauer steckt schlagartig den Kopf aus der Tür, über der „Eintracht-Hütte“ steht, und in der sie Kuchen, Muffins, Kaffee, aber vor allem Bier ver­kaufen. Das muss jetzt mal eben ihr Mann machen, die Abteilungs­leiterin Fußball spricht jetzt schließlich mit der Lokalpresse.

Durch ihren Sohn sind die Neu­bauers vor vielen Jahren zur DJK Eintracht Süd gekommen, erzählt sie, wobei, viel früher war Monika Neubauer ja schon einmal hier. „Frauenfußball und so“. Erst Spielerin, dann Trainerin, bevor sich niemand mehr um den Fuß­ball bei der DJK Eintracht Süd kümmerte. Dann kam der Sohn zur Welt, wollte Fußball spielen - „und als es keine E-Jugend gab, hieß es, dann muss er eben mit in die C-Jugend“. Dort, wo alle zwei Köp­fe größer sind, wollten die Neu­bauers den Kleinen aber verständ­licherweise nicht spielen lassen, also hat der Papa den E-Jugend-Trainer gemacht. „Und wie das eben so ist in einem Verein, wenn man den Mund aufmacht, hat man gleich eine Funktion“, sagt die Abteilungsleiterin.

Monika Neubauer hat es nicht nur beim Mundaufmachen belas­sen, „wenn“, sagt sie, „dann schon richtig“. Also hat sie mit ihren Amtskollegen Udo Wengen­roth und Oliver Angermüller ange­packt. Mittlerweile hat die DJK Süd einen dritten Rasenplatz, bei­nahe wieder alle Jugendmann­schaften besetzt, in zwei Jahren steigt die B-Jugend in den Herren­bereich auf - ein besonderer Mo­ment, denn lange Zeit kamen die Spieler nur noch von außerhalb. So war es auch heuer wieder, als Sascha Bauer, der vergangene Woche nach unterschiedlichen sportlichen Ansichten von Petar Brainovic als Trainer abgelöst wurde, mit seiner Frei­zeitmannschaft zur DJK Eintracht Süd wechselte. Es war ein Glücksfall, 15 Neuzugänge, denn die letzten drei Jahre unter Spielertrainer Muarrem Demir waren zwar er­folgreich, die DJK Süd stieg in die A-Klasse auf, scheiterte dann an der Kreisklassen-Relegation, aber als Demir Richtung Dergah­spor ging, zerstreute sich auch die überwiegend türkischstämmige Mannschaft in alle Winde.

„Die Jungs waren in Ordnung, aber beim Sommerfest hat sich keiner blicken lassen. Auch sonst waren die nie im Sportheim. Für das Vereinsleben war das natür­lich schlecht“, sagt Monika Neu­bauer. Das ist jetzt anders, die Mannschaft hat neue Auswechselbänke mon­tiert, den Ballraum sauberge­macht und sogar das Moos von den Toren abgeschrubbt. Was fehlt, ist jetzt nur noch der sportliche Erfolg, gegen Spitzen­reiter TSV 61 Zirndorf gab es am Wochenende immerhin ein acht­bares 0:0. Und nach dem Abpfiff, worauf Monika Neubauer beson­ders stolz ist, ging es gemeinsam noch ins Sportheim. Einfach noch ein wenig zusammensitzen, wie man das so macht in einem schö­nen Verein.

Aufrufe: 021.9.2016, 09:49 Uhr
Christoph BeneschAutor