Viele Favoritensiege, aber auch einige Überraschungen gab es in der ersten Pokalrunde auf Kreisebene im Fußballkreis Neumarkt/Jura. Zu viel hineininterpretieren sollte man in die Ergebnisse allerdings nicht. Für die meisten Vereine ist der Pokal zumindest in den ersten Runden eine gute Gelegenheit, Testspielpartner zu bekommen, ohne sich darum kümmern zu müssen.
Den höchsten Sieg der ersten gut 50 Spiele feierte Kreisklassen-Aufsteiger TSV Röttenbach mit einem 12:0 gegen Türkischen FC Weißenburg. Aber auch Kreisligist FV Dittenheim ließ es in Auernheim kräftig krachen (10:0), während im südlichen Landkreis der TV Hilpoltstein einen 7:1-Sieg gegen die DJK Göggelsbuch feierte. Nicht alle Kreisligisten haben allerdings die zweite Runde erreicht. Das Aus kam zum Beispiel für den SV Großweingarten (0:1 in Gnotzheim), Kreisliga-Aufsteiger TSV Spalt (1:2 in Altenmuhr) und den SC Großschwarzenlohe, der das Derby in Kleinschwarzenlohe 1:3 verlor.
Fünf Spiele standen nach 90 Minuten unentschieden, das Elfmeterschießen musste entscheiden. Zu den glücklichen Siegern gehörte dabei der SV Leerstetten, der im Shootout den höherklassigen SV Kammerstein mit 6:4 (2:2) aus dem Wettbewerb kegelte. Ebenfalls Glück im Elfmeterschießen hatte die DJK Herrnsberg, die die DJK Burggriesbach mit 5:3 aus dem Wettbewerb kegelte. Mann der ersten Pokalrunde war der Barthelmesauracher Michael Schug, der beim 6:1-Sieg in Pfaffenhofen fünfmal traf. In der zweiten Hälfte gelang ihm sogar ein lupenreiner Hattrick.
Abgeschlossen wird die erste Runde am kommenden Sonntag mit dem Vergleich des FC Schwand gegen die Sp Vgg Roth – ein Duell zweier Absteiger. Die zweite Runde steigt am Mittwoch, 30. Juli. Ab der dritten Runde müssen dann auch die Vereine ran, die im Juni aufgrund von Relegationsspielen in der Verlängerung waren und in den ersten zwei Runden Freilos haben. Ab Runde vier sind auch die Bezirksligisten gefordert.
SV Moosbach – TSV 04 Feucht 3:2 (1:1)
Die erste Überraschung der ersten Pokalrunde ist perfekt, der A-Klassen-Aufsteiger SV Moosbach kämpfte im Lokalderby den TSV 04 Feucht nieder. Dass die Feuchter in Moosbach ersatzgeschwächt antraten, ließ ihr Coach Markus von Aufseß jedenfalls als Entschuldigung nicht gelten: „Wir hätten das Spiel trotzdem gewinnen müssen!“
Dabei war der Auftakt für den Kreisligisten nach Maß; in der 7. Minute schloss Sebastian Löhr einen Alleingang mit dem 1:0 ab. Den Platzherren war jedoch von Anbeginn anzumerken, dass sie brannten und freiwillig nichts abgeben wollten. Zum Ausgleich in der 20. Minute brauchten sie jedoch die Unterstützung des Feuchter Torhüters, Dominik Coste kam unverhofft zum zweiten Mal an das Leder und machte das 1:1. Fast im Gegenzug scheiterte Sebastian Löhr mit einem Kopfball an der Moosbacher Querlatte. In der 42. Minute verfehlte Dominik Coste nach einem Freistoß aus der eigenen Hälfte nur knapp, auf der Gegenseite zog Astrit Veliqi den Ball scharf nach innen, doch kein Mitspieler war zur Stelle. In der letzten Minute der ersten Hälfte hatten sowohl Dominik Coste als auch Michael Steinberger den Führungstreffer für die Gastgeber auf dem Schlappen, doch beide Male verhinderte der Feuchter Torhüter Christopher Willig hervorragend.
