2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Ist nach einer langen Leidenszeit wieder zurück im Kader des SV Mering: Kapitän Stefan Wiedemann (rechts). 		F.: Rudi Fischer
Ist nach einer langen Leidenszeit wieder zurück im Kader des SV Mering: Kapitän Stefan Wiedemann (rechts). F.: Rudi Fischer

Löst sich die Blockade?

Nach dem Trainerwechsel steht für Affing das Landkreisderby in Mering an +++ Bei Illertissen haben sich die Wogen geglättet +++ Durach braucht einen Sieg

Das Feld am Tabellenende der Landesliga Südwest ist eng zusammengerückt, da kann mittlerweile jeder Punktgewinn am Ende entscheidend sein, wer direkt absteigt und wer zumindest noch eine Chance in der Relegation bekommt. Mehr rechnet sich der FC Affing, vor Jahresfrist noch stolzer Bayernligist, schon gar nicht mehr aus. Nach dem Rücktritt von Trainer Marco Küntzel führt nun Enzo Sarcone den FCA ins Derby beim SV Mering. Doch auch die direkten Rivalen haben alles andere als einfache Aufgaben. Der TSV Gersthofen spielt gegen den TSV Nördlingen um seine fast schon letzte Chance, der TSV Ottobeuren muss beim TSV Kottern ran - und der VfB Durach will endlich den ersten Sieg nach der Winterpause gegen die Remiskönige des FC Gundelfingen einfahren.

