2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Was war unmittelbar vor diesem Bild passiert? Denis Buja vom TSV Meitingen hat Schmerzen, Schiedsrichter Daniel Krauß zückt die Rote Karte, und Christian Wink vom TSV Neusäß (Nummer zehn) ist sich keiner Schuld bewusst. Diese stand im Mittelpunkt der Ermittlungen des Sportgerichts.	F.: Karin Tautz
Was war unmittelbar vor diesem Bild passiert? Denis Buja vom TSV Meitingen hat Schmerzen, Schiedsrichter Daniel Krauß zückt die Rote Karte, und Christian Wink vom TSV Neusäß (Nummer zehn) ist sich keiner Schuld bewusst. Diese stand im Mittelpunkt der Ermittlungen des Sportgerichts. F.: Karin Tautz

Im Mittelpunkt der Ermittlungen

Denis Buja vom TSV Meitingen sieht zum vierten Mal innerhalb von eineinhalb Jahren Rot +++ TSV Neusäß geht gegen Wink-Sperre in Berufung

Am Sonntagabend lief die 1000. Folge des Tatorts im Fernsehen. Auch beim Fußball stehen immer wieder einmal Kicker im Mittelpunkt der Ermittlungen. Manchmal ist der Fall klar, manchmal allerdings muss sich das Sportgericht auf Indizien verlassen.

Ein Platzverweis für Denis Buja war der größten Aufreger beim 0:0 zwischen der SSV Glött und dem TSV Meitingen. Der Meitinger erwies seinem Team bereits in der 36. Minute einen „Bärendienst“, als er nach einem Allerweltsfoul über den halben Platz spurtete und den Glötter Peter Matkey zu Boden stieß. Referee Häring blieb keine andere Wahl, als ihn mit Rot vorzeitig vom Platz zu schicken. „Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir die bessere Mannschaft“, ärgert sich Torsten Vrazic, dem zur wiederholten Verfehlung von „Bad Boy Buja“ die Worte fehlen. Das erlebt man beim Meitinger Abteilungsleiter sehr selten. „Ich bin ratlos“, schüttelt Vrazic den Kopf, „da gibt es auch nichts schönzureden.“

Trotzdem wird es auf der Abteilungsversammlung am heutigen Dienstag, bei der auch Neuwahlen anstehen, Redebedarf geben. Denis Buja, der seit der F-Jugend beim TSV spielt und durchaus seine Verdienste für die Schwarz-Weißen hat, ist aufgrund seiner impulsiven Art inzwischen auch bei den eigenen Fans ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. In einer Saison 2014/15 ohne Fehl und Tadel hat das im Kosovo geborene Kraftpaket den TSV Meitingen als Torschützenkönig der Bezirksliga Nord in die Landesliga geschossen. Seit dem Aufstieg war es nun die vierte Rote Karte plus einer Sperre aufgrund eines Handgemenges nach dem Relegationsspiel gegen den FC Stätzling, die er sich eingehandelt hat. „Außerhalb des Spielfeldes ist er ein total netter Kerl“, versteht Vrazic nicht, was in dem 29-Jährigen, der vor Kurzem erst Vater einer Tochter geworden ist und gerade den Trainerschein macht, vorgeht: „Anscheinend war er ob seines Verhaltens so entsetzt, dass er gleich nach Hause gefahren ist und zwei seiner Mitspieler vergessen hat.“

Denis Buja war auch eine der Hauptpersonen einer Szene, die sich im Landkreisderby zwischen dem TSV Meitingen und dem TSV Neusäß am 23. Oktober abspielte. Der Neusässer Mittelfeldspieler Christian Wink soll dem Meitinger in der Schlussphase der Partie, die der TSV Meitingen mit 4:2 gewonnen hatte, in den Genitalbereich gegriffen haben. Was von Wink vehement bestritten wird. Trotzdem wurde der 23-jährige Ex-Dinkelscherber, der dafür von Schiedsrichter Daniel Krauß (Rothenburg) mit der Roten Karte des Feldes verwiesen wurde, nun vom schwäbischen Bezirkssportgericht wegen einer angeblichen Tätlichkeit und anschließender Schiedsrichterbeleidigung zu einer Sperre von acht Punktspielen verdonnert. Das schriftliche Urteil flatterte Abteilungsleiter Dr. Ernst Krendlinger am vergangenen Samstag ins Haus. Beim TSV Neusäß wird man dieses nicht akzeptieren. „Wir werden in die Berufung gehen“, kündigte Krendlinger an. „Da es sich um ein schwebendes Verfahren handelt, wird sich der Verein im Moment nicht weiter zu diesem Vorgang äußern“, sagte der Fußballchef. Wink konnte seinen Frust wenigstens bei der Mannschaftsfeier nach dem 2:0-Sieg gegen den TSV Nördlingen II hinunterspülen.

Mit einer ungewöhnlichen Maßnahme verblüffte Eddi Keil, der Trainer des TSV Gersthofen, beim 6:1-Auswärtssieg beim TSV Wemding. Nach einem Foul gab es einen Freistoß für seine Mannschaft. Während der verletzte Gersthofer Spieler behandelt wurde, wechselte er Marco Baur ein. Der Freistoßspezialist legte sich den Ball zurecht und beförderte ihn leicht abgefälscht zum 4:0 in die Maschen. Nicht nur deshalb war Keil zufrieden: „Wir waren bissig und haben in der zweiten Halbzeit konzentriert gearbeitet und klasse gespielt. So stelle ich mir das vor“, lautete sein Fazit. Marco Baur hatte bereits am Vortag beim 5:1-Sieg der zweiten Mannschaft gegen den SV Mesopotamien für den Tabellenführer der A-Klasse Mitte getroffen.

Aufrufe: 015.11.2016, 10:57 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor