Platz vier war es nach 22 Spieltagen, doch der Abstand zum Bayernligameister FC Ingolstadt war mit 15 Punkten riesig. ,,Der Tabellenplatz spiegelt nicht die Qualität der Mannschaft wieder", sagt Trainer Daniel Liermann über das Abschneiden seiner A-Junioren vom SSV Jahn. ,,Wir haben es über das Jahr gesehen nicht auf die Reihe gebracht, konstant zu spielen."
Die Bilanz macht den 40-Jährigen nicht gerade glücklich. Nur ein Beispiel: Gegen Absteiger FC Schweinfurt setzte es zwei 1:2-Niederlagen, eine davon zum Abschluss. Es war nicht die einzige der acht Saisonniederlagen und zwei Unentschieden, die gegen eine schlechter platzierte Mannschaft zustande kam. ,,Wir haben viele Punkte liegengelassen und hätten um Platz eins ein Wörtchen mitreden können", sagt Liermann.
Auch die direkten Vergleiche mit Meister Ingolstadt sprechen Bände: Aus dem 4:3 der Hinrunde wurde ein 0:6 im Rückspiel in Regensburg. ,,Bei unserem Sieg und auch bei einem weiteren Duell im Pokal haben wir klar dominiert", blickt Liermann zurück und relativiert die happige Schlappe. ,,Die kam auch wegen heftiger individueller Fehler und einer frühen roten Karte zustande." Dennoch sei Ingolstadts Entwicklung eine andere gewesen: ,,Die haben es geschafft, ein Team zu werden. Da hat jeder einzelne auf der Bank mitgefiebert. Das war bei uns nie der Fall. Da hat die Mentalität und die Bodenständigkeit gefehlt." Wenn es nicht klappt wie gewünscht, wird oft auch der Trainer infrage gestellt. ,,Wir haben im Trainerteam oft über die Problematik gesprochen und auch Maßnahmen ergriffen. Das richtige Mittel aber war nicht zu finden." Zumal für Daniel Liermann die Eigen- vor der Fremdmotivation steht: ,,Wer in der U 19 beim SSV Jahn spielt und vielleicht sogar einen Profitraum hegt, der muss doch in der Bayernliga immer Vollgas geben."
Er selbst wird als Trainer der A-Junioren ebenfalls weiter Teil dieses Wegs bleiben und ist nach den Erfahrungswerten dieser Saison mit der Bastelarbeit am Kader für 2015/16 schon kurz vor Abschluss. ,,Wir haben neun Spieler gehalten und füllen mit fünf Spielern aus der in der Bayernliga abstiegsbedrohten U 17 auf", berichtet Liermann vom Stand der Dinge. ,,Dazu ist es bei zwei, drei Spielern noch nicht ganz klar. Drei Verletzten geben wir die Chance, sich nach der Winterpause in der U 19 zu zeigen." Als fix vermeldet der neue und alte Coach der Jahn-U-19 vier Spieler. ,,Eventuell kommen noch zwei weitere dazu. Allerdings habe ich extremen Wert auf die Bodenständigkeit gelegt. Denn am besten sollen ja diese Talente auch einmal wieder den Weg in den Jahn-Profikader finden."