Dotzlers Traumtage: Erst Dreierpack-Debüt - dann EM-Finale im Wembley?

Drei Tore zum Einstand, gleich ein 5:2-Erfolg zum Saisonstart: Lukas, wenn es wirklich so ist, dass man aufhören soll, wenn es am Schönsten ist, kann Du ja Deine Schuhe jetzt getrost an den Nagel hängen, oder?
Für den Moment ist das sicherlich schön, aber das war nur einer von 34 Spieltagen. Die Saison ist noch lang und am Mittwoch geht es auch schon direkt weiter.

Spaß beiseite: Klingt dieser Erfolg, klingt Dein Dreierpack wirklich so deutlich, wie es war?
Nein, wir haben die Tore zu einem guten Zeitpunkt gemacht. Kurz vor der Halbzeit das 2:1 und dann direkt nach der Halbzeit die Führung schnell ausgebaut. Jeder weiß, wie schwer es wird, wenn man gegen einen tief stehenden Gegner lange kein Tor macht. Das ist uns an dem Tag zum Glück gelungen.

Gibt dieses Ergebnis automatisch die Marchroute des SV Donaustauf vor in dieser Spielzeit? Geht es wirklich "nur" um den Aufstieg?
Die Vereinsführung hat das Ziel Aufstieg vorgegeben. Als Spieler glauben wir auch daran, dass wir das mit diesem Kader schaffen können.

Am SVD scheiden sich die Geister. Dieser Verein polarisiert. Ist das tatsächlich so? Berichte uns doch vom Innenleben des SV Donaustauf...
Nach außen wird natürlich immer viel diskutiert und berichtet. Ich muss sagen, dass ich in den ersten Wochen, in denen ich hier bin, nichts von all dem Negativen, das berichtet wird, bestätigen kann. Bisher hatte ich sowohl in der Mannschaft als auch im Umfeld nur mit Leuten zu tun, die menschlich absolut korrekt sind.

Warum hast Du Ammerthal nach nur einer (erfolgreichen) Saison wieder verlassen? Und warum bist Du ausgerechnet nach Donaustauf gewechselt?
Ich habe in Ammerthal nur ein Jahr unterschrieben, weil ich wusste, dass ich mich hier in Amberg beruflich auf lange Sicht nicht sehe. Mein nächster Verein sollte also auch diesen Bereich abdecken. Mit guten beruflichen Aussichten nach meinem Studium und einer neuen interessanten sportlichen Herausforderung passt der SV Donaustauf perfekt. Und bisher fühl ich mich auch sehr wohl hier.

Du bist erfolgreich in die Saison gestartet. Deine Freundin Sara Däbritz eilt bei der Frauen-EM von Sieg zu Sieg: Schwimmt die Familie Dotzler/Däbritz derzeit auf der Erfolgswelle?
Die Vorrunde als Gruppenerster zu beenden, ist natürlich perfekt. Aber jetzt kommt die sogenannte Crunch-Time. Bisher ist noch nichts gewonnen - weder bei den DFB-Frauen noch bei uns. Von einer Erfolgswelle nach einem Spieltag zu sprechen, finde ich ein bisschen zu hoch gegriffen, aber ich denke wir können das Selbstvertrauen in die nächsten Spiele mitnehmen.

Was traust Du den deutschen Damen im Verlaufe des Turnieres noch zu?
Wenn sie an die Leistungen anknüpfen können, traue ich ihnen alles zu. Aber wie gesagt: Jetzt in der Crunch-Time sind einfach keine Fehler mehr erlaubt. Ich hoffe jedenfalls, am 31. Juli zum Finale im Wembley-Stadion zu sitzen.

Vielen Dank für das Interview - und alles Gute für die Zukunft.