2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Die Sieggaranten des FC Amberg: Lukas Dotzler (l.) und André Karzmarczyk (r.) brachten mit ihren Treffern die Rost-Elf auf die Gewinnerstraße. <b>F: Eberhardt</b>
Die Sieggaranten des FC Amberg: Lukas Dotzler (l.) und André Karzmarczyk (r.) brachten mit ihren Treffern die Rost-Elf auf die Gewinnerstraße. <b>F: Eberhardt</b>

Mit Video: Ex-Fürther bringen FCA auf die Siegerstraße

Vilsstädter gewinnen nach Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte das Oberpfalz-Derby gegen den ASV Neumarkt mit 3:1 (0:1) +++ Dotzler (2) und Karzmarczyk treffen für die Rost-Elf

Der Fußball ist ja oft für die schönsten Geschichten gut. Eine dieser ist am Samstag beim 3:1 (0:1)-Heimerfolg des Fußball-Bayernligisten FC Amberg im Oberpfalz-Derby gegen den ASV Neumarkt geschrieben worden. Klar, dass sich Trainer Timo Rost, die FCA-Verantwortlichen und die -Fans über den vierten Sieg in Folge freuten. Bemerkenswert aber war vielmehr, dass am Tag der Vertragsunterzeichnung der Jugendkooperation mit der SpVgg Greuther Fürth deren Ex-Spieler Lukas Dotzler und André Karzmarczyk die Gastgeber durch ihre Treffer auf die Siegerstraße brachten.

Es freut mich, dass ich mit meinen beiden Toren und André maßgeblichen Anteil an unserem nächsten Dreier hatten – der Wahnsinn“, sagte der 18-jährige Dotzler nach dem Schlusspfiff. Es sei ein schönes Gefühl gewesen: „Vor allem, weil ich in den letzten Spielen doch einige Dinger versemmelt hatte, war es schönes Gefühl, jetzt endlich getroffen zu haben“, so der FCA-Angreifer weiter.

Unter den Augen von Fürths Vizepräsidenten Günther Gerling, selbst schon mal Trainer am Amberger Schanzl, und NLZ-Leiter Mario Himsl waren der in der zweiten eingewechselte Dotzler mit seinen beiden Toren in der 52. und 62. Minute und Karzmarczyk, der mit seinem 3:1 in der 70. für die endgültige Entscheidung gesorgt hatte, an diesem Tag die Aktivposten beim FCA. Der hatte, wie von Rost im Vorfeld befürchtet, vor allem in der ersten Halbzeit mit dem gut organisierten ASV Neumarkt seine liebe Müh und Not. „Das war gar nichts“, sagte der Amberger Coach dann auch. So dürfe man nicht auftreten, das sei viel zu statisch gewesen, kritisierte er.

In der Tat fanden die Gastgeber vor rund 450 Zuschauern im Stadion am Schanzl überhaupt nicht in ihr Spiel. Meistens einen Schritt zu langsam und in den Zweikämpfen nicht entschlossen genug fanden sie gegen den taktisch diszipliniert zu Werke ASV Neumarkt keinen Zugriff. Zudem machen sich die FCA-Kicker durch viele Fehlpässe, vor allem im Spielaufbau, das Leben schwer. „Uns war klar, dass es gegen den ASV ein Geduldsspiel werden wird“, so Rost.

Geduld brauchten vor allem die Amberger Fans, die in Halbzeit eins vom Auftritt ihrer Truppe doch enttäuscht waren. Wirklich zwingende Möglichkeiten waren seitens der Vilsstädter Mangelware. Neumarkt hingegen, das aber der Mittellinie sehr gut geordnet stand und nach Ballgewinnen blitzschnell nach vorne operierten, hätte bei noch mehr Konsequenz zum Seitenwechsel sogar 2:0 oder 3:0 führen können. Schon nach 60 Sekunden brannte es so im Amberger Strafraum das erste Mal lichterloh, als nach Christian Blasers Flanke der stets für Unruhe sorgende Mustafa Jasarevic nur knapp am Leder vorbeisprang.

Lediglich zwei Möglichkeiten waren hingegen in den ersten 45 Minuten seitens des FC Amberg zu verzeichnen. In der siebten Minute fischte ASV-Keeper Andrei Urai einen Karzmarczyk-Freistoß aus rund 25 Metern aus der oberen Ecke, in der 22. setzte Friedrich Lieder nach einer Flanke des ansonsten blass gebliebenen Benjamin Werner den Ball aufs Netz des Gäste-Tores. Auch Rosts taktische Umstellungen, er beorderte Karzmarczyk von der linken auf die rechte Seite und Lieder ins zentralere Mittelfeld, trugen keine Früchte.

Anders dafür die Neumarkter, deren Bemühungen in der 26. Minute belohnt wurden. Zunächst behielt der erneut sichere FC-Keeper Matthias Götz gegen den gegen Alexander Konjevic und Julian Ceesay durchgebrochenen Markus Auner noch die Oberhand, gegen den Nachschuss von Mustafa Jasarevic war er dann jedoch machtlos – der Außenseiter führte nicht unverdient 1:0. Und er hätte zwischen der 37. und 44. Minute seine Führung noch ausbauen können. Nach einem kapitalen Fehlpass von Michael Plänitz warf sich Konjevic in Christian Blasers Schuss, ehe Götz gegen den durchgebrochenen Auner klärte und der ASV-Stürmer erneut nur um Zentimeter an Blasers Hereingabe vorbeisegelte.

Die Reaktion von Trainer Rost ließ in der Halbzeit dann auch nicht lange auf sich warten: Nach einer etwas lauteren Kabinenansprache brachte er frisches Personal. „Ein Glücksgriff“, sagte der FCA-Coach. Denn Andreas Graml machte über die rechte Seite enorm viel Druck und im Angriff fand der ebenfalls eingewechselte Dotzler seinen Torinstinkt wieder. Wobei jedoch die ganze Amberger Elf wesentlich motivierter und engagierter aus der Umkleide kam und die Gäste keinerlei Entfaltungsmöglichkeiten mehr ließ.

Graml eröffnete in der 49. Minute schließlich eine Vielzahl von guten Aktionen für die Platzherren, doch seinen Aufsetzer aus rund 16 Metern konnte Urai gerade noch um den Pfosten lenken. Nur drei Minuten später glichen die Amberger verdientermaßen aus. Nach einer Graml-Flanke kam der Ball irgendwie zu Dotzler, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte, zum 1:1 einzuschieben. Der junge Amberger Angreifer stand auch in der Folgezeit im Mittelpunkt des Geschehens: In der 56. Minute wurde er im Strafraum von den Beinen geholt, die Fans forderten eine Elfmeter, doch Referee Vinzenz Pfister hatte zuvor auf Abseits entschieden, in der 60. setzte er seinen Kopfball nach einem Freistoß daneben.

Sein 2:1 120 Sekunden später war dann erneut sehenswert: Dotzler schnappte sich nach einem Neumarkter Ballverlust das Leder und zog aus 20 Metern unhaltbar flach ins linke ab. Als schließlich Karzmarczyk in der 70. Minute das Ergebnis auf 3:1 in die Höhe schraubte, war die Partie gelaufen. Der FCA, bei dem der eingewechselte Frank Lincke, so Rost, „nochmals für viel Stabilität im Mittelfeld sorgte“, tat in der Endphase nicht mehr als nötig. Dem ASV Neumarkt hingegen fehlten die Mittel, um das Match noch zu drehen.

Hier geht es zum Videobeitrag von Oberpfalz TV!

Aufrufe: 030.3.2014, 13:38 Uhr
Stephan LandgrafAutor