SV Mering - FC Affing (So 15:00)
(Bilanz seit 2011: 2 Siege Mering - 0 Remis - 1 Sieg Affing)
Enzo Sarcone hat keine leichte Aufgabe übernommen. Seitdem Marco Küntzel beim FC Affing Anfang der Woche zurückgetreten ist, betreut der 30-jährige bisherige Co-Trainer das Team. Zurzeit steht die Mannschaft auf einem Relegationsplatz. Sarcone formuliert ein klares Ziel: „Affing muss in der Landesliga bleiben.“ Nach dem missglückten Start in die Frühjahrsrunde hat die Vereinsführung sich von dem Gedanken, den direkten Klassenerhalt zu schaffen, verabschiedet. Das Team soll nun den Weg über die Relegation einschlagen.
Auf den Rücktritt von Küntzel reagierten die Spieler „teilweise gefasst“, wie Sarcone sagt. Allerdings gibt der 30-Jährige auch offen zu: „Manche, die kein gutes Verhältnis zu ihm hatten, haben sich gefreut.“ Küntzel ist bekannt für seine direkten Ansprachen und hatte selbst gesagt, dass Teile der Mannschaft mit seiner kritischen Art nicht zurechtkamen. Sarcone betont, dass er als Co-Trainer viel von dem Ex-Profi gelernt habe. „Seine fußballerische Qualität steht außer Frage.“ Zu dem Rücktritt sagt der 30-Jährige: „Es war der ehrliche und richtige Schritt. Man hatte das Gefühl, dass er die Mannschaft nicht mehr erreicht.“
Robert Lindermeier, Abteilungsleiter Fußball, hätte Küntzel zwar gerne als Trainer behalten, sagt aber auch, dass die kritische Art bei einigen Spielern „zu einer Blockade geführt hat“. Am Sonntag steht nun das Derby in Mering an. „Dass wir dorthin fahren, um zu gewinnen, wäre vermessen“, sagt Lindermeier. Er hofft dennoch, dass die Mannschaft sich energisch zeigt und gut verkauft. „Das kann Kräfte freisetzen.“ Dabei denkt er an die kommenden Partien gegen Teams wie Memmingen und Kaufbeuren. Im Hinblick auf Sonntag sagt er: „Vielleicht ist ja ein Punkt drin, das wäre unser Ziel.“
Derweil ist der Abteilungsleiter auf der Suche nach einem neuen Trainer. „Ich bin schon im Gespräch mit einem aussichtsreichen Kandidaten.“ Lindermeier sagt aber auch, dass es sich erfahrungsgemäß noch hinziehen wird, bevor er jemand Neuen vorstellen kann. „Ich gehe davon aus, dass Enzo noch bis zum Ende der Saison dabei sein wird.“ Er habe das Vertrauen der Mannschaft und in den vergangenen Tagen gute Arbeit im Training geleistet.
Sarcone sagt, dass die Mannschaft sehr motiviert sei. Er habe im Training versucht zu vermitteln, dass Affing sein Ziel nur im Team erreichen kann. „Wir wollen was holen in Mering.“ Der 30-Jährige ist davon überzeugt, dass in den Affinger Spielern viel Potenzial steckt. Gegen die ebenfalls vom Abstieg bedrohten Mannschaften aus Gersthofen und Ottobeuren sprang zuletzt jeweils nur ein 0:0 heraus. „Das Thema ist klar, als Stürmer lebt man von Erfolgserlebnissen“, sagt Sarcone und spricht damit Affings Probleme bei der Chancenverwertung an. 17 Tore in 27 Spielen – das ist eine magere Ausbeute.
Im Hinblick auf die Affinger Verletztenliste gibt es laut Sarcone einen Lichtblick. Mit Michal Korenik und Marius Kefer haben zwei wichtige Kräfte wieder am Training teilgenommen. Für einen Einsatz am Wochenende sei es aber noch zu früh. Ungewiss ist allerdings, ob Dominic Wünsch und Daniel Söllner spielen können. Beide sind leicht angeschlagen.
Man müsse mit der Favoritenrolle leben, ließ Merings Trainer Günter Bayer verlauten, doch so einfach, wie die Aufgabe auf dem Papier aussehen würde, sei sie gewiss nicht. „Ein Derby ist nie einfach – und schon gar nicht, wenn in der Woche vor dem Spiel beim Gegner ein Trainerwechsel stattgefunden hat“, erklärte Bayer. „Man kann nicht reinschauen in eine Mannschaft, man kann nicht immer erklären, warum es nicht läuft – aber die Truppe hat weit mehr Potenzial, als es der Tabellenplatz aussagt“, ist sich der Meringer Übungsleiter sicher.
Trotz allem zählt für Bayer natürlich nur eines: ein Sieg. „Wir wollen den Dreier holen, dranbleiben an den vorderen Teams und unseren vierten Platz festigen“, meinte Bayer, der an diesem Spieltag nicht mit einem Patzer der Konkurrenz rechnet. Bayer vertraut wohl der Elf, die am Mittwoch in Kaufbeuren einen Punkt holte. Fehlen wird nach wie vor der verletzte und gesperrte Manuel Müller. Ein dickes Fragezeichen steht hinter Markus Nix, dafür steht aber wieder Stefan Wiedemann im Kader, der nach seiner langen krankheitsbedingten Pause in Kaufbeuren kurz wieder Landesliga-Luft schnuppern durfte.
Schiedsrichter: Florian Ziegler (Hohenpeißenberg)

FV Illertissen II - Sportfreunde Dinkelsbühl (Sa 15:00)
(Bilanz seit 2013: 2 Siege Illertissen - 1 Remis - 0 Siege Dinkelsbühl)
Wogen glätten und Schaden begrenzen – nach dem Rauswurf von Trainer Roland Regenbogen und Torjäger Dominik Trautmann war man beim FV Illertissen II bemüht, möglichst zur Normalität zurückzufinden. „Das war für alle eine überraschende Nachricht“, sagt der bisherige Co-Trainer Thomas Hamm. Er übernimmt bis zum Saisonende die Geschicke der Regionalliga-Reserve.
Dem turbulenten Wochenende mit der 0:3-Pleite in Oberweikertshofen und den beiden Entlassungen folgte am Montagabend eine ausführliche Sitzung. Vorstand und Spieler haben dabei versucht, die Ereignisse aufzuarbeiten. „Den Schock ablegen und sich wieder auf den Fußball konzentrieren“, fordert der 48-jährige Hamm. Nach zwei Niederlagen in Folge will er nichts von einer Krise wissen, aber er sieht nun die Spieler in der Pflicht. „Wir haben etwas gutzumachen“, sagt er vor dem Heimspiel gegen die SF Dinkelsbühl. Nach Kaufbeuren und Oberweikertshofen bekommt es der FVI II erneut mit einer Mannschaft aus dem hinteren Tabellendrittel zu tun. Thomas Hamm hofft, dass das Team nun noch enger zusammenrückt und in den ausstehenden sieben Spielen den angestrebten Aufstieg in die Bayernliga schafft. Zum Glück für die Illertisser wusste die Konkurrenz nichts mit dem kleinen Durchhänger der Illertaler anzufangen und schwächelte ebenfalls.
Schiedsrichter: Michael Kögel (Schwabsoien)


