2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Thomas Schloeßer trifft in Hürth nur ins eigene Tor., Foto: HERHAUS
Thomas Schloeßer trifft in Hürth nur ins eigene Tor., Foto: HERHAUS

Kein Torschuss in 90 Minuten

Der SV Bergisch Gladbach 09 verliert beim Aufsteiger in Hürth mit 0:4

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Bergisch Gladbach kommt einfach nicht in die Spur: Der Trainer beklagte "Schönwetterfußball" nach der 0:4-Niederlage beim Mittelrheinliga-Augfsteiger FC Hürth

Bergisch Gladbach. Nachher war der Zeitpunkt für Klartext gekommen. Es war wenige Minuten nach dem 0:4 (0:1) der Mittelrheinliga-Fußballer des SV Bergisch Gladbach 09 beim Aufsteiger FC Hürth, als Trainer Dietmar Schacht beinahe explodierte: „Dieser Auftritt war eine Schande für den Verein. So spielt keine Mannschaft, die von mir trainiert wird. Die Jungs haben es mit Schönwetterfußball probiert, der Gegner hat gekämpft. Ich bin sauer, enttäuscht und extrem wütend. Das wird Konsequenzen haben.” Der 51-Jährige war so bedient, dass er gar vom schlechtesten Auftritt einer Bergisch Gladbacher Mannschaft sprach, seitdem er dort in der Verantwortung steht — Schacht geht inzwischen in seine vierte 09-Saison.

Es war einfach ein ganz schlechter Tag der Bergisch Gladbacher. Von der ersten bis zur letzten Minute funktionierte nichts. Es passte zur Situation, dass hinterher die Autobahn gesperrt war und die 09er mit dem Bus einmal quer durch Köln nach Hause fahren mussten. „Das war ein rabenschwarzer Sonntag. Das kann einmal passieren. Aber solche Auftritte lasse ich mir nicht länger bieten. Das wird die Mannschaft zu spüren bekommen”, sagte Schacht. Als erste Maßnahme steht eine harte Trainingseinheit für den heutigen Montag an. „Das Spiel wird kurz und in aller Klarheit aufgearbeitet”, betonte Schacht. „Danach schauen wir nach vorne. Im September stehen schwere Aufgaben bevor.”

Das Programm ist tatsächlich straff. Mit ähnlichen Leistungen n werden die Bergisch Gladbacher nicht mehr viele Punkte holen. Schon zwei Zähler aus zwei Heimspielen waren bestenfalls ein durchwachsener Auftakt. Nach dem 0:4 in Hürth kann man ohne schlechtes Gewissen von einem krassen Fehlstart sprechen. Die 09er finden sich vorerst am Rande der Abstiegszone wieder. „Wer jetzt noch an den Aufstieg denkt oder sogar darüber spricht, hat die Situation nicht erkannt”, sagte Schacht. „Wir sollten zusehen, dass wir schnell so viele Zähler holen, um zumindest ein ausgeglichenes Punkteverhältnis zu haben.”

Wie schlecht die Begegnung in Hürth war, zeigte alleine die Tatsache, dass die Bergisch Gladbacher nicht einen einzigen Torschuss in 90 Minuten zustande brachten. Auch deshalb sprach Schacht hinterher von einem Totalausfall seiner Offensivabteilung: „Wer nicht versteht, dass auch ein Stürmer nach hinten arbeiten muss, ist hier fehl am Platz. Es reicht nicht, das Trikot nur über den Platz zu tragen. Es wird jede Menge zu besprechen geben.” Die Hürther gingen unmittelbar vor der Pause durch Yousef Keshta in Führung (45.).

Nach dem Wechsel stellten Luka Ziegler (62.), Thomas Schloeßer mit einem Eigentor (68.) und erneut Yousef Keshta (84) den 4:0-Endstand für den vor 140 Zuschauern in allen Belangen überlegenen Aufsteiger her. Am Sonntag (15 Uhr) haben die Bergisch Gladbacher die Möglichkeit, diese Leistung zumindest teilweise wiedergutzumachen — der Tabellenzweite Alemannia Aachen II ist zu Gast. In diesem Duell wird die Richtung vorgegeben: Entweder es geht ins Mittelfeld. Oder es geht weiter abwärts, möglicherweise bis auf den letzten Platz.

Aufrufe: 031.8.2014, 21:54 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Sebastian NinskiAutor