2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines

"Maximal eine kleine Explosion"

Die SG Kaarst hat in Holzheim den ersten Saisonsieg eingefahren, doch der neue Trainer Mo Elmimouni war trotz des deutlichen 4:0 nicht sonderlich zufrieden.

Mo Elmimouni hat schwierige Prämieren-Wochen beim Bezirksligisten SG Kaarst hinter sich. Immerhin musste er in den ersten elf Tagen zwei Niederlagen und ein späten Gegentreffer zum einzigen Punktgewinn erklären. Wer aber nun nach dem ersten Saisonsieg einen Stimmungswandel beim Marrokaner erwartet hatte, sah sich getäuscht.

Gewohnt höflich und gewohnt ruhig analysierte er das Geschehen beim 4:0-Erfolg in Holzheim und wollte vom geplatzten Knoten oder gar einer Leistungsexplosion nichts wissen: "Wenn, dann war das maximal eine kleine Explosion", ordnete der 33-Jährige die Leistung seiner Schützlinge ein. "Das war immer noch nicht gut. Holzheim hatte einige Ausfälle, denen fehlte erheblich Qualität. Wir haben den Gegner trotzdem sehr lange leben gelassen." Elmimouni wollte aber nicht ausschließlich monieren: "Wir haben zu Null gespielt, letztlich etwas für das Torverhältnis getan. Es gab wieder Fehler, aber wir haben vieles besser gemacht als zuvor."

In Holzheim wechselte der Coach gleich drei Treffer ein. Unter anderem Sascha Pisasale, der doppelt traf. Doch auch hierbei ließ sich Elmimouni nicht zu emotionalen Reaktionen hinreißen. Auf die Frage, ob er ein gutes Händchen für Auswechslungen habe, meinte er nur: "In Kapellen hat ein Einwechselspieler den entscheidenden Fehler gemacht."

Die drei Punkte aus Holzheim erscheinen für die SG Kaarst indes enorm wichtig, um nicht gleich im Tabellenkeller kleben zu bleiben. Das weiß auch der Trainer, der die Ausgeglichenheit der Liga stets betont: "Wenn du die Punkte hast, nimm sie und hau ab. Das wird alles noch so eng. Die Ergebnisse sind knapp und mitunter kurios. Auch wir sind ja bei den Niederlagen nicht herumgeschleudert worden, sondern hatten da in wichtigen Momenten nicht gerade Glück."

Jetzt hat der obertse Übungsleiter jedenfalls sein Erfolgserlebnis und vor allem auch mal mehr als eine Woche spielfrei. Das tut den Kaarstern gut, um einige Verletzungen auszukurieren und in Ruhe zu arbeiten. "Wir mussten bislang in kurzer Zeit immer wieder viel verändern. Das wird voraussichtlich auch so bleiben, die nächsten Ausfälle werden kommen", erklärt Elmimouni und fordert von allen Beteiligten Geduld: "Ich kann es nur immer wieder betonen: Die Truppe ist sehr jung und wir wollen etwas verändern. Aber das braucht Zeit, wir müssen viel arbeiten."

Den Worten werden schnell Taten folgen, denn für die kommende Woche sind zusätzliche Einheiten angesetzt, ehe am darauffolgenden Sonntag das Heimspiel gegen die Oberliga-Reserve der Turu ansteht. Mit ein wenig Euphorie und neuem Mut geht der Trainer den nächsten Aufgaben entgegen. "Der Sieg war gut für die Moral, das hat der Mannschaftsabend am Freitag deutlich gemacht", sagte Elmimouni und blieb auch bei der Verabschiedung wieder höflich: "Entschuldigung, dass es heute etwas gedauert hat. Es ist gestern spät geworden."

Aufrufe: 027.8.2016, 13:16 Uhr
Christian KurthAutor