Laupheim und Berg trennen sich 2:2

Die letzte halbe Stunde der Partie hatte großen Unterhaltungswert für die rund 200 Zuschauer im Olympia-Stadion. Ohne Zweifel. Vier Tore, eine Gelb-Rote Karte, ein Elfmeter, zweimal sehr besonnenes Verhalten des Schiedsrichters nach Rudelbildungen und am Ende ein 2:2-Unentschieden, mit dem beide Trainer ein wenig oder besser ein wenig mehr haderten. Bergs Coach Adrian Philipp hatte zu Recht acht klare Torchancen seiner Mannschaft gesehen, von denen nur Kapitän Moritz Fässler zwei zu Treffern nutzte (60., 82.). "Das Spiel hier müssen wir als Sieger verlassen, wir müssen die Dinger einfach machen." Ganz einfache Analyse des scheidenden Trainers, der nach wie vor die ersten fünf Plätze im Visier hat. "Der Zug, noch an die Relegation heranzuschnuppern, ist heute wohl abgefahren. Ohne uns."

Aber auch Thomas Lemke, Laupheims Trainer, ärgerte sich, weil es seine Mannschaft zweimal nur wenige Minuten geschafft hatte, einen Vorsprung zu halten. "Das müssen wir cleverer machen und uns in der Defensive nicht so blöd anstellen." Lemke hatte aber auch das deutliche Chancenübergewicht des Gegners gesehen und freute sich dann doch noch über den gewonnenen Punkt. "Heute hatten wir auch das Glück, das wir im Hinspiel nicht hatten, als wir praktisch mit dem Schlusspfiff noch verloren haben." Das war diesmal nicht so, weil Bartosz Broniszewski kurz vor Spielende ein Einsehen hatte und freistehend an Laupheims Keeper Mark Lemke, der erneut zwischen den Pfosten stand, scheiterte.

In den ersten 20 Minuten des Spiels hatte man nicht den Eindruck, dass Berg unbedingt gewinnen wollte. Die Mannschaft überließ der Olympia das Spiel und die Heimelf kam dann auch zu Möglichkeiten durch Propadalo (5.) und Dominik Gemeinder (16.), dessen 25-Meter-Schuss Bergs Schlussmann Sebastian Willibald um den Pfosten drehte. Die dickste Chance vergab aber Barth, als er den Ball im Gäste-Strafraum aussichtsreich vertändelte. Danach kam der TSV besser ins Spiel, spielte schneller nach vorn. Allein Broniszewski und Heiko Wenzel müssen das Führungstor erzielen, scheitern aber beide an Lemke, der sein Team im Spiel hält. Dank des Torwarts der Laupheimer und dem Unvermögen der Gäste stand es zur Pause noch 0:0. Das sollte sich ändern.

Laupheim ging nach 57 Minuten in Führung, als sich Simon Hammerschmied am rechten Flügel durchsetzte und Propadalo in bester Torjägermanier den Ball über die Linie spitzelte. Fässler machte die gute Laune im blau-weißen Lager durch eine Einzelaktion schnell zunichte. Seim Schuss von der Strafraumkante war für Lemke viel zu spät zu sehen und nicht zu halten (60.). Eine Viertelstunde später dachten vermutlich viele der Zuschauer, dass der TSV jetzt auf die Siegerstraße kommen müsste, denn Gemeinder war nach wiederholtem Foulspiel vorzeitig vom Platz geschickt worden. Pustekuchen. Die Olympia ging erneut in Führung. Steffen Reichl, der eine souveräne Partie auf der Innenverteidigerposition ablieferte, wurde von Christoph Dzierzawa im Strafraum umgerissen. Barth verwandelte sicher. Dann wieder postwendend der Ausgleich erneut durch Fässler. "Wir haben heute kämpferisch dagegengehalten - auch in Unterzahl und uns so den Punkt verdient", fasste Laupheims Kapitän Sascha Topolovac das Spiel zusammen. Barth hatte unter der Woche die Kapitänsbinde abgegeben.

FV Olympia Laupheim - TSV Berg 2:2 (0:0). FVO: Lemke - Mangold, Wesolowski, Reichl, Evens (79. D. Topolovac) - Gemeinder, S.Topolovac, Barth, Hammerschmied, Wiest (86. Ludwig) - Propadalo (86.Schwarzmann). TSV: Willibald - Rössler, Dzierzawa, Seiler, Rainbow - Wenzel, Fässler, Müller (72. Brielmayer), Rieger (58. Rieger) - Deutelmoser, Broniszewski. SR: Lochner (Forchtenberg). Tore: 1:0 Propadalo (57.), 1:1, 2:2 (Fässler 60., 82.), 2:1 Barth (78. FE). Bes. Vork.: Gelb-Rot für Gemeinder (FVO/74.). Z.:200.