2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die treue und zahlreiche Anhängerschaft ist Stolz auf den TSV Ebensfeld. F: Kolb
Die treue und zahlreiche Anhängerschaft ist Stolz auf den TSV Ebensfeld. F: Kolb

Das gallische Dorf geht mit großem Stolz

Beim TSV Ebensfeld überwiegen nach dem unglücklichen Abstieg aus der Landesliga die positiven Erinnerungen +++ Kurios: Quinger-Brüder bleiben nur aufgrund des Abstieges erhalten +++ Trainer Klaus Gunreben macht weiter

Man stelle sich vor, ein Verein verliert das entscheidende Heimspiel mit 0:1 und muss deshalb aus der Landesliga absteigen, aber irgendwie ist niemand richtig traurig, sondern einfach nur Stolz auf das gesamte Team. Genau so lief es beim TSV Ebensfeld nach dem letzten Spiel gegen die SpVgg Oberfranken Bayreuth II nämlich ab. Nachdem die erste verständliche Trauer schnell verflogen war, erinnerte man sich nämlich lieber an das tolle Abenteuer Landesliga zurück, das dem TSV Ebensfeld viele positive Erinnerungen bescherte und dem kometenhaften Aufstieg eines Dorfes vorerst die Krone aufsetzte. FuPa-Oberfranken sprach im Interview mit Vorstand Norbert Böhmer über den Verein, die vergangene Saison und wagte bereits einen Ausblick auf die anstehende neue Herausforderung Bezirksliga.

FuPa-Oberfranken: Herr Böhner, nach der 0:1-Heimniederlage gegen die SpVgg Oberfranken Bayreuth II muss der TSV Ebensfeld nach nur einem Jahr wieder zurück in die Bezirksliga. Ist der knapp verpasste Klassenerhalt schmerzhaft oder aufgrund der Außenseiterrolle des TSV halb so wild?

Norbert Böhmer: Grundsätzlich will man natürlich nie verlieren und direkt danach haben wir unseren verpassten Chancen natürlich auch nachgetrauert, da wir sicherlich nicht die schlechtere Mannschaft waren. Allerdings haben wir es in Bayreuth versäumt, einige unserer zahlreichen Torchancen zu nutzen und so war der Druck im Heimspiel, kein Tor bekommen zu dürfen, sehr hoch. Schon eine Stunde nach dem Abpfiff überwog dann aber der Stolz auf das Team, das Ebensfeld wirklich hervorragend in der Landesliga vertreten hat. Außerdem wissen wir ja auch, wo wir herkommen.

FuPa-Oberfranken: Sie sprechen den Stolz auf die Mannschaft an. Welche besonderen Erinnerungen werden aus der Landesliga hängen bleiben?

Norbert Böhmer: Alleine das Erreichen der Relegation war für uns schon toll. Zunächst erinnere ich mich aber vor allem an den ersten Sieg in der Landesliga im Heimspiel gegen Rimpar. Das war irgendwie sogar ergreifend. Einmalig waren jedoch unsere Zuschauer, die unsere Spieler selbst nach der knappen 0:1-Heimniederlage gegen Kleinrinderfeld mit tosendem Applaus vom Platz geleitet haben. Ansonsten war einfach jede Auswärtsfahrt mit unseren tollen Zuschauern richtig super und unsere einheimischen Spieler in Stadien wie in Ansbach, Würzburg und Schweinfurt spielen zu sehen, macht einen eben richtig Stolz.

FuPa-Oberfranken: Bei den meisten Absteigern wird nach der Saison einfach alles in Frage gestellt. Meist muss der Trainer gehen und der Kader verändert sich oftmals grundlegend. Wie ist das beim TSV Ebensfeld?

Norbert Böhmer: Bei uns tritt sogar das Gegenteil ein. Da der Aufwand in der Bezirksliga weniger wird, haben sich zum Beispiel die Quinger-Brüder bereit erklärt, noch mindestens eine Saison dranzuhängen. Mit Trainer Klaus Gunreben haben wir, unabhängig von der Ligenzugehörigkeit, bereits im letzten Herbst verlängert und da der Kader beinahe nur aus Einheimischen besteht, wird sich da ebenfalls wenig ändern. Lediglich Matthias Degel wird zu seinem Heimatverein nach Maroldsweisach zurückkehren.

FuPa-Oberfranken: Vor der letzten Landesliga-Saison konnte sich der TSV aufgrund der langen Relegationsrunde nicht ordentlich auf die Spielrunde vorbereiten und startete äußerst ungünstig in die Saison. Befürchten Sie wieder einen schweren Start?

Norbert Böhmer: Nein, überhaupt nicht. Die letzte Vorbereitung war noch kürzer, da die Landesliga früher begann und dann auch noch gleich mit englischen Wochen durchgestartet ist. Außerdem haben sich wirklich alle Spieler weiterentwickelt und nun haben wir in der Viererkette zudem ein hervorragendes Abwehrsystem, auf das wir zurückgreifen können.

FuPa-Oberfranken: Tatsächlich lief es mit der Viererkette nach der Winterpause hervorragend. Im April holte der TSV fünf Siege am Stück! Ist man in der Bezirksliga deshalb womöglich auch Favorit auf den sofortigen Wiederaufstieg?

Norbert Böhmer: Da bin ich sehr vorsichtig. Zum einen haben Mannschaften wie zum Beispiel Bosporus Coburg richtig aufgerüstet und zum anderen wurden die letzten Landesliga-Absteiger teilweise sogar böse durchgereicht. Wir sehen uns deshalb sicher nicht als Favorit und werden einfach unseren eingeschlagenen Weg weitergehen.



Aufrufe: 016.6.2016, 13:08 Uhr
Steffen BerghammerAutor