2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Tim Linus Günther (li, Lübeck) ist von Willy Christoph Mörer nur per Foul zu stoppen. Foto: Belitz
Tim Linus Günther (li, Lübeck) ist von Willy Christoph Mörer nur per Foul zu stoppen. Foto: Belitz

Lübeck erkämpft sich gute Ausgangssituation

B-Junioren des VfB machen mit Remis gegen Dynamo Dresden einen Schritt Richtung Bundesliga

Respekt, Respekt Grün-Weiß. Ein Remis im Auswärtsspiel in der Relegation beim hocheingeschätzten Gastgeber aus Dresden, das ist schon mehr als ein Riesenerfolg. Die B-Jugend des VfB Lübeck hat die Chance, als Tabellenfünfter (drei Zweite Mannschaften dürfen nicht in die Bundesliga aufsteigen) an diesen Ausscheidungsspielen teilnehmen zu dürfen, sehr ernst genommen. Sie wollen jetzt das I-Tüpfelchen auf die gute Saison setzen.

Die Mannschaft reiste einen Tag vor der Begegnung nach Dresden und absolvierte ein Abschlusstraining im Dynamo Sportpark Ostra, taktische Einweisung inklusive. Nach einer Nacht im Hotel gab es noch einen kurzen Spaziergang mit einigen Einzelgesprächen. Alles genauso wie bei den Profis. Diese akribische Vorbereitung hat sich gelohnt. 1:1 stand es nach 83 spannenden Minuten.

,,Die Mannschaft hat es wirklich richtig gut gemacht. Die taktischen Vorgaben wurden konsequent umgesetzt und jeder hat sich richtig reingeworfen. Das war alle erste Sahne", jubelte VfB-Coach Heiko Anders nach dem Schlusspfiff. Vor einer Rekordkulisse von über 500 Zuschauern machten die Gastgeber in den ersten Minuten viel Dampf.

,,Ja, in der Anfangsphase hatten sie Übergewicht, aber wir standen sehr gut und haben nichts anbrennen lassen", war Anders mit der Abwehrarbeit in dieser Phase sehr zufrieden. Bei den Großchancen durch Dynamo-Angreifer Tom Dornick zeichnete sich VfB-Keeper Henrik Dierk wieder einmal aus. Er parierte einige gute Möglichkeiten mit hervorragenden Paraden und hielt die Grün-Weißen im Spiel.

,,Er war ein starker Rückhalt für uns, hat seine Klasse wieder einmal bewiesen", lobte Anders seine Nummer eins. Trotzdem mussten die Gäste aus Schleswig-Holstein den Rückstand schlucken. Nach einer Ecke schob Oliver Pohling den Ball über die Linie. Da war die VfB-Defensivabteilung einmal nicht im Bilde.

Vor dem Halbzeitpfiff hatten die Lübecker durch Trainersohn Finn-Luca Anders per Kopfball eine Gelegenheit und weitere sehr gute Aktionen über die Außenbahnen, die aber nicht konsequent und präzise genug zu Ende gespielt wurden.

In der Halbzeitpause gelang die Motivationsarbeit in der Lübecker Kabine. Der Appell an den eigenen Kampfgeist zeigte Wirkung, denn nach Wiederanpfiff waren die Marzipanstädter hellwach und die zahlreich erschienen Zuschauer rieben sich die Augen. Nicht ihre Sportgemeinschaft Dynamo diktierte das Spielgeschehen, sondern die Gäste waren im Vorwärtsgang.

,,In dieser Phase haben wir das Spiel kontrolliert und teilweise dominiert. Da war viel Zug nach vorne", hatte Coach Anders viel Gefallen an seiner Truppe. Kapitän Johannes Willebrand gehörte die erste nennenswerte Möglichkeit in diesem Abschnitt, sein Kopfball passte aber noch nicht. Auch Jiyan Capli verpasste mit seinem Schuss das Tor. ,,Hier hätte er lieber seinen freistehenden Mitspieler bedienen müssen, da wäre mehr rausgekommen", gab es auch leichte Kritik vom Übungsleiter.

Doch in der Schlussphase wurde der Aufwand der Grün-Weißen belohnt und es durfte gejubelt werden. Nach einer schönen Einzelaktion von Marwin Miljic schlug er eine präszise Flanke. Jonathan Stöver stand am zweiten Pfosten völlig frei und beförderte das Leder zum 1:1-Ausgleich ins gegnerische Netz (70.).

Die Hausherren versuchten in den letzten zehn Minuten noch einmal alles, um wieder in Führung zu gehen. Gegen die gut organisierte VfB-Abwehr gab es allerdings kaum ein Durchkommen mehr, wenn doch, war Torwart Dierk da. Das Match endete gerechtermaßen Unentschieden.

,,In diesem Kampfspiel haben wir ein gutes Ergebnis erzielt. Lob an die Mannschaft", war VfB-Trainer Heiko Anders sehr zufrieden, warnte aber auch gleichzeitig: ,,Wir haben noch nichts erreicht, nur eine gute Ausgangssituation geschaffen. Jetzt müssen wir am nächsten Sonntag diese Leistung bestätigen".

Das Ziel, dass erstmalig eine B-Jugendmannschaft des VfB Lübeck in der Bundesliga spielt, ist greifbar nah. Gelingt dem VfB-Nachwuchs der letzte Schritt?

Dynamo Dresden: Schubert - Cikaric, Awassi, Rudeck (76. Bär), Mörer, Pohling, Hänsel, Elezi, Dornick, Seibt (60. Urbanek), Löwe.
VfB Lübeck: Dierk - Kiwitt, Korup, Anders, Tetik - Willebrand, Steffen - Vogt (57. Günther), Capli (80. Will), Stöver - Miljic (76. Wulf).
Schiedsrichter: Jessen (Berlin-Stralau).
Zuschauer: 503.
Tore: 1:0 Pohling (31.), 1:1 Stöver (70.).

Aufrufe: 021.6.2015, 18:00 Uhr
SHZ / nowiAutor