2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
FCB-Präsident Bernd Günther und OSC-Trainer Thomas Klinke. Die Olympischen können sich in Zukunft keine Zusammenarbeit mit dem FC Bremerhaven vorstellen. Foto: Volker Schmidt
FCB-Präsident Bernd Günther und OSC-Trainer Thomas Klinke. Die Olympischen können sich in Zukunft keine Zusammenarbeit mit dem FC Bremerhaven vorstellen. Foto: Volker Schmidt

Keine Enigung in Sicht

Zukunft des FC Bremerhaven ist weiter ungewiss - Präsident und Mäzen Bernd Günther steht unter Druck

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Bernd Günther, Präsident des FC Bremerhaven, steht nach der Kündigung der Spielgemeinschaft durch die Vereinspitzen des SC Sparta, Michael Söhlke und Frank Brüssel, weiter unter Druck. Drei Wochen nach der Auflösung ist die Zukunft des Bremenligisten weiter ungewiss.

Ob und wie es überhaupt in der kommenden Spielzeit 2015/2016 weitergeht, steht weiter in den Sternen. Eine Lösung ist nicht in Sicht, da sich der OSC Bremerhaven in Zukunft keine Zusammenarbeit mit Bernd Günther vorstellen kann und dem Mäzen einen Korb gab.

„Bernhard Fresen, Stefan Kriesen, Roman Opalka, einige Spieler und ich, haben uns am vergangenen Dienstag noch einmal getroffen, um deutlich zu machen, warum wir so gehandelt haben“, sagt Spartas Vorsitzender Michael Söhlke und fügt hinzu: „Wir sind einfach unterschiedlicher Auffassung, was Seriosität und Transparenz angehen. Für uns gibt es in Zukunft nur Leistungsfußball mit Aufwandsentschädigungen, die auch bezahlt werden können. Dazu brauchen wir Einsicht in Bankkonten und Vollmachten.“

Dazu ist aber Bernd Günther, der seit 52 Jahren für den Vorgängerverein VfB Lehe und seit 1989 als Präsident des Fußballclub Bremerhaven (FCB) von 1899 e.V. aktiv ist, bis heute nicht bereit.

Im Juni 2012 musste der heute 74-jährige Präsident und Mäzen seine Fußball-Abteilung auflösen, weil es keinen „Unterbau“ mehr im Verein gab.

Um die sportliche Voraussetzung für die höchste Bremer Amateurklasse (Bremenliga) zu erfüllen, muss der Verein aber mindestens noch eine weitere Herrenmannschaft sowie eine A- oder B-Jugendmannschaft als Unterbau vorweisen.

Mit einer Ausnahmegenehmigung des Bremer Fußball-Verbandes (BFV) war es möglich, als Spielgemeinschaft mit dem SC Sparta unter dem Namen FC Sparta Bremerhaven weiter in der Bremen-Liga zu kicken. Diese „Schonzeit“ ist nun vorbei. Der BFV machte deutlich, dass die Spielgemeinschaft nur eine Übergangsmöglichkeit gewesen sei und bereits zur Saison 2013/2014 wieder hätte aufgelöst sein sollen. Weiter machte der BFV klar, dass unter dem Namen FC Sparta Bremerhaven in Zukunft keine Mannschaft höher als auf Kreisebene spielen dürfe, da Spielgemeinschaften im Herrenbereich nicht gestattet seien.

Der FC Bremerhaven hätte nach der „Übergangslösung“ durch den BFV im SC Sparta aufgehen müssen oder umgekehrt. Das wollten aber die meisten der 520 Mitglieder des SC Sparta nicht. Für Spartas Vorsitzenden Söhlke wäre es die einfachste Lösung gewesen, wenn der FCB mit seinen 22 Mitgliedern beim SC eingetreten wäre und der FC Bremerhaven aus dem Vereinsregister gelöscht worden wäre.

Doch dies will Günther partout nicht, weil sein Verein „eine Herzensangelegenheit“ sei. „Bremerhaven hat damals schon mit Bremerhaven 93 einen Verein auf der Fußball-Landkarte verloren. Wir sind seit 30 Jahren Bremerhavens beste Fußballmannschaft“, so der FCB-Präsident.

Da mittlerweile beide Clubvorstände nicht mehr gut aufeinander zu sprechen sind, dürfte die Zukunft des FC Bremerhaven düster aussehen.

Ein neuer Partner muss gefunden werden. Nach der Absage vom „Erzfeind“ OSC dürfe es für Günther und Trainer Stefan Kriesen, der noch weitere Vereine ansprechen soll, nicht einfacher werden.

Und auch vom Kreisvorsitzenden Axel Zielinski kamen am Freitagabend bei der 44. Fußball-Tagung im Wremer Marschenhof deutliche Worte: „Für das Verhalten von Bernd Günther habe ich kein Verständnis. Es schadet dem Bremerhavener Fußball. Alleinherrscher können wir nicht gebrauchen.“

Aufrufe: 01.2.2015, 10:25 Uhr
Volker SchmidtAutor