Mohamed El Mimouni kommt nach Hause

Rund 20 Jahre lang war der heutige Trainer des MSV Düsseldorf in verschiedensten Funktionen an der Feuerbachstraße aktiv. Sowohl im Jugend- als auch später im Seniorenbereich gab es den Spieler aber auch den Trainer Mohamed El Mimouni. „Ich wollte da früher eigentlich nie weg“, blickt der 39-Jährige auf seine Zeit bei den Blau-Weißen zurück.

Noch heute verfolgt El Mimouni das Geschehen bei seinem Ex-Verein genau, auch weil seine Eltern immer noch unweit der Anlage wohnen. „Wenn man all die Jahre berücksichtigt, ist der Turu-Platz mein Wohnzimmer“, sagt der Marokkaner.

Bei aller Verbundenheit wird El Mimouni, der seinen Vertrag beim MSV zu Wochenbeginn verlängerte, am Freitagabend allerdings alles daransetzen, mit seinem Team drei Punkte aus dem „eigenen Haus“ zu stehlen. Schließlich ist das Derby auch das Aufeinandertreffen zweier Klubs, die um ein und das selbe Ziel kämpfen – den Klassenerhalt in der Oberliga. Sowohl die Turu als auch der fünf Punkte davorliegende MSV belegen aktuell direkte Abstiegsränge.

Und auch wenn Mohamed El Mimouni im Vorfeld nicht müde wird zu betonen, dass eine Entscheidung um den Ligaverbleib nicht am Freitag sondern wohl erst an den letzten beiden Spieltagen fallen dürfte, ist die Bedeutung dieser Partie hoch. Das belegt auch der Einsatz, den Giuseppe Montalto in den letzten Tagen im Hintergrund leistete, um King Manu noch für das Derby spielberechtigt zu bekommen. Manu, der im Sommer zu Fortunas U23 wechseln wird, hatte für seinen Platzverweis im Spiel gegen den TSV Meerbusch ursprünglich eine Vier-Spiele-Sperre aufgebrummt bekommen. Doch der sportliche Leiter des MSV überzeugte das Sportgericht anhand von Videomaterial, die Sperre um eine Partie zu verkürzen.

Der "Derby-Status" spielt keine Rolle

Somit steht neben Torjäger Robert Molango nach abgelaufener Gelb-Rot-Sperre auch Manu, der einst bei der Turu mit dem Fußball angefangen hat, in diesem so wichtigen Spiel wieder zur Verfügung. „Mit Robert und ihm haben wir nun ganz andere Möglichkeiten“, sagt Mohamed El Mimouni, der auch froh darüber ist, dass die Zukunft seines Rohdiamanten nun endlich geklärt ist. „Es haben in den vergangenen Wochen sehr viele Leute auf King eingeredet. Nun kann sich der Junge wieder ganz auf Fußball konzentrieren“, so El Mimouni.

Ebenfalls nur auf dem Spiel und auf keinen Begleiterscheinungen liegt der Fokus von Francisco Carrasco. „Ich verschwende keinen Gedanken daran, dass es sich um ein Derby handelt. Wir müssen unbedingt drei Punkte auf eigenem Platz holen, nur darum geht es“, sagt der Trainer von Turu 80.

Im Hinspiel ging seine Mannschaft gegen den Aufsteiger leer aus. Die 0:4-Hinspielniederlage an der Heidelberger Straße fühlte sich für den Spanier damals wie „ein Stich ins Herz“ an. „Es steht völlig außer Frage, dass wir Freitagabend ein ganz anderes Gesicht zeigen müssen“, betont Carrasco. Schmerzhaft aus Sicht der Platzherren ist zweifellos der Ausfall von Sahin Ayas, der bei der 0:1-Niederlage in Ratingen verletzt ausgewechselt werden musste. „Er wird nicht auflaufen können“, urteilt Carrasco über seinen Angreifer. Für die ohnehin wenig durchschlagskräftigen Oberbilker wiegt das Fehlen des gewöhnlich gefährlichsten Torschützen schwer.

Auch Nicholas Glenn Paige wird den 26-Jährigen eher nicht ersetzen können. Der 21-Jährige mit amerikanischen Wurzeln, der gegen Ratingen sein Debüt im Turu-Dress feierte, ist mehr im Mittelfeld zu Hause. „Er hat zuletzt in Spanien studiert und sich dann bei uns im Probetraining vorgestellt“, sagt Carrasco über seine jüngste Neuverpflichtung.