Musculus verstärkt Bergisch Gladbach

Bergisch Gladbach. Es war eine Flaute. Mehrere Jahre, mehrere Saison. Von einem wirklich gefährlichen Angriff beim Fußball-Mittelrheinligist SV Bergisch Gladbach 09 konnte mal lange nicht sprechen. Das hat sich bereits zur Rückrunde der vergangenen Saison geändert. Denn mit der Verpflichtung von Metin Kizil in der Winterpause ist Trainer Dietmar Schacht ein echter Glücksgriff gelungen. Kizil hat in 16 Begegnungen zehn Treffer erzielt. Es wären deutlich mehr möglich gewesen, dennoch ist Schacht zufrieden: „Metin weiß, wo das Tor steht. Außerdem ist der immer gefährlich und anspielbar. Zudem sehr abgeklärt vor dem Tor, obwohl er gerade mal 19 Jahre ist.”

Neben Kizil hat sich Celal Kanli zu einer echten Stütze in der Offensive entwickelt. Der Türke kam meist über die linke Seite und hat von dort sechs Tore geschossen und noch deutlich mehr vorbereitet. „Wir haben jetzt einige Jungs im Kader, die im Abschluss gefährlich sind. Das macht mir Hoffnung für die anstehenden Aufgaben”, betont Schacht. Die Bergisch Gladbacher wollen bekanntlich wieder unter den besten fünf Mannschaften landen, möglicherweise sogar in den Kampf um den Aufstieg eingreifen.

Musculus ist der Neffe von Stephan Engels

Und weil dazu die beiden türkischen Talente wahrscheinlich nicht ausreichen, hat Schacht sich auf dem Transfermarkt noch einen echten Hochkaräter gesichert — vom FC Viktoria Köln kommt Lucas Musculus. Der 23-Jährige kam zwar in dieser Saison bei dem ambitionierten Regionalligisten nicht richtig zum Zuge. Aber vorher zählte er bei der U 21 des 1.FC Köln stets zu den Leistungsträgern. Musculus dürfte der einzige Spieler des SV Bergisch Gladbach 09 mit einem Wikipedia-Eintrag sein. „Er soll bei uns genau das machen, was er am besten kann — Tore schießen”, sagt Schacht. „Dafür habe ich ihn geholt, für nichts anderes.”

Musculus wurde in Bergisch Gladbach geboren, seine erste Station im Jugendfußball war Fortuna Bensberg. Über die 1. Jugend-Fußball-Schule Köln ging es weiter zum 1.FC Köln. Dann wechselte er im Erwachsenenbereich zur TuS Koblenz, Germania Windeck, 1.FC Köln und zuletzt zum FC Viktoria Köln. Der Angreifer ist der Neffe von Vize-Weltmeister und FC-Legende Stephan Engels. „Lucas soll bei uns auch ein Führungsspieler werden”, sagt Schacht. Damit dürfte auch klar sein, dass der 51-jährige Fußballlehrer seine prominenstete Verstärkung in der Startelf sieht. Aber die Konkurrenz ist groß. Die Zeiten der Flaute sind vorbei.