FC Memmingen II - SC Ichenhausen (Sa 15:00)
(Bilanz seit 2014: 0 Siege Memmingen - 1 Remis - 0 Siege Ichenhausen)
So schnell kann es gehen: Eine Negativ-Serie von acht Spielen ohne Sieg hat der FC Memmingen II in eine Positiv-Serie gekehrt. Dreimal in Folge blieb die Mannschaft hintereinander unbesiegt und zuletzt zweimal ohne Gegentor. Der Aufwärtstrend soll gegen den SC Ichenhausen fortgesetzt werden.
FCM-Trainer Andreas Köstner ist Realist und will gegen den starken Aufsteiger auf Tabellenplatz sechs zumindest nicht verlieren: „Gegen diese routinierte Mannschaft wäre auch ein Zähler schon ein Erfolg“. Im Hinspiel gab es ein 1:1. Personell wird sich für die Memminger nicht viel ändern. Harald Holzapfel und Patrick Rabus fallen weiter aus. Von den A-Junioren – selbst im Einsatz – gibt es diesmal keinen Zuwachs. Auch vom Regionalliga-Kader sind kaum Abstellungen zu erwarten, da hier innerhalb von fünf Tagen selbst zwei Spiele zu bestreiten sind.
Nach großen Niederlagen entscheidet sich oft, wie gefestigt eine Mannschaft wirklich ist. Und die jüngste Niederlage des Landesligisten SC Ichenhausen gegen den SV Mering war eine große. Nicht etwa deshalb, weil sie die von manchen Fans gehegten Durchmarsch-Träume schlagartig beendete. Sondern, weil sie dem Trainer-Team um Oliver Schmid genauso wie den Spielern klar machte, wie viel die Königsblauen von der absoluten Liga-Spitze noch trennt. Der Chefcoach formuliert das mit ein paar Tagen Abstand so: „Man hat gesehen, dass wir gut sind, aber gegen eine abgezockte, routinierte Mannschaft genügt das eben nicht. Der Lernprozess ist nach einer Dreiviertel-Saison noch nicht beendet.“ Als Alibi will Schmid das aber keineswegs verkünden und deshalb fügt er gleich hinzu: „Man muss auch sagen, dass wir deutlich besser Fußball spielen können.“
Wieder in die gewohnte spielerische Linie einschwenken sollen die Seinen nun in Memmingen. Immerhin gibt der Chefcoach als Ziel vor: „Wir wollen jetzt schauen, den sechsten Platz zu halten. Das ist auch ein tolles und starkes Ergebnis.“ Damit hat er als Trainer eines Aufsteigers natürlich immer recht, doch ins Nicht-Gesagte hinein schwingt da bei Schmid, dass der eine oder andere im Umfeld des SCI offenbar nicht hundertprozentig zufrieden ist. Der Trainer verstärkt diesen Eindruck, wenn er formuliert: „Wir wollen auf keinen Fall einen Grund bieten, eine bisher starke Saison in ein leicht negatives Licht zu rücken. Das hätte die Mannschaft auch nicht verdient.“
Verzichten muss der SCI im Allgäu unter anderem auf Baris Akinci (er wird wegen seiner Probleme am Sprunggelenk operiert) sowie auf die Verletzten Sebastian Brosch und Mark Grünwald. Schmid sieht, dass der Kader nicht gerade üppig besetzt ist, er sagt aber auch: „Wir haben gewusst, dass wir mit einem kleinen Kader in die Rückrunde gehen.“ Umso eher haben nun die Jungspunde bei den Königsblauen die Chance, sich hervorzutun. Besonders gelungen sei dies in der jüngeren Vergangenheit neben Andreas Brugger vor allem Sven Seibold, berichtet der Trainer. Den 21-Jährigen lobt Schmid für sein Engagement: „An ihm können sich einige andere ein Beispiel nehmen. Er hat eine tolle Entwicklung gemacht.“ Und das, so das Credo der Ichenhauser, ist in Sachen Mannschaftsbildung das Wichtigste.
Schiedsrichter: Fridolin Angerer (SC Böbing)


