Leverkusen und die Kraft der Jugend

Einige Beobachter mag es überraschen, dass sich der VfL Leverkusen in der Fußball-Mittelrheinliga inzwischen ein wenig von der Gefahrenzone abgesetzt hat. Fünf Punkte trennen das Team von Hertha Walheim auf dem ersten Abstiegsplatz. Nach dem personellen Umbruch vor Weihnachten mussten bekanntlich in aller Schnelle eine neue Mannschaft aufgebaut und funktionierende Strukturen im Team geschaffen werden. Dies alles geschah mit Spielern, die zu einem großen Teil keine Erfahrung auf Mittelrheinliga-Niveau nachweisen konnten.

Doch vielleicht war gerade dieser Schnitt der entscheidende Schritt nach vorne. Während einige der erfahrenen Spieler, die den Verein zum Jahresende verließen, doch schnell unzufrieden waren, wenn sie beispielsweise ihres Erachtens zu wenig zum Einsatz kamen, haben die jungen Zugänge offenbar geringere Ansprüche und lassen sich von nichts umhauen. „Die Jungs wollen unbedingt, und zwar richtig unbedingt, und diesen Hunger spürt man jeden Sonntag auf dem Platz”, erklärt Coach Giuseppe Brunetto, der seine Mannschaft „auf einem sehr guten Weg” sieht: „Das heißt aber nicht, dass wir uns jetzt zurücklehnen. Es stehen noch sieben Partien aus, und wir wollen möglichst jede gewinnen.”

Schon der nächste Sieg könnte zumindest vorentscheidende Bedeutung haben. Am Sonntag (15 Uhr) gastieren die Leverkusener nämlich beim Tabellennachbarn Germania Windeck, der einen Zähler weniger auf der Habenseite hat als der VfL. Drei Punkte aus diesem Spiel wären gewiss ein weiterer großer Schritt heraus aus der Abstiegszone und sicherlich auch von psychologischem Wert, da man erneut einen direkten Konkurrenten schlagen und dadurch etwas distanzieren würde. „Ich weiß, dass es gegen diese ebenfalls eher defensiv ausgerichtete Mannschaft auf deren tiefen Naturrasen schwer wird, aber ich habe größtes Vertrauen in meine Jungs”, so Brunetto, den es sehr freut, dass gerade junge Akteure wie Nihat Erdogan (20 Jahre), Marvin Steiger (20), Tim Pütz (18) oder Manuel Kabambi (20) immer mehr Verantwortung übernehmen und sich zu echten Leistungsträgern mausern.

Noch nicht ganz gesichert ist der Einsatz von Marcel Schulz am Sonntag. Er hatte zuletzt mit Leistenproblemen zu kämpfen und droht auszufallen.