Nach dem Wiederanpfiff ging es genauso kurzweilig wie im ersten Durchgang weiter, das Match wurde immer intensiver. In der 57. Minute setzte Qendrim Veliqi einen langen Ball von links über das Tor, drei Minuten später war die Moosbacher Defensive bei einem weiteren Freistoß von der linken Seite etwas indisponiert, Sebastian Löhr schaltete am Fünfer an schnellsten und machte die erneute Führung zum 2:1 für den TSV. Die Freude der Feuchter hatte aber nur fünf Minuten Bestand, Dominik Coste wurde freigespielt und lupfte zum 2:2 ins Netz. Nach einem Eckstoß unterlief einem Feuchter im eigenen Strafraum ein Handspiel, Dominik Coste ließ sich auch diese Chance nicht nehmen und verwandelte sicher zum 3:2. In den letzten 20 Minuten versuchte Feucht nochmal die Schlagzahl zu erhöhen, die drohende Niederlage abzuwenden. Doch die Moosbacher Abwehr um den souverän agierenden Keeper Benjamin Degelmann ließ nichts mehr anbrennen. Kurz vor Schluss sah Qendrim Veliqi nach einer an sich unnötigen Diskussion mit einem Gegenspieler den Gelb-Roten Karton.
FV Röthenbach b. Altdorf – SC Eismannsberg 1:2 (1:1)
Die erste Chance in dem Pokalderby hatte der frischgebackene A-Klassist aus Eismannsberg, der neue Spielertrainer Bastian Pickelmann schloss jedoch in der 7. Minute zu schwach ab. In der 21. Minute versuchten es die Gastgeber mit einem Weitschuss, kurz danach rettete der Pfosten die Gäste vor dem Rückstand. In der 24. Minute dann einmal eine gelungene Kombination in einem bis dahin vorwiegend vom Kampf geprägten Match, Andreas Meyer setzte Patrick Wild ein und dessen Flachschuss ins kurze Eck führte zum 1:0 für den SC Eismannsberg. Nach einem Foulspiel im Eismannsberger Strafraum gelang dem FC Röthenbacher der verdiente Ausgleich.
Nach Wiederanpfiff das gleiche Bild, gelungene Ballkombinationen waren Mangelware, der Spielfluss hüben und drüben litt auch durch eine etwas rustikale Spielweise von beiden Kontrahenten, der in einigen Situationen etwas überforderte Unparteiische bekamdas Match nie so recht in den Griff. In der 52. Minute gab es wieder nach einem Foul im Strafraum einen Strafstoß, diesmal für Eismannsberg, doch der Röthenbacher Keeper Benjamin Grönke konnte den von Alexander Monath nicht platziert genug getretenen Schuss entschärfen. Die Freude darüber währte jedoch nicht lange, nur eine Minute später erwischte Jonas Pfälzner eine Verlängerung eines Freistoßes auf den langen Pfosten und verwandelte mit einer Direktabnahme zur 2:1-Führung für Eismannsberg. Danach verflachte das Spiel sichtlich, herausgespielte Chancen waren Mangelware und insgesamt wurde es noch einen Tick ruppiger, ein richtiger Pokalfight eben. Die Gäste hatten in der letzten Viertelstunde dann noch die eine oder andere Möglichkeit, das Ergebnis zu verbessern. In der 75. Minute ging ein Weitschuss von Bastian Pickelmann weit über der Kasten, danach war zweimal der Röthenbacher Torhüter Benjamin Grönke auf dem Posten. Zuerst lenkte er einen Kopfball ins Seitenaus und in der Schlussminute konnte er einen abgefälschten Schuss parieren.
FC Sindlbach – SV Rasch 0:4 (0:2)
Kurz vor dem Pokalmatch ging in Sindlbach ein gewaltiges Unwetter nieder, das den Platz unter Wasser setzte. Danach übernahmen die Rascher Gäste die Regie auf dem tiefen Geläuf und kombinierten über mehrere Stationen gefällig nach vorne. Christian Waiz traf in der 16. Minute mit einem Schuss von der Strafraumkante genau ins untere Eck zum 1:0 für die Gäste. Der SV erhöhte nochmals das Tempo und erspielte sich zahlreiche Torchancen, die jedoch vorerst ungenutzt blieben. In der 27. Minute spielte Spielertrainer Florian Schmidt geschickt David Horil frei, der danachnochden Sindlbacher Keeper aussteigen ließ und zum 2:0 einnetzte. Bis zum Halbzeitpfiff plätscherte das Match vor sich hin, die Bemühungen der Gastgeber endeten jeweils ergebnislos vor dem Rascher Strafraum.