Der 20-jährige Mario Bortolazzi (rechts) läuft in Gersthofen von Anfang an in der Nördlinger Innenverteidigung auf. F.: Klaus Jais

TSV Gersthofen - TSV Nördlingen (Sa 15:00)
(Bilanz seit 2007: 4 Siege Gersthofen - 0 Remis - 2 Siege Nördlingen)
Der TSV Nördlingen ist in diesem Jahr noch ohne Auswärtspunkt, denn die Spiele in Dinkelsbühl und Ichenhausen wurden verloren. Mit einer Fortsetzung dieser negativen Auswärtsserie wäre der vergangene Woche wieder aufgekommene Hoffnungsschimmer in Sachen Bayernliga-Aufstieg wieder verflogen. „Die Auswärtsbilanz ist für eine Mannschaft, die vorne mitspielen will, zu schlecht. Ich weiß nicht, an was es liegt“, kommentiert TSV-Trainer Tobias Luderschnmid die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtspunkten (35 gegenüber 17).
Wer rechnen kann, dem ist klar, dass sich die Rieser in den restlichen sechs Spielen keine Niederlage mehr leisten können, schon gar nicht in Gersthofen. „Leider haben wir in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass wir in der Lage sind, gegen jede Mannschaft zu verlieren“, meint Luderschmid ironisch. Mit Mering, Illertissen und Egg an der Günz sind drei der sechs Gegner sogar unmittelbare Aufstiegskonkurrenten, die Rieser haben also noch einiges selber in der Hand.
Trainer Luderschmid ist zu Umstellungen in der Innenverteidigung gezwungen, da sich Nico Hensolt beim Mittwochstraining eine Fingerverletzung zugezogen hat. Für ihn rückt Mario Bortolazzi in die Anfangself. Mit der aktuellen Trainingsbeteiligung ist Luderschmid nur bedingt zufrieden, aber „die momentane Situation gibt nicht mehr her“, so der Trainer. Mit Helmschrott, Nicolai Geiß, Oefele, Schröter und Bortolazzi sind einige Studenten in den Kadern und seit Beginn des Sommersemesters nur eingeschränkt im Training.
„So lange noch eine theoretische Chance besteht, dürfen wir nicht aufgeben. rein rechnerisch ist der Klassenerhalt noch möglich“, wird Gersthofens Abteilungsleiter Klaus Assum nicht müde, Durchhalteparolen auszugeben. „Vielleicht gelingt uns ja jetzt eine Überraschung. Wir müssen nur dran glauben“, sagt er vor dem Heimspiel, das erstmals in diesem Jahr auf dem Hauptfeld der Selgros-Arena ausgetragen werden soll.
Nach Affing (0:0) war der Gersthofer Fußball-Boss erst gar nicht mitgefahren. „Das war die letzten Jahre immer zu aufregend. Wir haben dort nie etwas ausgerichtet.“ Diesmal gab es in einem schwachen Spiel ein Pünktchen. „Klar war dies zuwenig, um hier einen Sieg einzufahren. Aber wir haben alles gegeben und die Spieler, die mir zur Verfügung stehen, haben alles unternommen, um Affing nicht zum Abschluss kommen zu lassen“, zeigte sich Trainer Ivan Konjevic enttäuscht. „Um in der Landesliga zu bestehen, muss man bereit sein, mehr Trainingsintensität zu leisten.“
Intensiv sind derzeit Klaus Assum sowie das neue Trainergespann Eddi Keil und Roman Artes damit beschäftigt, die Weichen für die neue Saison zu stellen. Viel Konkretes gibt es dazu noch nicht. „Wir sind sehr weit und mehr als zufrieden. Alle A-Jugendlichen sind fix“, freut sich Assum. Gegen Nördlingen wird nach privaten Problemen endlich wieder Nikola Cvetic zur Verfügung stehen. „Er brennt auf seinen Einsatz“, sagt Assum. Fehlen werden weiterhin Yeansen Stetter (Leistenzerrung) und Damjan Canovic (Wadenprellung).
Schiedsrichter: Tobias Buchner (Sandersdorf)

