2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Auf seine Routine und Durchsetzungsfähigkeit baut der Jahn: Lukas Sinkiewicz (rechts) Foto: dpa
Auf seine Routine und Durchsetzungsfähigkeit baut der Jahn: Lukas Sinkiewicz (rechts) Foto: dpa

Jahn will Negativserie endlich beenden

Trainer Brand verkündet unverdrossen, dass sein Team noch eine realistische Chance hat +++ Ein Sieg würde Auftrieb geben

Der Letzte wird der Letzte bleiben: An dem Umstand, dass der SSV Jahn Regensburg die Rote Laterne in der 3. Fußballliga im Besitz hat, wird sich auch nach dem Heimspiel an diesem Samstag (14 Uhr) gegen die Stuttgarter Kickers nichts ändern. Selbst bei einem Sieg. Sollte den Jungs von Trainer Christian Brand gegen den Tabellenfünften tatsächlich ein ,,Dreier" gelingen, dürfte sich ihr Gemütszustand ändern, ein Sieg würde eventuell neue Kräfte freisetzen.

Ein Erfolg wäre nicht nur Balsam für die geschundenen Jahn-Seelen, sondern tabellarisch auch lebensnotwendig. Er wäre wohl einer der letzten verzweifelten Griffe nach einem ohnehin schon ziemlich brüchigen Strohhalm, um im Abstiegskampf angesichts der unmittelbaren Konkurrenz (Hansa Rostock, Borussia Dortmund II und FSV Mainz II) nicht schon frühzeitig total abgeschlagen zu sein. Die Mannschaft wirke total gewillt, die Negativserie zu durchbrechen, berichtet Brand von seinen Eindrücken in dieser Trainingswoche und ist der Überzeugung, ,,dass bei jedem Spieler noch fünf bis zehn Prozent mehr Wahnsinn drin sind, ein Tor zu schießen oder ein Tor zu verhindern."

Nur noch theoretischer Natur?

Der 42-jährige, ehemalige Bundesligaprofi hat die Hoffnungen auf den Klassenerhalt noch lange nicht fahren lassen. Den Einwand, dass die Möglichkeiten dafür vielleicht nur noch theoretischer Natur seien, wehrt er kategorisch ab. ,,Das ist mir zu pessimistisch." Eher wird er nicht müde, daran zu glauben, dass sein Team im Abstiegskampf noch eine realistische Chance hat. ,,Die Aussicht darauf ist durchaus da." Seine Zuversicht findet vor allem dadurch Nahrung, ,,weil noch 54 Zähler in den 18 ausstehenden Begegnungen zu vergeben sind".

Um den aktuellen Sieben-Punkte-Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz zu verkürzen, gleichzeitige Niederlagen der unmittelbar vor ihm postierten Vereine vorausgesetzt, muss der Jahn aber unbedingt erst einmal gegen die Kickers gewinnen, was bei der Mannschaft und ihrem Anhang sicher für vorweihnachtliche Glücksgefühle sorgen würde. ,,Ich wünsche den Jungs, dass ihr Aufwand belohnt wird und endlich einmal wieder was zählbares für sie herauskommt", sagt der Jahn-Trainer, der seine Elf für die kommende Aufgabe gerüstet sieht. ,,Die Mannschaft hat Moral und ist auch körperlich in einem guten Zustand."

Wackelndes Defensivkonstrukt

Dass insgesamt neun Spieler aus dem 29-Mann-Kader nicht zur Verfügung stehen - acht (Lorenzi, B. Schmid, Lienhard, Nachreiner, Velagic, Dressler, Franziskus, Michel) fallen verletzungsbedingt aus und Andreas Güntner wegen einer Gelb-Sperre - lässt Brand nicht groß lamentieren. ,,Seit meinem Amtsantritt fallen doch immer wieder Spieler aus." Dafür ist Lukas Sinkiewicz wieder dabei. Das ist die positive Nachricht bei den Rot-Weißen. Der zuletzt am Oberschenkel verletzte Ex-Nationalspieler wird wohl wieder auf die ,,Sechs" zurückkehren. Wer für den gelbgesperrten Andreas Güntner im Mittelfeld aufläuft, ließ Brand offen. Ebenso, ob das wackelnde Jahn-Defensivkonstrukt mit drei wie zuletzt beim 0:2 in Duisburg oder mit vier Gliedern in der Kette spielen wird.

Fest steht dagegen, dass sich der Verein spätestens zur Winterpause in der Offensive verstärken wird. ,,Wir beobachten den Markt", teilt der Coach mit und gibt zu verstehen, ,,dass es derzeit dort nicht so viele passenden Spieler gibt". Nach FuPa/MZ-Informationen werden nächste Woche zwei Probespieler getestet. Zwar sind deren Namen noch nicht bekannt, aber angeblich soll einer der Probanden aus dem deutschen Bundesligaunterhaus und der andere aus der ersten Liga in Österreich sein.

Aufrufe: 012.12.2014, 17:40 Uhr
Heinz ReichenwallnerAutor