Lemwerder setzt Erfolgsserie mit Auswärtssieg fort

Wie soll ein Mensch denn auch einen Klassiker wie "Der Exorzist" ertragen, wenn er sich schon vor der Erfolgsserie seiner eigenen Fußballmannschaft gruselt? Am Sonntag gewannen die Lemwerderaner ihr Auswärtsspiel gegen den SV Türkspor 5:1. Damit haben sie in den vergangenen sieben Partien der Landesliga Bremen sechs Mal gewonnen und ein Mal remis gespielt. "Allmählich wirds unheimlich", meint Stamer.

Warum er sich nicht einfach nur freute, sondern das Spiel mit einem gewissen Unbehagen analysierte, hing mit der Leistung seiner Elf zusammen. "Wir haben nicht gut gespielt und trotzdem gewonnen", sagte Stamer.

Zwar hatte Lemwerders Tim Weinmann die erste dicke Chance der Partie (8.). Aber anschließend hätten die Gastgeber mehrmals in Führung gehen können. Sie sorgten auf ihrem kleinen Kunstrasenplatz vor allem nach Standardsituationen für Gefahr. Zudem waren viele Klärungsversuche der Gäste unzureichend. Aber sie kamen ungeschoren davon und erzielten durch einen Kopfball Tim Weinmanns ausgerechnet nach einer Ecke das 1:0 (45.). "Die Führung war unverdient", sagte Stamer.

Unmittelbar nach der Pause hatten die Gastgeber dann die dicke Chance zum Ausgleich. Aber sie nutzten sie nicht. Das bestraften die Lemwerderaner. Tim Weinmann erhöhte nach Zuspiel Steven Holsteins auf 2:0 (60.). Holstein legte in der 65. Minute nach einer Vorlage Weinmanns nach, und dann schoss Türkspors Tolga Avci den Ball ins eigene Tor nach einem Querpass von Tobias Lange (70.), der in der 80. Minute auch noch Weinmanns dritten Treffer vorbereitete.

Lemwerders Gegentor fiel in der 81. Minute und hätte nach Stamers Worten auch schon viel eher fallen können. Aber Torwart Paul-Phillipp Lapsien hatte das eher lässige Zweikampfverhalten seiner Vorderleute immer wieder ausgebügelt.

Zwar hätten seine Spieler die Konter im zweiten Durchgang gut zu Ende gespielt, sagte Stamer. Aber gegen stärkere Teams hätte es wohl nicht gereicht. "Irgendwann sind wir reif", sagte Stamer. "Irgendwann wird uns eine Mannschaft bestrafen."

Tore: 0:1, 0:2 Tim Weinmann (45., 50.), 0:3 Steven Holstein (65.), 0:4 Tolga Avci (70., Eigentor), 0:5 Tim Weinmann (80.), 1:5 Ismail Karacam (81.).

SVL: Lapsien - Forstmann, Radzun, Wronski (72. Jasarevic), Lange, Weinmann, Hayrapetyan, Holstein, Ohlzen (83. Sanneh), Kuhlmann, Iacovozzi.