TSV Kottern - TSV Ottobeuren (Sa 16:00)
(Bilanz seit 2013: 2 Siege Kottern - 1 Remis - 0 Siege Ottobeuren)
Auf dem Papier liegt die Favoritenrolle klar beim TSV Kottern, selbt wenn der Gastgeber zuletzt eine herbe 0:5-Niederlage in Aindling hinnehmen musste, während der TSV Ottobeuren mit einem 1:0-Sieg gegen den SV Planegg-Krailling im Gepäck anreist.
Doch der TSV ist zuhause nach wie vor ungeschlagen und hat selbst durch die Niederlage keinen Boden eingebüßt, nachdem auch die Konkurrenz patzte. Das Saisonziel „Aufstieg“ ist immer noch in Reichweite.
Kotterns Trainer Kevin Siegfanz hat fast seinen kompletten Kader einsatzbereit, Sezer Yazir und Robin Volland sind fraglich. Johannes Landerer kommt dagegen nach seiner Verletzung in Schwung und hatte zuletzt schon zwei Kurzeinsätze. Nachdem die Rot-Blauen in den letzten beiden Partien insgesamt acht Gegentreffer hinnehmen mussten, bleibt abzuwarten, ob die Defensive sich zuhause wieder so souverän wie in den Spielen zuvor präsentiert. Für Andreas Breuer (40), Vorsitzender der Abteilungsleitung, sind die Auftritte in Fürstenfeldbruck (4:3) und Aindling jedoch kein Maßstab: „In den beiden Partien hatten wir einen ungewöhnlichen Spielverlauf, der sich nicht wiederholen wird. Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft heute ein besseres und ambitioniertes Defensivverhalten präsentieren wird."
Im Kader der Ottobeurer wird sich erst kurz vor Spielbeginn herausstellen, ob der angeschlagene Robin Berger, der Schütze des goldenen Tores gegen Planegg, auflaufen kann. Ansonsten hat Trainer Bernd Scherer keine großen Alternativen. Erfreulich war zuletzt das Comeback von Luca Wassermann, der fast neun Monate nach seinem letzten Einsatz für 20 Minuten mitmischen konnte.
Schiedsrichter: Florian Böhm (TSV Wolfratshausen)


Durachs Kapitän Manuel Welte (rechts), hier im Duell mit Kevin Lohr beim 0:0 im Hinspiel, fordert einen Heimsieg gegen den FC Gundelfingen. F.: Walter Brugger

VfB Durach - FC Gundelfingen (Sa 16:00)
(Bilanz seit 2006: 3 Siege Durach - 3 Remis - 7 Siege Gundelfingen)
Alles andere als ein Unentschieden wäre auf den ersten Blick eine Überraschung. Schließlich treffen die Remiskönige der Landesliga Südwest aufeinander. Jeweils elf Mal teilten sich die Kicker des VfB Durach und FC Gundelfingen mit dem Gegner die Punkte – und auch das Hinspiel im September endete mit 0:0.
„Wir fahren trotzdem dorthin, um zu gewinnen“, betont FCG-Trainer Stefan Anderl selbstbewusst. Unabdingbare Voraussetzungen für einen Sieg sind allerdings eigene Tore. Daran mangelt es dem FCG aber nicht nur beim jüngsten 0:0 gegen den FC Memmingen II. Mit 43 erzielten Treffern hinken die Grün-Weißen den Top-Teams klar hinterher. „Dabei haben wir in dieser Saison extra auf eine offensivere Spielweise umgestellt. Wir treten immer mit zwei Stürmern an, die Außenverteidiger stehen sehr hoch und gehen damit ein höheres Risiko – trotzdem ist die Torquote nicht zufriedenstellend“, räumt Anderl ein, der sich deswegen auch selbst ständig hinterfragt und nach einer Lösung sucht.
Zu den Topscorern beim FCG zählt Außenverteidiger Manuel Müller mit seinen sechs Treffern und vier Torvorlagen, in Durach droht er allerdings auszufallen. „Eine Muskelgeschichte“, erklärt Trainer Anderl, doch jammern will er deswegen nicht. „Wir haben genügend Alternativen und ich habe Haydar Kaymaz schon gesagt, dass er sich auf einen Einsatz vorbereiten soll.“ Für den 18-Jährigen , der eigentlich noch für die A-Junioren spielberechtigt ist, wäre es das Debüt in der Startelf. Wobei Anderl überzeugt ist: „Haydar ist jetzt so weit, er kann das auf jeden Fall spielen.“
Leicht angeschlagen sind außerdem Innenverteidiger David Anzenhofer (Zehenverletzung) und Stürmer Stefan Winkler, der sich gegen Memmingen an der Hand verletzte. „Ich gehe aber davon aus, dass beide auflaufen können“, erklärt der Coach.
Drei magere Pünktchen hat der VfB Durach in den ersten vier Spielen nach der Winterpause bislang gesammelt. Statt im Abstiegskampf Stück für Stück Boden gut zu machen, ist der Abstand zum rettenden Ufer noch größer geworden. Die Ansage von Kapitän Manuel Welte ist trotzdem klar: „Wenn wir noch den direkten Klassenerhalt schaffen wollen, müssen wir punkten. Egal, ob der Gegner ein direkter Konkurrent oder eine Spitzenmannschaft ist.“
Für den 25-Jährigen ist es unerklärlich, warum die Duracher nach einer guten Vorbereitung mit durchaus beachtlichen Ergebnissen in den Testspielen (keine einzige Partie wurde verloren) plötzlich nicht mehr richtig in Tritt kommen. Seit 236 Minuten ist das Team um Trainer Bernd Gruber mittlerweile schon ohne eigenen Torerfolg. „In den Testspielen haben wir oft locker aufgespielt. Diese Lockerheit und auch die spielerische Klasse haben uns in der Punkterunde bislang aber gefehlt“, erklärt Welte.
Beim 0:0 in Dinkelsbühl vor einer Woche habe er aber schon Fortschritte gesehen. An diese Leistung müsse man nun anknüpfen. Den Mut zu verlieren, sei die falsche Einstellung. Welte lebt diesen Kampfgeist vor. Er sagt: „Natürlich ist unser vorrangiges Ziel, die Relegation zu erreichen. Aber wer weiß: Vielleicht schaffen wir ja doch noch rechtzeitig die ersehnte Wende.“
Schiedsrichter: Danijel Djordjevic (SV Hammerschmiede)


