Schicksalsspiel vs. 1860: Rost muss in Giesing liefern - oder gehen

Denn das hatten sich alle Beteiligten ganz anders vorgestellt. Mit Timo Rost wurde im Sommer ein neuer Trainer vom Regionalliga Bayern-Meister SpVgg Bayreuth geholt. Der Franke sollte die "Veilchen" nach dem Abstieg aus der 2. Liga schnell wieder in die Erfolgsspur bringen und den direkten Wiederaufstieg ins Visier nehmen. Soweit der Plan. Doch Anspruch und Wirklichkeit klaffen im Erzgebirge himmelweit auseinander. Als einziges der 20 Teams haben die Sachsen nach acht Partien immer noch keinen Sieg einfahren können und sind mittlerweile am Tabellenende angekommen. Die Stimmung brodelt - und brach sich am Sonntag in hässlichen Szenen bahn.

Viele Experten hatten schon nach der Zwickau-Pleite mit einer Entlassung Rosts gerechnet. Doch eine Krisensitzung am Dienstag brachte folgendes Ergebnis: Dem 44-jährigen Übungsleiter wird noch eine Galgenfrist von einem Spiel eingeräumt. Aufsichtsrat Torsten Enders sagte gegenüber der MDR-Kultsendung "Sport im Osten": "Wir haben uns dafür ausgesprochen, dass der Trainer im nächsten Spiel beweisen kann, welche Möglichkeiten die Mannschaft noch hat. Wir haben ihm unser Vertrauen für das nächste Spiel ausgesprochen." Heißt also: Rost und seine Truppe müssen am Freitagabend zu Gast beim TSV 1860 München liefern, sonst geht das Kapitel zwischen dem Coach und dem FCE schon wieder zu Ende. Ein Auswärtssieg würde ihm vorerst den Job retten. Auch ein Unentschieden und eine gute Leistung könnten unter Umständen die Bosse ebenso dazu bewegen, dem Ex-Profi weiter zu vertrauen. Eine Niederlage würde das Aus bedeuten.