Horst König tritt zurück

Im Gegenzug nämlich, so sagte König am Montag, „verzichten Bürgen auf Teile ihrer Bürgschaft. Sie haben als Voraussetzung verlangt, dass ich keine Ämter mehr im Verein übernehme, weder in der Senioren-, noch in der Jugendabteilung. Der Verein ist damit schuldenfrei, die Mission Horst König ist erledigt.“

Er, König, habe diese Entschuldung „mit riesiger Hilfe von Leonhard Becker“ über die Bühne gebracht. Der Aachener Spediteur Becker ist seit drei Jahren Mitglied der Westwacht und betreut die D-Junioren. „Ohne Becker wäre die Entschuldung sehr schwer gelungen“, sagte König. Dieser hatte den Kaufmann um Hilfe gebeten, „das Schiff Westwacht Aachen wieder ans Schwimmen zu bringen“, wie Becker bestätigte. Dem Vernehmen nach soll es sich um eine Summe im höheren fünfstelligen Bereich handeln, die an Bürgschaften und Verbindlichkeiten abzubauen war. Er, König, habe aus Gesprächen zwischen Becker und dem ehemaligen Westwacht-Geschäftsführer Hans Peters herausgehört, dass ein neuer Vorstand möglicherweise bereitstehe.

Leonhard Becker selbst sagte: „Nein, ich werde das Amt nicht übernehmen, das ist ein Null-Thema für mich. Ich bleibe bei meiner Mannschaft, habe den Jahrgang 2003 vorige Saison aufgebaut.“ Er bestätigte: „Den Schuldenberg sind wir los. Die Weichen für die Zukunft sind gestellt.“ Damals nannte König, mit dem auch sein Stellvertreter Fred Jagmann aufhört und keine Ämter im Verein mehr übernimmt, einen Schuldenstand von 65.000 Euro. Mehr als diesen Zweier-Vorstand mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Jagmann konnte König auch auf der folgenden außerordentlichen Mitgliederversammlung im Februar nicht präsentieren. Es fand sich entgegen seiner entsprechenden Ankündigung aus dem November niemand, der Geschäftsführer und Schatzmeister werden wollte.

Gleichwohl stellt der Noch-Vorsitzende zurzeit mit Trainer Dieter Busch nach dem lange feststehenden Abstieg aus der Fußball-Landesliga eine Mannschaft für die Bezirksliga zusammen. „Das mache ich natürlich unabhängig von meinem Rücktritt am 17. Juni.“ Ob diese Mannschaft dann in der kommenden Saison antreten wird, ist offen. Das ist dann eine Entscheidung, die der kommende Vorstand zu treffen hätte. König kommentierte die Forderung der Bürgen auf seinen Amtsverzicht mit den Worten: „Ich bin angetreten, um den Verein zu entschulden und nicht, um ihn zu ruinieren. Nicht mehr Vorsitzender zu sein, sehe ich sehr relaxed.“