SC Fürstenfeldbruck - TSV Aindling (Sa 17:00)
(Bilanz seit 1988: 12 Siege Fürstenfeldbruck - 2 Remis - 10 Siege Aindling)
Der Auftritt vor zwei Wochen beim SV Planegg-Krailing verlief für den TSV Aindling alles andere als wunschgemäß. Auch diesmal ist die Mannschaft ebenfalls im Westen von München zu Gast - und die 0:3-Niederlage am 4. April beim Aufsteiger dürfte als abschreckendes Beispiel dienen. Wobei diesmal der SC Fürstenfeldbruck als Gegner wartet.
In der Zwischenzeit freilich haben die Fußballer vom Schüsselhauser Kreuz bewiesen, dass sie es besser können, wesentlich besser sogar. Nach dem jüngsten 5:0 über Kottern könnte gar die Gefahr bestehen, dass man zu selbstbewusst agiert und den Gegner, der unter Druck steht, auf die leichte Schulter nimmt. „Glaube ich nicht“, sagt dazu Roland Bahl. „Sie haben einen guten Charakter“, lobt der Trainer seine Leute, hebt aber gleichzeitig mahnend den Zeigefinger: „Jeder muss wissen, dass wir uns alles hart erarbeiten. Wir beginnen wieder bei 0:0.“ Niemand wird die Forderung formulieren, über die Brucker müsse sich nun eine Torflut wie gegen die Allgäuer ergießen. Doch das Minimalziel, nicht als Verlierer vom Platz zu gehen, das darf der Coach durchaus einfordern. Schließlich trifft man auf einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt.
Der Coup gegen Kottern hat nicht nur dem Tabellenbild gutgetan. Bahl: „Wir hatten eine gute Trainingswoche.“ Der dreifache Punktgewinn und die fünf Treffer haben ihre positive Wirkung auf die Kicker nicht verfehlt. Diese Elf würde kaum ein Trainer ohne zwingenden Grund verändern. Das hatte auch Roland Bahl („Das wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um auswärts mal nachzulegen“) nicht im Sinn, dennoch muss er umstellen. Tobias Völker hat beruflich diesmal keine Zeit. Seinen Part wird Simon Adldinger oder Philipp Körner übernehmen. Nicht zum Aufgebot zählt diesmal auch Fatih Cosar, der aus privaten Gründen eine Pause einlegt.
Daniel Deppner hat sich soweit erholt, dass er wieder eingreifen könnte. Weil aber im Mittelfeld derzeit kein Handlungsbedarf besteht, wird er aller Voraussicht nach zu Beginn auf der Bank sitzen. Allerdings mit guten Aussichten, früher oder später eingewechselt zu werden.
Heißt der Aindlinger Co-Trainer auch in der nächsten Saison Magnus Hoffmann? „Ich würde den Macco sehr gerne behalten“, so Bahl, „und der Verein auch.“ Doch der Kandidat hat sich noch nicht entschieden. Beim letzten Aindlinger Gastspiel in Fürstenfeldbruck war Hoffmann übrigens der sportliche Chef, weil Bahl vor gut einem Jahr erkrankt fehlte. Damals behielten die Oberbayern mit 3:1 die Oberhand.
Schiedsrichter: Daniel Scheble (SV Ziertheim-Dattenhausen)

