2024-05-10T08:19:16.237Z

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Michael Hofmann nach seinem Marathon in Regensburg  Foto: Brüssel
Michael Hofmann nach seinem Marathon in Regensburg Foto: Brüssel

Hofmann schießt scharf gegen Jahn-Spitze

Der Ex-Keeper der Regensburger findet, dass der Klub niedergewirtschaftet wurde +++ Ohne Neuanfang sieht er schwarz für den SSV

Vor zwei Jahren hat Michael Hofmann seine Karriere als Profi-Fußballer beendet, ist aber immer noch fit wie ein Turnschuh. In drei Stunden und 29 Minuten spult er am Sonntag die 42 Kilometer des Regensburg Marathon ab. Im Ziel angekommen, muss er dann kurz durchschnaufen - bei der Frage zu seinem Ex-Klub, den SSV Jahn, kommt er aber sofort wieder auf Hochtouren: ,,Beim Jahn ist in den vergangenen eineinhalb Jahren offensichtlich ganz, ganz viel falsch gemacht worden. Anders kann ich mir diesen Absturz nicht erklären."

Von 2010 bis 2013 stand Hofmann als Torwart im Kasten des SSV Jahn. Mit den Menschen der Stadt ist er heute noch verbunden. Mit seinem Auftritt beim Marathon will er Spenden für das in Regensburg ansässige Team Bananenflanke sammeln, das sich mit Fußball-Aktionen um Kinder mit Handicap kümmert. Mit den Verantwortlichen seines ehemaligen Klubs hat er aber keinen Kontakt mehr: ,,Darauf wird scheinbar kein Wert gelegt." Er und andere Ex-Teamkollegen wären gerne bereit gewesen, sagt er, in einer Traditionself bei der Einweihung des neues Stadions als Einlage aufzulaufen: ,,Vom Verein haben wir dazu bislang aber nichts gehört."

Dass der Jahn das neue Stadion in der Regionalliga eröffnen muss, ist für ihn ein Rätsel. ,,Sportlich hat es vergangene Saison doch noch relativ gut funktioniert. Dann wurde alles niedergewirtschaftet." Hofmann betont, dass er sich keine detaillierte Analyse anmaße, ,,weil ich die Sachen in München nur aus der Ferne verfolgen kann". Er habe allerdings Kontakt zu einigen Fans und Spielern. Was die ihm erzählen, auch zum Innenleben des Klubs, mache ihn nachdenklich. ,,Ich will nicht nur auf Sportchef Keller schießen, aber das Resultat spricht doch für sich. Der Jahn braucht jetzt endlich mal wieder Leute, die sich im Fußball auskennen und keine Theoretiker." Wenn es keinen Neuanfang geben wird, sieht er schwarz für den Klub: ,,Dabei wären mit der neuen Arena tolle Möglichkeiten da."

Um diese nutzen zu können, brauche es Hofmann zufolge aber wieder erfahrene Leute im Klub. ,,Ich verstehe auch nicht, was da getrieben wurde. Seit ich weg bin, haben die fünf oder sechs Torleute ausprobiert. Da kommt dann der Stephan Loboue und wird groß angekündigt. Bei dem hätte ich aber schon nach einem Training gesehen, dass er nicht fit ist."

Derzeit coacht Hofmann den Landesligisten SC Kirchheim. Prinzipiell könnte er sich auch vorstellen, beim Jahn etwas Neues aufzubauen. Sei es als Trainer, sei es in einer anderen Funktion. ,,Wenn der Jahn anrufen würde, würde ich rangehen. Das ist doch klar. Nur glaub ich nicht, dass von den Personen, die jetzt am Ruder sind, das jemand jemals macht."

Aufrufe: 019.5.2015, 16:00 Uhr
Jürgen ScharfAutor