2024-05-17T14:19:24.476Z

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Mit vereinten Kräften sorgte die SpVgg Ansbach am Samstag dafür, dass die Partie gegen Neustadt angepfiffen werden konnte. F: Zink
Mit vereinten Kräften sorgte die SpVgg Ansbach am Samstag dafür, dass die Partie gegen Neustadt angepfiffen werden konnte. F: Zink

"Ich bin heilfroh, dass wir gespielt haben"

Ansbacher Räum-Kommando war erfolgreich +++ Vorfreude aufs Trainingslager

Ob manchem Zuschauer des Landesliga-Derbys zwischen der SpVgg Ansbach und dem TSV Neustadt nach ungefähr 45 Sekunden "Murphys Law" durch den Kopf gegangen ist? Vielleicht. Denn als David Mai zum 1:0 für den Außenseiter getroffen hatte, schien aus Sicht des Favoriten tatsächlich alles schiefzugehen, was nur schiefgehen kann. Hätte im Fall der SpVgg Ansbach in etwa geheißen: viel Aufwand, eine peinliche Niederlage und zu allem Überfluss noch ein ramponierter Platz. Doch es kam ja alles ganz anders.

"Die Platzverhältnisse sind uns sicherlich nicht entgegengekommen", sagte Ansbachs Trainer Andreas Heid nach dem 3:1-Sieg über den TSV Neustadt. Es gab vor dem Anpfiff Stimmen im Ansbacher Lager, dass man sich auf diesem Geläuf der eigenen spielerischen Stärken berauben und dem Gast so doch in die Karten spielen würde. Die Partie stand dann nach den Schneefällen in der Nacht zuvor auch kurz vor der Absage, doch im Gegensatz zum Großteil der Spiele im Bezirk zog die SpVgg ihr Ding durch.

"Die Spieler haben beim Räumen des Platzes selbst mit angepackt, da sieht man, dass sie unbedingt spielen wollten", so Heid. Und das auch auf dem A-Platz im Stadion, der Kunstrasenplatz sei keine Alternative gewesen. Der Ansbacher Tross griff also zu den Schneeschaufeln, räumte die beiden Strafräume und so viel wie möglich dazwischen frei, und nachdem Schiedsrichter Sven Bode keine Gefahr für die Gesundheit der Spieler sah, pfiff er mit 15 Minuten Verspätung an.

"Ich bin heilfroh, dass wir gespielt haben, und danke dem Schiri, dass er angepfiffen hat", sagte Heid, der es als Torwart bis in den Kader des TSV 1860 München geschafft hatte, der aber auch anmerkte: "Wir haben früher öfter auf Schnee gespielt, da hat gar keiner gefragt."

Wie das Ganze dann aussieht, ist wieder eine andere Frage. Allerdings konnten auch die schwierigen (Platz-) Verhältnisse nicht verbergen, dass die SpVgg einen sehenswerten Fußball spielen kann. Natürlich spielte der Zufall des Öfteren mit, doch die Akteure wussten sich auch zu helfen. Und ganz wichtig: Jeder ließ die bei solchen Bedingungen nötige Vorsicht walten, unkontrollierte Grätschen blieben aus, Bode musste in einer fairen Partie nur eine Gelbe Karte wegen Meckerns zeigen.

Ohne Schnee und Matsch fühlen sie sich in Ansbach dann aber doch wohler, weshalb es in der Wintervorbereitung wieder ins Trainingslager in den sonnigen Süden geht, aller Voraussicht nach an Fasching in die Türkei. "Da haben wir perfekte Bedingungen, und wir wollen alles daransetzen, dass wir auf Platz eins bleiben", blickte Heid voraus.

Aufrufe: 029.11.2015, 17:12 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor