2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Klare Verhältnisse: Der Reutlinger Pierre Eiberger (hinten) stoppt den Pfullendorfer Christopher Katenda Dizongo - aber am Ende heißt es nur 1:1.
Klare Verhältnisse: Der Reutlinger Pierre Eiberger (hinten) stoppt den Pfullendorfer Christopher Katenda Dizongo - aber am Ende heißt es nur 1:1.
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In der 89. Minute zwei Punkte verloren

Dominanter SSV kassiert gegen Pfullendorf spätes Tor zum 1:1-Ausgleich

"Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen", sagte Reutlingens Trainer Murat Isik, "wir gewannen Zweikämpfe und Kopfballduelle, standen hinten stabil.

Was aber nach dem 1:0 passierte, ist schwer zu erklären. Das ist total deprimierend, das Glück hat uns verlassen." Beim SSV war am Samstag in der Tat eine klare Aufwärtstendenz erkennbar, die Reutlinger beherrschten ihre Gäste klar und hatten viele Chancen. Aber zum einen hielt Gästetorwart Maximilian Ritzler stark und zum anderen trafen die Reutlinger zweimal das Aluminium des Pfullendorfer Tores.

Von Beginn an machte der SSV das Spiel und Ritzler stand bald im Mittelpunkt des Geschehens. Zunächst rettete er gegen Bastian Bischoff und Seemann bei Fernschüssen. Pierre Eiberger verzog danach mehrfach, während von Pfullendorf offensiv nichts zu sehen war. SSV-Torhüter Gurski blieb 90 Minuten arbeitslos. Patric Scherer war der einzige Pfullendorfer Abschlussversuch in der ersten Hälfte zuzuschreiben. Sein Schuss in der 45. Minute ging indes klar am Tor vorbei. Das Spiel des SSV wirkte phasenweise zu umständlich, das Aufbauspiel lief über viele Stationen, der überraschende Pass in die Tiefe kam zu selten. Dennoch hätte der SSV zur Pause längst führen müssen. Seemann (35.) traf mit seinem Freistoß die Torlatte, Eiberger und Bischoff kamen einen Schritt zu spät.

Auch in der zweiten Hälfte blieb es auf Reutlinger Seite ein Spiel der ausgelassenenMöglichkeiten. Schaschko verfehlte das Tor nach einem Solo über 50 Meter, Eiberger (57.) tauchte frei vor Ritzler auf, der erneut parierte. Dann kamen Renner und Seemann zehn Meter vor dem Tor frei zum Schuss, aber die Bälle gingen weit über das Ziel. Schaschkos Freistoß fand Lübkes Kopf, aber der Ball ging aus drei Metern Entfernung an den Pfosten (78.). "Das Glück haben die anderen, aber wir lassen uns nicht unterkriegen, kommen da raus, das war schon viel besser als zuletzt, nur müssen wir eben die Dinger reinmachen", sagte Bischoff.

Erst in der 83. Minute wurden die Reutlinger erlöst, als Sven Schimmel Dominik Grauer bediente. Dessen Schuss wurde zwar erneut von Ritzler pariert, doch der ließ den Ball abprallen und Grauer erzielte im Nachschuss sein erstes Oberligator. Die Erleichterung war groß - hielt aber nur sechs Minuten an.

Denn 60 Sekunden vor dem Schlusspfiff beging Lübke ein Foul an der Strafraumgrenze und Thomas Arnold zirkelte den Ball über die Mauer an den Innenpfosten, von dem der Ball ins Tor sprang - 1:1.

Die Reutlinger konnten es nicht fassen, während Gästetrainer Patrick Hagg das Ergebnis richtig einordnete: "Das war ein ganz glücklicher Punkt durch einen Sonntagsschuss. Wir hatten ja ansonsten keine einzige Chance gegen einen starken SSV."

Der Reutlinger Kapitän Guiseppe Ricciardi fand im Frust das Positive: "Wir erspielten uns die Chancen, die gehen auch bald rein. Ein solches Spiel schweißt uns noch mehr zusammen, wir kämpfen füreinander, und ich bin mir sicher, dass sich die Erfolge einstellen werden. Es geht aufwärts, das sieht man."

So spielten sie

SSV Reutlingen: Gurski - Maier (38. Lübke), Ricciardi, Hartmann, Schaschko, Schall, Eiberger, Renner (73. Grauer), Seemann, Bitzer (55. Schimmel), Bischoff.

SC Pfullendorf: Ritzler - Neunteufel, Abdulai, Springer, Vogler, Gruler, Schnetzler (62. Renger), Banoglu, Scherer, Arnold, Katenda (90. Beyer).

Zuschauer: 980.

Tore: 1:0 Grauer (83.), 1:1 Arnold (89.).

Aufrufe: 01.9.2014, 10:23 Uhr
Wolfgang Gattiker | SWPAutor