2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Gibt er künftig in Aindling die Richtung vor? Alexander Lammer wechselt aus Ichenhausen zum TSV.	 F.: Radoslaw Polizio
Gibt er künftig in Aindling die Richtung vor? Alexander Lammer wechselt aus Ichenhausen zum TSV. F.: Radoslaw Polizio

Krisenklubs begegnen sich auf dem Rasen

TSV Aindling und der TSV Gersthofen machen Schlagzeilen abseits des Feldes +++ Egg trifft nach acht Jahren wieder auf den VfB Durach

Wenn im Fußball zwei Nachbarn aufeinandertreffen, dann darf man mit einem Duell rechnen, das von besonderer Rivalität und Brisanz gekennzeichnet ist. Beispielsweise am Freitagabend, wenn in der Landesliga Südwest um 19 Uhr der TSV Aindling den TSV Gersthofen begrüßt. In diesem Fall wird hinter der Bande und auf den Rängen aber nicht nur das sportliche Geschehen auf dem grünen Rasen die Debatten bestimmen, sondern auch die anderen Schlagzeilen, die beide Vereine in diesen Wochen unfreiwillig liefern. Wesentlich ruhiger geht es da bei den beiden Allgäuer Vertretern SV Egg an der Günz und VfB Durach zu, die sich ebenfalls schon am Freitag gegenüber stehen.

SV Egg an der Günz - VfB Durach (Fr 18:30)
(Bilanz seit 2004: 1 Sieg Egg - 1 Remis - 2 Siege Durach)
Der Aufsteiger SV Egg ist ganz passabel in das Abenteuer Landesliga gestartet und hat nach drei Spielen vier Punkte auf seinem Konto. Trainer Michael Dreyer beschreibt die Stimmungslage in seinem Team: „Wir haben keinen Druck und freuen uns auf jedes Spiel.“ Seiner Einschätzung nach ist der Gegner zwar Favorit, aber Dreyer ist sich sicher, dass seine Mannschaft mit den meisten Gegnern in dieser Liga auf Augenhöhe spielen kann. Den Kontrahenten hat er am vergangenen Wochenende in Augenschein genommen und sich bei dieser Gelegenheit auch gleich ein Bild vom FV Illertissen II gemacht. Zuletzt haben Durach und Egg übrigens in der Saison 2005/06 gegeneinander gespielt. Damals gewannen die Allgäuer zweimal und stiegen in die Bezirksoberliga auf. Hoffnung macht dem Trainer des SV Egg die Tatsache, dass er wieder auf zwei wichtige Spieler zurückgreifen kann. Zuletzt fehlten Offensivspezialist Florian Huber und Abwehrchef Markus Fackler.
Wie Egghat auch Durach bislang vier Zähler auf der Habenseite. Gegen den Titelfavoriten FV Illertissen II gab es aber zuletzt eine 0:2-Heimniederlage. Für den VfB gilt es nach dieser Niederlage nach vorne zu schauen. Mit einem Punktgewinn kann der Abstand zu den unteren Tabellenplätzen gewahrt werden. Dazu muss die Elf von Trainer Peter Christl aber aggressiver als im letzten Heimspiel zu Werke gehen und die Zweikämpfe für sich entscheiden.
Schiedsrichter: Gürkan Günebakan (Alemannia München)


TSV Aindling - TSV Gersthofen (Fr 19:00)
(Bilanz seit 2011: 2 Siege Aindling - 1 Remis - 3 Siege Gersthofen)
Bei beiden Vereinen gab es Steuerrazzien. In Gersthofen wissen die Verantwortlichen offensichtlich bereits, welchen Betrag sie an Finanzamt und an Sozialkassen nachzahlen müssen. Hier dürfte die Zukunft des Klubs außer Frage stehen. Anders die Lage am Schüsselhauser Kreuz. Nachdem wie berichtet über zwei Millionen zur Debatte stehen, dürfte auch dem größten Optimisten klar sein, warum Vereinspräsident Ludwig Grammer im Frühjahr das Schreckgespenst von einer drohenden Insolvenz an die Wand malte.
„Wir müssen das ausblenden“, sagt Aindlings Trainer Roland Bahl, „wir müssen unseren Job machen und darauf hoffen, dass das Ganze ein gutes Ende nimmt.“ Die Konzentration auf die Partie wird auch nötig sein, soll auf die erste Saisonniederlage der Gewinn von drei Zählern folgen. Nur so kann man sich im Mittelfeld behaupten. „Die haben die letzten zwei Spiele gewonnen, das sollte uns Warnung genug sein“, so Bahl, der die Gäste so kennzeichnet: „Die kämpfen ohne Ende. Da müssen wir richtig Gas geben und an die Leistung vom Spiel gegen Affing anknüpfen.“ Bahl beeindruckt die Leistung von Torhüter Stefan Brunner sowie der Einsatz seines Trainerkollegen Ivan Konjevic, 43, in der Abwehrreihe: „Der spielt nicht nur mit, der ist auch sehr gut.“
Im personellen Bereich drückt die Aindlinger heute hinten rechts der Schuh. Philipp Körner, der die ersten Landesligapartien dort eingesetzt wurde und dabei dem Trainer gefiel („Der hat das sehr gut gemacht“), hat sich aus privaten Gründen übers Wochenende verabschiedet. Lukas Wiedholz könnte eine Option sein und Johannes Putz in die Abwehrkette rücken. Auf der Doppel-Sechs, unmittelbar vor der Abwehrreihe, fordert der Coach eine Steigerung gegenüber der Vorstellung in Nördlingen. Bei David Englisch erhofft er sich auf der linken Seite ein paar Prozent mehr.
Im Bemühen, den Kader zu komplettieren, ist der TSV Aindling in dieser Woche wieder ein Stück vorangekommen. Am Dienstag war Alexander Lammer im Training und man konnte sich einigen.
Ab sofort gehört er zum Kreis der einsatzfähigen Kicker, wird aber diesmal noch nicht in der Startelf aufkreuzen. Der 30-jährige Offensivkicker, der in Augsburg lebt, war früher für den SV Mering und zuletzt für den SC Ichenhausen am Ball. Dort galt er zuletzt aber nicht mehr als erste Wahl.
Schiedsrichter: Andreas Kasenow (Ingolstadt)

Aufrufe: 025.7.2014, 07:04 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor