Seine Aufgabe Richtung SpVgg sieht Jürgen Trost darin, dem Verein Zeit zu verschaffen, in Ruhe nach einem Nachfolger für Jürgen Buckel zu suchen, der Anfang der Woche sein Engagement beendet hat. Er kam in die engere Wahl und bekam am Mittwoch den Zuschlag, weil der Verein eine interne Lösung suchte. Bis zur Weihnachtspause, rechnet der Interimscoach, dürfte er im Amt bleiben.
Zu seinem Wirken bei den Spielern hat er in der Kürze der Zeit auch schon Überlegungen angestellt. Die reiften beim Beobachten vieler Spiele: „Die Mannschaft hat Potenzial, warum sie es nicht abrufen kann, ist für mich unverständlich. Und wenn ich nicht gesehen hätte, dass sie ein besseres Potenzial hat, hätte ich es nicht gemacht.“
Auffällig ist für ihn, dass die Spieli eher resigniert, wenn sie in Rückstand gerät, als dass sie eine Trotzreaktion zeigt. Da ist psychologisches Geschick gefragt, das er sich dank seiner Erfahrung als aktiver Fußballer zutraut. Moderne Methoden der Trainingsgestaltung und der Mannschaftsführung will er sich anlesen – neben einem zeitaufwändigem Außendienstlerjob. Voll identifiziert hat er sich mit seiner Aufgabe auch schon: „Ich versuche, dass meine Mannschaft ihr Spiel durchzieht, das ist der Wunschgedanke eines jeden Trainers.“ Seine taktische Marschroute: „Ich bin kein Freund langer Bälle, ich möchte das Fußball gespielt wird.“
Erste Bewährungsprobe ist das Heimspiel am Sonntag gegen den TV 48 Schwabach. Den Gegner kennt Jürgen Trost nicht, da er vorige Saison ja noch Kreisliga-Besucher war. Die Schwabacher haben vergangenes Wochenende auf eigenem Platz ein 4:0 vom TSV Röttenbach eingeschenkt bekommen. Der hatte auch zwei Akteure mit Namen Trost im Aufgebot, im Tor Markus und im Sturm Michael. Nomen est omen.