Fieberkurve

SV Planegg-Krailling - SpVgg Kaufbeuren (So 15:00)
(Bilanz seit 2014: 0 Siege Planegg - 1 Remis - 0 Siege Kaufbeuren)
Seit fünf Spielen ist die SpVgg Kaufbeuren ungeschlagen, seit 360 Minuten sogar ohne Gegentor. Zumindest eine der beiden Serien soll beim SV Planegg-Krailing ausgebaut werden. Das torlose Remis gegen den SV Mering gibt den Kaufbeurern weiteren Auftrieb. Rückblickend zeigte die SVK am vergangenen Mittwoch eine stabile Leistung. „Hätte mir jemand vor dem Spiel gesagt, dass wir 0:0 spielen, ich hätte es sofort unterschrieben“, meint Schlussmann Bernd Grund über die nächste Überraschung gegen ein Spitzenteam der Liga. Illertissen, Egg und Mering bissen sich an der gut gestaffelten Kaufbeurer Abwehr die Zähne aus.
„Wir wollen mit allen Mitteln die drei Punkte holen“, sagt Grund vor dem Planegg-Auftritt optimistisch. Kaufbeuren erwarte eine intensive Partie. Für Mittelfeldakteur Lukas Göttle ist es sogar ein Sechs-Punkte-Spiel, „dass wir nicht verlieren dürfen“. Doch Trainer Norbert Schmidbauer relativiert das ein wenig: „Wir müssen die englische Woche erst einmal wegstecken.“
In Planegg will dagegen keine Konstanz aufkommen. Nach guten Leistungen und zwei Siegen gegen Fürstenfeldbruck und Aindling verspielten die Oberbayern zuletzt beim Tabellenvorletzten Ottobeuren leichtfertig drei Punkte. Für die Trainer Martin Buch und Dario Casola liegen die Gründe im mentalen Bereich. Deshalb fordern sie für die kommende Partie von ihrer Mannschaft, dass sie die Grundelemente des Fußballs wie Laufbereitschaft, Handlungsschnelligkeit und Zweikampfverhalten wieder besser umsetzt.
„Wir werden wieder kompakter agieren. Offensiv, wie defensiv. Im Spiel nach vorne müssen wir mutiger und zielstrebiger sein“ gibt Casola die Marschrichtung vor. „In der Startformation wird es ein paar Veränderungen geben. Die Mannschaft wird sich anders präsentieren als letzte Woche“.
Die Schwäche gegen vermeintlich schlechtere Teams zieht sich wie ein roter Faden durch die erste Landesliga Saison der Würmtaler. Hat man gegen Top-Mannschaften oft gepunktet oder zumindest eine ebenbürtige Leistung gezeigt, ging man gegen die direkte Konkurrenz häufig als Verlierer vom Platz. Gerade deshalb geht man durchaus optimistisch in die Partie, sieht man Kaufbeuren doch eher als Favoriten. „Je länger so eine Siegesserie anhält, umso eher reißt sie. Vielleicht reißt die Kaufbeurer Serie ja gegen uns“ meint SVP-Abteilungssprecher Helmut Freytag ironisch.
Schiedsrichter: Florian Ertl (Reisensburg)


SV Egg an der Günz - SC Oberweikertshofen (So 15:00)
(Bilanz seit 2014: 0 Siege Egg - 0 Remis - 1 Sieg Oberweikertshofen)
Drei Spiele in Folge ist der SV Egg zuletzt ohne Sieg geblieben. Nun will der Aufsteiger aus dem Günztal in die Erfolgsspur zurückfinden. „Endlich wieder ein Heimspiel“, freut sich Trainer Michael Dreyer auf die Partie gegen den SC Oberweikertshofen. Nicht zuletzt, weil es gilt, die 0:2-Schlappe vom Hinspiel auszuwetzen, blickt er der bevorstehenden Hausaufgabe optimistisch entgegen. In Egg geht man entspannt mit der Situation um. „Das hat der Stimmung keinen Abbruch getan“, glaubt Dreyer nach den Pleiten in Aindling und Kaufbeuren. Er spricht von heilsamen Niederlagen und will die Tabelle nicht anschauen. Für ihn hat sich das Thema Durchmarsch in die Bayernliga vorerst erledigt. Aber Egg hat als Tabellenfünfter nur sechs Punkte Rückstand auf Primus FV Illertissen II und ist noch nicht ganz aus dem Aufstiegsrennen ausgeschieden. Als „kollektives Versagen der Spitze“ bezeichnet er humorvoll die mangelnde Konstanz der gesamten Landesligaführungsriege. „Jeder muss auf sich selber schauen“ – Dreyer will sich nicht mit den Problemen anderer befassen. Dreyer kann ab sofort wieder auf seinen etatmäßigen Torhüter Philipp Stölzle zurückgreifen und hat auch sonst keine personellen Sorgen.
Schiedsrichter: Andreas Hummel (Betzigau)

Fieberkurve



Aufrufe: 017.4.2015, 20:19 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor