Lieblingsgast kommt mit leeren Händen

Uli Haug musste an seiner früheren Wirkungsstätte viele Hände schütteln. Der SC-Trainer ist beim TSGV Waldstetten, den er als Trainer vor mehr als zehn Jahren zum Aufstieg geführt hat, ein gern gesehener Gast. "Geschenke wollte ich aber keine verteilen", versicherte er. Seine Spieler wollten das auch nicht und begannen furios. Der Tabellenfünfte war aggressiv in den Zweikämpfen, lauf- und spielfreudig, riss Lücken in die Waldstetter Abwehr und erspielte sich in den ersten 30 Minuten gute Chancen.

Als die Geislinger sich nach 21 Minuten mit 2:0 in Front geschossen hatten, freuten sie sich schon auf einen entspannten Nachmittag. Doch manchmal kommt es anders als man denkt. "Wir haben ein drittes oder gar viertes Tor verpasst und uns dann plötzlich selbst aus dem Konzept gebracht", klagte Haug. Die Gastgeber setzten den SC in dessen Hälfte fest und schossen verdient drei Minuten vor dem Wechsel den Anschlusstreffer: Bernd Schuler legte quer auf Torjäger Maximilian Knödler, der den Ball nur noch einzuschieben brauchte.

Weil sich Torwart Denis Baum nach einem Zweikampf mit Knödler im Fünf-Meter-Raum am Handgelenk verletzt hatte, musste Jonas Pangerl in der 31. Minute ran und war zwei Minuten später gegen Knödler gleich gefordert. Auch in der zweiten Hälfte bekam der junge Keeper Arbeit, war aber auf dem Posten und fischte den Diagonalschuss von Beytullah Cinar aus dem Winkel (67.). Zwei Minuten vor Schluss rettete das Aluminium den SC, von dem in der zweiten Hälfte nicht mehr viel zu sehen war. Die spielerische Linie war dahin. Die Geislinger versuchten es Waldstetten gleichzutun und die Bälle hoch und weit nach vorne zu befördern. In der Disziplin hatten aber die Gastgeber Vorteile. "Wenn wir kurz nach dem Wechsel das 3:1 machen, wäre mehr Ruhe reingekommen", monierte Haug. Marius Nigl hatte sich durchgesetzt und Viet Nguyen bedient. Der schoss direkt auf Torwart Bernd Stegmaier, der sein Team vor einem erneuten Zwei-Tore-Rückstand bewahrte (47.).

Der SC versäumte es, das Spiel nach starkem Beginn mit einem weiteren Treffer in ruhige Bahnen zu lenken und musste um den Sieg bangen, obwohl er eindeutig überlegen war. Das waren die Haug-Schützlinge auch in der Vorwoche gegen Köngen. Nur brachten sie das Leder in dieser Partie erst in den letzten Minuten über die Linie. Gestern haben zwei frühe Tore zum dritten Sieg in Serie gereicht. Das erste war dem SC bereits in der achten Minute gelungen. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß von Patrick Leyhr schlug ein Schuss von Isa Öztunc unhaltbar ein. In der 21. Minute belohnte sich der SC nach einem perfekten Spielzug über Ivezic, Leyhr, Nguyen und Volk mit dem zweiten Treffer. Volks Kracher wehrte Stegmaier vor die Füße von Nigl ab. Weil der SC in der Defensive einmal mehr solide arbeitete, spielte sich Waldstetten in einer zerfahrenen zweiten Hälfte kaum gute Chancen heraus.

SO SPIELTEN SIE

TSGV: Stegmaier - Ebner, Römer, Fischer, Molner (51. Hollas) - Schuler, Rosenfelder - Cinar, Kleinmann (83. Grau) - Eißele (83. Herr), Knödler.

SCG: Baum (31. Pangerl) - Heinzmann, Ivezic, Mühlhäuser, Öztunc (73. Kqiraj) - Petricevic, Grupp - Nigl (60. Sönmez), Nguyen, Leyhr - Volk.

SR: Sattler (Vaihingen/Enz).

Tore: 0:1 Öztunc (8.), 0:2 Nigl (21.), 1:2 Knödler (42.). - Zuschauer: 200.