2024-05-17T14:19:24.476Z

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Die erlösende 86. Minute für den FV Olympia Laupheim I: Christian Glaser trifft für die Blau-Weißen im Biberacher Stadion zum 2:1 im Relegationsspiel gegen den TSV Crailsheim.  SZ-Fotos: Volker Strohmaier
Die erlösende 86. Minute für den FV Olympia Laupheim I: Christian Glaser trifft für die Blau-Weißen im Biberacher Stadion zum 2:1 im Relegationsspiel gegen den TSV Crailsheim. SZ-Fotos: Volker Strohmaier
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Mit Glück und Geschick

Olympia Laupheim I schlägt den TSV Crailsheim 2:1

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Biberach - Der FV Olympia Laupheim spielt auch in der kommenden Saison in der Fußball-Verbandsliga. Durch die Tore von Michael Wiest und Christian Glaser, bei einem Gegentreffer von Hannes Wolf, schlugen die Blau-Weißen im Relegationsspiel den Zweiten der Landesliga, Staffel 1, den TSV Crailsheim, mit 2:1 (1:1). Knapp 1200 Zuschauer sahen die Partie im Biberacher Stadion.

Es gab kein Halten mehr, als Schiedsrichter Björn Vielberth nach 95 Minuten das Spiel abpfiff. Die zweite Mannschaft, die das Spiel geschlossen verfolgt hatte, stürmte auf das Spielfeld, rannte auf die Mitspieler der "Ersten" zu und herzte sie. Ein glückliches Ende für den FV Olympia Laupheim war perfekt. Im doppelten Sinne, denn die Laupheimer hatten das Spiel gegen Crailsheim nach Chancen und Spielanteilen betrachtet, tatsächlich glücklich gewonnen. "Das ist mir jetzt völlig egal, aber es stimmt, dass wir heute nicht unbedingt die bessere Mannschaft waren", fasste Laupheims Trainer Thomas Lemke die Partie zusammen. Noch krasser formulierte es ein sehr enttäuschter Crailsheimer Coach Oliver Schwerin: "Wir sind die bessere Mannschaft, nutzen unsere klaren Chancen nicht und Laupheim macht aus keiner echten Chance zwei Tore. So grausam ist Fußball."

Schwerin schimpfte dabei nicht auf den Unparteiischen wie einige seiner Spieler, die vor dem zweiten Tor der Laupheimer einen Einwurf für Crailsheim gesehen haben wollten. Simon Hammerschmied hatte sich den Ball nach 86 Minuten geschnappt, wie so oft weit eingeworfen und Glaser traf aus fünf Metern mit einem sehenswerten Seitfallzieher. Bis dahin war vom Laupheimer Stürmer kaum etwas zu sehen, was aber auch taktisch bedingt war. Lemke hatte seine Mannschaft sehr defensiv eingestellt, wohl beeindruckt von der Offensivstärke des TSV Crailsheim auch im Relegationsspiel gegen Ravensburg II, das die Hohenloher mit 6:4 nach Verlängerung gewonnen hatten. Zudem fehlte mit Benjamin Barth einer der Leistungsträger der Olympia, der schon lange Zeit vor diesem Spiel seinen Urlaub gebucht hatte. "Wir wussten, dass wir heute ohne ihn spielen müssen. Das war klar und keine kurzfristige Überraschung", betonte Laupheims Kapitän Sascha Topolovac.

Auch Topolovac räumte ein, dass der Sieg glücklich zustande gekommen war. In der ersten Halbzeit sei man kaum im Spiel gewesen, die taktische Marschroute des Trainers, über die schnellen Außen zum Erfolg zu kommen, habe man nicht umsetzen können. "Es war natürlich auch Glück, dass wir durch den tollen Schuss von Michi Wiest gleich im Gegenzug ausgleichen. Egal: Jetzt wird richtig Party gemacht."

Wiest hatte sich nach dem Anstoß nach dem Gegentor ein Herz genommen und der Ball schlug unhaltbar für Gästekeeper Thomas Weiss im linken oberen Eck ein (20.). Der Torwart musste dann nach einer guten Stunde auch raus. Der kleine Finger der linken Hand hatte sich bei einer Aktion etwas zu weit von den anderen Fingern entfernt. Die zweite schwere Verletzung der Gäste - auch Wolf musste raus- die schon geschlossen mit dem Trikot Nummer 18 ins Biberacher Stadion eingelaufen waren, um an ihren Kollegen Eberhard Ilg zu erinnern, der mit einem doppelten Schien- und Wadenbeinbruch aus dem Ravensburg-Spiel im Krankenhaus liegt.

Eine Minute vor dem Sonntagsschuss von Wiest war der TSV Crailsheim durch Wolf in Führung gegangen, der einen Freistoß von Andrey Nagumanov aus sechs Metern per Kopf ins Tor bugsierte. Schon bis dahin hatte der Landesliga-Zweite das Kommando übernommen und sich Feldvorteile erspielt, immer wieder angetrieben von Nagumanov und dem sehr agilen Anil Öztürk auf der Sechserposition. "Wir haben viel mehr für das Spiel getan, sind aber nicht belohnt worden."

Crailsheims Trainer Schwerin meinte vor allem die Chancenverwertung. Öztürk (61.) und die eingewechselten Tim Blümel (70.) und Pascal Hopf (71.) hätten die Gäste in Führung und damit wohl auch auf die Siegerstraße bringen können, scheiterten aber am überragenden Manuel Fetzer im Laupheimer Kasten. Laupheim hatte dem in dieser Phase wenig entgegenzusetzen: Ein Kopfball von Dominik Gemeinder und ein Vertändeln von Marcel Schwarzmann im TSV-Strafraum blieben die einzigen erwähnenswerten Offensivaktionen der Olympia. Bis eben zur 86. Minute, als Glaser zum erlösenden 2:1 einschoss. "Gott sei Dank. Es wäre besonders schlimm gewesen, wenn wir heute durch uns doppelt abgestiegen wären", fasste Thomas Lemke seine Gefühle in Worte. Damit war er wohl nicht der Einzige im blau-weißen Lager.

FV Olympia Laupheim - TSV Crailsheim 2:1 (1:1). FVO: Fetzer - Mangold, Wesolowski, Reichl, Evens - Topolovac, Schwarzmann, Wiest (85. Ludwig), Hammerschmied (90. Schoenenberger), Kittel (57. Gemeinder) - Glaser. TSV: Weiss (64. Wolf) - König, Wappler, Munz, Hossner - Öztürk, Sipahi (63. Hopf), Hüttl, Wolf (42. Blümel), Wappler - Meßner, Nagumanov. Tore: 0:1 Wolf (19.), 1:1 Wiest (20.), 2:1 Glaser (86.). SR: Vielberth (Reutlingen). Z.: 1200 (in Biberach).

Aufrufe: 022.6.2015, 06:09 Uhr
Michael MaderAutor