Mit Bravour gemeistert

Im Rahmen der Ausbildung werden fußballbegeisterte Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren im Rahmen einer kostenlosen 40-stündigen Schulung zum DFB-Junior-Coach ausgebildet. Die Ausbildung erfolgt direkt an den Schulen der Jugendlichen und wird vom BFV unterstützt und begleitet. Neben dem sportspezifischen Wissen wird ein besonderer Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung der Nachwuchstrainer gelegt. Im Anschluss an die Ausbildung und die offizielle Lizenzübergabe sollen die Jugendlichen frühzeitig Trainererfahrung sammeln und selbst Kindern den Spaß am Fußball vermitteln.

Als mögliche Einsatzorte kommen hierfür die Ausbildungsschule, eine kooperierende Grundschule (beispielsweise als Betreuer einer Fußball-Arbeitsgemeinschaft oder von Schulmannschaften bei schulsportlichen Wettbewerben wie dem DFB-Schul-Cup, Jugend trainiert für Olympia oder bei schulinternen Turnieren) sowie natürlich kooperierende Vereine (als Trainer oder Co-Trainer einer Kindermannschaft) in Frage.

Mit seinem Angebot „BFV ON TOUR“ bringt der BFV die Trainerausbildung direkt vor Ort in die Vereine und ermöglicht den Teilnehmern damit, die Trainer C-Lizenz dezentral und damit wohnortnah und zu flexiblen Terminen am Abend oder an Wochenenden zu absolvieren. Sowohl der Grundlehrgang als auch der Aufbaulehrgang (jeweils 45 Lehrgangseinheiten) und seit 2015 auch der Prüfungslehrgang können dezentral absolviert werden. Unter der Anleitung eines BFV-Ausbilders werden die identischen Inhalte in Theorie und Praxis, die sonst im Rahmen der zentralen Ausbildung an der Sportschule Oberhaching von den Verbandstrainern vermittelt werden, durchgearbeitet.

Schon 92 Jugendliche Junior-Coaches

Im vergangenen Jahr wurden an fünf Schulen in der Region Augsburg insgesamt 92 Jugendliche zu DFB-Junior-Coaches ausgebildet und sind zum Teil seit dem an ihren Schulen bzw. in ihren Vereinen als Co-Trainer und Übungsleiter von Kinder-Mannschaften bzw. Fußball-Arbeitsgemeinschaften aktiv. Die Idee war es nun, den fußballinteressierten Jungen und Mädchen ein auf ihre Ausbildung anknüpfendes Qualifizierungsangebot zu schaffen bzw. eine Teilnahme zu ermöglichen.

Da die Ausbildung zum DFB-Junior-Coach eine neue Säule innerhalb der Qualifizierungspyramide darstellt, wird den DFB-Junior-Coaches diese als Grundlehrgang im Rahmen der Trainer C-Lizenz (Profil: Kinder und Jugendliche) anerkannt. Somit könnten sie direkt zum Aufbaulehrgang der C-Lizenz-Ausbildung einsteigen. Dies wurde in den vergangenen Monaten mit einigen wenigen ausgebildeten Junior-Coaches auch bereits erfolgreich praktiziert, setzt jedoch eine wohnortnahe dezentrale Trainerausbildung und für sie mögliche Ausbildungstermine am Abend und an Wochenenden voraus.

Christian Gehrung (hinten rechts), der Fußball-Koordinator für den Raum Augsburg, war mit den zwölf Teilnehmern am Pilot-Projekt vollauf zufrieden.

Die Idee war es nun, speziell für alle ausgebildeten DFB-Junior-Coach aus der Region Augsburg in den Sommerferien einen dezentralen Aufbaulehrgang zur Trainer C-Lizenz anzubieten. Der SV Hammerschmiede hat sich für die Ausrichtung einer solchen Veranstaltung bereit erklärt und war sechs Tage lang ein hervorragender Gastgeber. Von allen angeschriebenen Junior-Coaches haben sich letztlich zwölf Jugendliche im Alter zwischen 16 und 19 Jahren aus den acht Vereinen SV Hammerschmiede , TSV Königsbrunn, TSV Haunstetten, SV Steingriff, TSV Bobingen, TSV Friedberg, TSV Dasing und SC Mühlried zur Teilnahme entschieden und diese auch bravurös gemeistert.

An insgesamt sechs Ausbildungstagen wurde von 9 bis 16.30 Uhr auf dem Platz und im Sportheim gearbeitet, diskutiert, erklärt und gecoacht. Zum Abschluss hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Praxis-Erfahrungen im Rahmen von Probe-Lehrproben mit Jugend-Mannschaften des SV Hammerschmiede auf den Platz zu bringen. Das theoretische Wissen wurde in Form einer Abschlussprüfung abgefragt, welche alle zwölf angehende Trainer erfolgreich bestanden. Damit haben sie sich für den C-Lizenz Prüfungslehrgang qualifiziert und können die Trainer C-Lizenz in 2016 dezentral an zwei aufeinander folgenden Wochenenden in Vereinen der Region Augsburg erwerben.

Wer profitiert davon?

Letztlich profitieren alle Seiten: Die Jugendlichen haben im Anschluss an ihre Ausbildung zum Junior-Coach eine fundierte fußballspezifische Anschlussqualifikation erhalten und können das neu Erlernte in den von ihnen angeleiteten und trainierten Mannschaften und Fußball-Arbeitsgemeinschaften umsetzen. Erfreulicherweise sind alle Jugendlichen nach den Sommerferien als Trainer einer Kinder-Mannschaft bzw. Übungsleiter an der Schule im Einsatz, was die Nachhaltigkeit des Projekts garantiert.

DFB und der BFV haben ihre Qualifizierungsangebote erfolgreich miteinander verknüpft und können damit ganz gezielt Jugendliche für die Mitarbeit in Vereinen und Schulen motivieren. Diese haben engagierte und weitergebildete jugendliche Co-Trainer für ihre Kinder-Mannschaften bzw. Fußball-Arbeitsgemeinschaften gewonnen, die sie in Zeiten des Rückgangs ehrenamtlichen Engagements sicherlich sehr gerne einsetzen und unterstützen werden. Und letztlich profitieren auch die von den Jugendlichen in den Vereinen und an den Schulen angeleiteten Kinder von der Fußball-Begeisterung und Trainerwissen der neuen Co-Trainer ihrer Mannschaften bzw. Fußball-Arbeitsgemeinschaften.