2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Verbissene Zweikämpfe waren beim letzten Spiel ATV gegen Süd zu sehen.F: Zink
Verbissene Zweikämpfe waren beim letzten Spiel ATV gegen Süd zu sehen.F: Zink

Nervenkitzel bis zum Schlusspfiff

Künftige Partner ATV Frankonia und SV 73 Süd trennten sich 3:3

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Geradezu historische Qualität hatte die Begegnung zwischen ATV Frankonia und dem SV 73 Süd: Letztmals trafen beide Vereine in der Kreisliga 2 aufeinander. Zur neuen Saison fusionieren beide Traditionsvereine. Wohl auch künftig in der Kreisliga, sind mit dem 3:3 (1:1) die Aufstiegschancen der „Süder“ doch weiter geschmolzen.

Marco Marciano hätte sich nach dem Abpfiff wohl am liebs­ten in den Allerwertesten gebissen: Zwar hatte er zweimal getroffen, doch beim Stand von 3:1 hat­te er den möglichen Sieg aus der Hand gege­ben: Völlig frei stand er vor SV-Keeper Maximi­lian Glass, lupfte den Ball elegant über die­sen hinweg – doch dies tat er allzu lässig, so dass das Spielgerät neben statt im Tor lan­dete. Wodurch wieder­um die Gäste im Spiel blieben und in den letzten fünf Minuten noch den Ausgleich schafften.

Heftig bis ruppig war es im Hinspiel noch zur Sache gegangen, das die „Süder“, die damals auf einer Erfolgs­welle unterwegs waren, mit 2:1 gewon­nen hatten. Engagiert waren die Akteure auch diesmal zu erleben, auch sehr diskutierfreudig in Rich­tung Unparteiische, aber Gift steckte keines in der Partie. Schließlich saßen beide Teams anschließend mit der Abteilungsleitung des neuen ATV 1873 Frankonia zusammen, um die Zukunftsplanung für den Fusionsver­ein voranzutreiben.

Aufregung kam auf, als Schiedsrich­ter Heiko Trost nach elf Minuten auf Strafstoß entschied: Ralf Tobor hatte den Ball an Keeper Patrick Gutierrez vorbeigelegt, hätte ihn aber kaum mehr erreicht, auch wenn ihn der ATV-Torhüter nicht „abgeräumt“ hätte. Ein typischer Strafstoß der Marke „Kann man, muss man nicht pfeifen“ – was Can Demir nicht davon abhielt, eiskalt zu vollstrecken. In der Folge bemühten sich beide Teams mit Erfolg und auf Augenhöhe um gepfleg­ten Spielaufbau, wobei die Gäste einen Tick sicherer wirkten. Beide hatten durchaus Möglichkei­ten, ließen die aber ungenutzt. Dann passierte das, wovor Trainer Michael Green und auch die „73er“ sich selbst gegenseitig und laut­stark gewarnt hatten: Unmittelbar vor der Pause war ihre Abwehr bei einem wei­ten Freistoß aus dem Halbfeld unauf­merksam. Marciano verlängerte per Kopf und Cristiano Palma Do Carmo vollstreckte zum 1:1 – und danach begannen die Gäste, sich gegenseitig Vorwürfe zu machen, statt sich auf ihr Spiel zu konzentrieren.

Was sich nach dem Seitenwechsel fortsetzte. So, als Markus Schneiders Schuss vom Innenpfosten aus dem Tor prallte (51.), die Gastgeber einen Frei­stoß schnell ausführten und Marciano im Nachschuss das 2:1 markierte (54.). Seinem 3:1 per Foulelfmeter ging eine ähnliche Situation voraus wie der Gäs­teführung zuvor. Doch dann wurden die ATV-ler von der Angst des Kanin­chens vor der Schlange gepackt, die „Süder“ gaben nicht auf und kamen in den Schlussminuten zum Ausgleich – auch weil die Gastgeber einige Kon­terchancen durch Eigensinn und man­gelnde Konzentration liegen ließen.

„Wenn es gut läuft, können wir höherklassige Teams schlagen. Läuft es schlecht wie nach dem 1:1, zerfal­len wir wie ein Kartenhaus“, attestier­te SV-Coach Green seinem Team Men­talitätsschwächen. Zugleich bestätig­te er der NZ die Mitteilung von Abtei­lungsleiter Antonio Giangrasso, er werde seine Tätigkeit zum Saisonende beenden. Sein ATV-Gegenüber Yil­maz Iriz hingegen wird weiterma­chen, wie er nach Schlusspfiff sagte.

Rund 800 Fußballer werden künftig in 40 Mannschaften, darunter vier Männerteams, für den neuen ATV 73 auflaufen. Dabei soll der Leistungs­fußball, vor allem auch im höchst erfolgreichen Jugendbereich, an der Maiacher Straße, der Heimat der „Süder“, bis mindestens 2020 konzen­triert werden; der Freizeitfußball auf dem ATV-Gelände, so Dirk Sammil­ler, Vize-Abteilungsleiter des neuen Klubs neben Giangrasso. „Im Moment jagen sich die Sitzungen, aber alles läuft. Und wir haben ein tolles Team, das uns hervorragend unterstützt“, zeigten sich beide „Chefs“ unisono zufrieden mit der Entwicklung.

Aufrufe: 013.4.2015, 10:54 Uhr
Philipp Roser (NZ)Autor