2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Mit viel Kampf und Leidenschaft siegte der SSV Reutlingen gegen Ravensburg.
Mit viel Kampf und Leidenschaft siegte der SSV Reutlingen gegen Ravensburg.
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Im Video: Ein Sieg des Willens

Der FV spielte ordentlich auf, aber ohne Torgefahr

Der SSV hat das erste Punktspiel im Jahr 2015 mit 1:0 gegen den spielerisch überlegenen FV Ravensburg gewonnen, weil man den Willen, die Leidenschaft und viel Kampfkraft entgegensetzte.

Immer noch fehlen dem Gastgeber wichtige Spieler, nun kamen mit Wiesner und Seemann neue Verletzte dazu. Der SSV kommt personell auf dem Zahnfleisch daher. Aber das Team hat wie im Pokal gezeigt, dass es als Einheit funktioniert, dass die Spieler einen unbändigen Kampfgeist haben und einfach die alten Tugenden wie Kampf, Wille, Fleiß und Leidenschaft aufweisen, dazu heißt das Motto: jeder für jeden.

Ravensburg war spielerisch besser, hatte aber nur wenig Chancen, der SSV stellte gut zu, machte die Räume eng und stand kompakt. Gäste-Coach Eitel bemängelte, dass es für Wetzel keinen Elfmeter gab, aber er gab zu, dass man eben Chancen liegen ließ und deshalb eben höchstens einen Punkt verdient gehabt hätte.

Für den SSV begann es ideal: in der 10. Minute kam ein langer Ball Richtung Schimmel, Torwart Dominik Buss eilte heraus, klärte 30 Meter vor dem Kasten per Kopf zur Seite. Dort stand Marc Golinski. Dieser schaute kurz auf und hob das Leder aus der Distanz ins leere Tor - gut, ja technisch perfekt gemacht, ein Klassetor. Nach einer Ecke köpfte Maier aufs Tor (15.), Fiesel rettete per Hand, der schwache Schiri sah nichts. Der SSV beklagte viel zu schnelle Ballverluste, es gab kaum einen Spielaufbau. So hatte Ravensburg viel mehr Spielanteile, kam aber kaum zu Chancen, am Strafraum war die Kunst beendet - SSV-Keeper Durmaz musste kaum eingreifen. Der Gast war überlegen, der SSV stand aber kompakt, schlug die Bälle oft zu langsam weg.

In der 72. Minute zündete Schimmel den Turbo. Sebastian Mähr war zu langsam, senste Schimmel 30 Meter vor dem Tor um - das war eine glatte Notbremse. Doch Mähr kam mit gelb davon - eine glatte Fehlentscheidung. SSV-Team-Manager Martin Göggelmann: "Das war die klarste rote Karte seit langem, das war das Verhindern einer klaren Torchance, roter geht es nicht." SSV-Co-Trainer Andy Rill wurde danach auf die Tribüne geschickt.

Der FV spielte ordentlich auf, aber ohne Torgefahr. Durmaz musste keinen gefährlichen Ball halten. Bei SSV-Kontern (Seemann, Bitzer) fehlte der Durchblick, die Entschlossenheit, der Killerinstinkt. Da war mehr möglich.

Der Sieg war nicht unverdient, weil sich alle Spieler reinhängten, den FV früh störten und kaum eine klare Chance zuließen. SSV-Kapitän Giuseppe Ricciardi meinte: "Wir schossen einmal aufs Tor und gewannen. Das war ein Kampfspiel. Nur so geht es mit dieser Moral. Jeder setzte sich für jeden ein".


Trainerstimmen

Wolfram Eitel (FV Ravensburg): "Es war ein hektisches, leidenschaftliches Spiel. Wir hatten mehr Anteile, der SSV hat sich nach dem 1:0 zurückgezogen, wir wurden benachteiligt. Die zweite Halbzeit verlief ausgeglichen. Schimmel stellte uns vor Probleme, aber wir kassierten wie in Ravensburg ein vermeidbares Tor."

Robert Hofacker (SSV) sagte: "Ravensburg war technisch besser, aber wir haben die Tugenden wie Kampf, totaler Einsatz, Siegeswille und Einsatz an den Tag gelegt, die nötig sind. Wir müssen an der Offensive arbeiten, um bestehen zu können. Wir sollten mehr Aktionen nach vorne bringen und einen ordentlichen Spielaufbau hin bekommen."


Besonderheiten
: SSV-Co-Trainer Andy Rill wurde auf Tribüne verwiesen (72.) SSV mit zwei Änderungen: Ricciardi und Hölzli begannen, Wiesner (Adduktoren) und Seemann (Bänderverletzung) schieden aus, Eiberger nicht im Kader. Eine Steuerberatung stiftete 200 Euro für das Tor. Sportvorstand Michael Schuster: "Schönspielen zählt nicht. Die Jungs haben kapiert um was es geht, das ist erfreulich."

Aufrufe: 02.3.2015, 13:30 Uhr
Südwestpresse / WOLFGANG GATTIKERAutor