In der zweiten Spielhälfte nutzte der Trainer Florian Schmidt die Gelegenheit, einmal das Spiel vom Spielfeldrand zu verfolgen und bei dieser Gelegenheit auch die eine oder andere taktische Alternative bzw. Ergänzungsspieler zu testen. Sindlbach fand praktisch überhaupt nicht statt, der Rascher Keeper musste lediglich zweimal eingreifen. Nach weiteren vergebenen Torchancen der Rascher gelang Christoph Müller nach einem Eckstoß mit einem Kopfball das 3:0, Tobias Birkelbach setzte nach einem Abpraller mit dem 4:0 den Schlusspunkt. Mit einem klaren und hochverdienten Sieg zieht Rasch in die nächste Pokalrunde ein.
SV Unterferrieden – TSV Ochenbruck 5:3 n. E. (0:0)
In einem ausgeglichenen Spiel egalisierten sich beide Mannschaften größtenteils in der ersten Hälfte. Die wenigen torgefährlichen Situationen ergaben sich meist aus Standards. Demzufolge gingen die Teams torlos in die Halbzeitpause. Auf Grund von fehlenden Anspielmöglichkeiten verlegten sich die Gäste zunehmend auf lange Bälle und waren in der 72. Minute zum 1:0 erfolgreich. Nach einem weiten Ball vom Gästekeeper schloss Sebastian Meier aus spitzem Winkel aus halblinks unhaltbar für den guten Unterferrieder Schlussmann ins lange Eck ab. Danach entwickelte die Heimelf mehr Druck und spielte zielstrebig nach vorne. Der Ausgleich fiel verdientermaßen in der 81. Minute nach schönem Zuspiel von Lukas Werner in den Fünfmeterraum der Ochis durch Benjamin Silberhorn, der den Ball nur noch über die Torlinie drücken musste.
Kurz vor Spielende (88. Minute) wurde nach einem Foulspiel in der Unterferrieder Hälfte Patrick Heyn mit Rot des Platzes verwiesen. Dies war dann auch gleichzeitig die letzte nennenswerte Aktion in der regulären Spielzeit. Aufgrund des ausgeglichenen Spielstandes musste direkt danach ein Elfmeterschießen entscheiden. Die Gastgeber verwandelten dabei in Folge viermal, Ochenbruck verschoss zunächst einmal und der Unterferriedener Torhüter Thomas Göhringer wurde zum Matchwinner, indem er einmal abwehren konnte.
EKSG Rummelsberg – TSV Burgthann 1:3 (0:2)
Die Burgthanner gingen mit der bestmöglichsten Aufstellung in das Match gegen den B-Klassisten. Die Zielstellung von Coach Tobias Maus, im Pokal möglichst weit zu kommen, war von vorne herein klar abgesteckt. Die Rummelsberger, durch einige Akteure der AH ergänzt, blieben im Rahmen ihrer Möglichkeiten und machten es den Burgthannern sehr schwer, ihr Abwehrbollwerk zu knacken. In der 25. Minute erzielte Tobias Zitzmann nach einem klugen Pass in die Gasse am Rummelsberger Keeper vorbei das 1:0 für Burgthann. Zehn Minuten später konnte Kay Vonau nach einem hohen Ball aus fünf Metern das 2:0 für die Gäste erzielen. Rummelsberg versuchte sporadisch mit langen Bällen nach vorne zu kommen, ansonsten plätscherte das Match bis zum Halbzeitpfiff nur noch vor sich hin.
In der zweiten Hälfteit das gleiche Bild wie zuvor, Rummelsberg war vor allem um Schadensbegrenzung bemüht und die Burgthanner versuchten Mittel und Lösungen zur Ergebnisverbesserung zu finden. Dies wurde dann auch immer dringlicher, als Rummelsberg in der 70. Minute nach einem Pass in die Tiefe und nach einem Lupfer über den Burgthanner Keeper der 1:2-Anschlusstreffer gelang. Die Entscheidung in dem Nachbarschaftsderby dann zehn Minuten später mit dem Tor zum 3:1 für den TSV, Marco Weinzierl legte auf und Stefan Pielnhofer traf ins kurze Eck. Die EKSG Rummelsberg verkaufte sich in diesem Pokalspiel so teuer wie möglich, der Burgthanner Trainer jedenfalls war von der Vorstellung seines Teams nicht sehr angetan.