2024-05-08T11:10:30.900Z

Ligavorschau
Für Gersthofens überragenden Torhüter Stefan Brunner ist das Fußballjahr 2014 beendet. Der TSV-Kapitän zog sich in Fürstenfeldbruck einen Bruch des Ringfingers zu und wurde bereits am Donnerstag operiert.  Foto: Walter Brugger
Für Gersthofens überragenden Torhüter Stefan Brunner ist das Fußballjahr 2014 beendet. Der TSV-Kapitän zog sich in Fürstenfeldbruck einen Bruch des Ringfingers zu und wurde bereits am Donnerstag operiert. Foto: Walter Brugger

Hiobsbotschaften reißen nicht ab

Beim TSV Gersthofen fällt nun auch noch Torhüter Stefan Brunner bis zu Winterpause aus +++ Gundelfingen drückt der Schuh in der Offensive +++ Keine Aindlinger Kaffeefahrt nach Kaufbeuren +++ Affing kritisiert das leidenschaftslose Verhalten der Spieler

In der Landesliga Südwest kreuzt am Samstag das Führungssextett die Klingen. Der Tabellenführer FV Illertissen II reist zum Vierten SC Ichenhausen, beim Sechsten FC Gundelfingen gibt der Fünfte SV Egg seine Visitenkarte ab. Abgerundet wird das Programm mit der Partie des Zweiten TSV Kottern beim Dritten SC Oberweikertshofen.

TSV Gersthofen - SV Mering (Sa 15:00)
(Bilanz seit 2013: 0 Siege Gersthofen – 0 Remis – 2 Siege Mering)
„Wenn es dick kommt, kommt es meist ganz dick“, schüttelt Ivan Konjevic, der Trainer des TSV Gersthofen, den Kopf. Wer glaubte, nach mehr als acht Spielen ohne Torerfolg und zuletzt zwei 0:6-Schlappen in Folge könne es beim den Ballonstädtern nicht mehr schlimmer kommen, muss sich eines Besseren belehren lassen: Vor dem Heimspiel gegen den SV Mering fällt nun auch noch Kapitän und Torhüter Stefan Brunner aus. Er hat sich im letzten Spiel beim SC Fürstenfeldbruck den Ringfinger gebrochen.
Konjevic erinnert sich an die Szene, die sich beim Stand von 4:0 abspielte, noch ganz genau. „Der Gegenspieler ist reingegrätscht, obwohl Stefan den Ball schon sicher hatte“, echauffiert sich der Gersthofer Coach. Der 23-jährige Diedorfer wurde am Donnerstag operiert, fällt wohl bis Ende des Jahres aus. „Das ist ein schwerer Verlust für uns. darüber brauchen wir gar nicht reden“, sagt Konjevic. Brunner ist einer der wenigen im Kader, die über Landesliga-Niveau und -erfahrung verfügen. Für Betreuer Bernhard Binswanger ist der Rotschopf, der bisher zusammen mit Michele Muscillo und Abdoul Rahmane Dia alle zwölf Spiele bestritten hat, sogar der beste Keeper der Liga. Obwohl er mit 36 Gegentreffer die meisten Einschläge der Liga hinnehmen musste, wurde er bereits viermal in die FuPa-Elf der Woche berufen.
Für Brunner wird Robert Senft seine Landesliga-Premiere zwischen den Pfosten des TSV Gersthofen feiern. Der 21-Jährige, der aus dem eigenen Nachwuchs stammt, kam zuletzt nur in der zweiten Mannschaft in der Kreisklasse zum Einsatz. „Er war jetzt lange genug auf der Bank gesessen. Jetzt kann er zeigen, was er kann. Er hat unser vollstes Vertrauen“, sagt Konjevic.
Doch mit der Personalie Brunner ist es noch nicht genug der schlechten Nachrichten. Nachdem schon seit Wochen Neuzugang Mark Huckle, Marco Baur, Christoph Wagemann, Christian Bestele und Stefan Leiteritz fehlen, hat sich nun auch Christoph Werner abgemeldet und steht bis auf weiteres nicht mehr zur Verfügung. „Er will eine Pause einlegen“, erklärt Konjevic. „Das macht die Sache natürlich nicht besser.“ Ob es noch dicker kommen kann? „Man weiß es nicht“, ist sich Ivan Konjevic da gar nicht mehr so sicher.
Die Konjevic-Truppe rangiert zwar weit hinten, hat aber auch gegen die favorisierten Meringer überhaupt nichts zu verlieren. Eher schon muss der SV Mering beweisen, dass er Favorit ist. „Wir dürfen keinesfalls den Fehler machen und Gersthofen unterschätzen. Und ich erwarte schon eine deutliche Reaktion meiner Mannschaft“, wird Bayer deutlich, der überhaupt nicht verstehen kann, wie es zu dem Leistungseinbruch gegen Nördlingen kam. Für seine Elf ist es jetzt wichtig, sich zu konsolidieren, sich über Konzentration und unbedingte Einsatzbereitschaft den Kopf frei zu spielen. Amir Mozaffari hatte während der Woche Probleme mit dem Sprunggelenk, Bayer hofft, dass er trotzdem zur Verfügung steht. „Riskieren will ich allerdings nichts“, sagt der Coach. Richtig weh tut ihm aber das Schicksal von Albert Lopatkiewicz, dessen Krankheitsdiagnose jetzt da ist: „Er hat einen Außenbandanriss im Kniegelenk.“ So eine Verletzung dauere normalerweise acht bis neun Wochen, es könne aber auch sein, dass „Loopi“ dieses Jahr gar nicht mehr zur Verfügung stehe. Und mit Anil Zambak kann er auch nicht rechnen. „Egal, wer fehlt, das ist nicht das Problem. Von denen, die spielen, erwarte ich was“, legt der Meistertrainer den Maßstab fest.
Die beiden Teams kennen sich gut, auch deshalb, weil auf Meringer Seite zwei Akteure spielen, die noch vergangene Saison das Gersthofener Trikot trugen: Markus Nix und Daniel Zweckbronner.
Schiedsrichter: Frank Seitz (Pollanten)



Gemeinsam sind wir stark: Spielfreudig und sattelfest präsentierten sich die Ichenhauser in den meisten Partien. Im anstehenden Hit gegen den Spitzenreiter aus Illertissen bauen sie vor allem auf ihre bislang so glänzende Abwehrreihe. Nach der Partie wollen die Königsblauen drei weitere Punkte bejubeln. Foto: Ernst Mayer

SC Ichenhausen - FV Illertissen II (Sa 15:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Fast nichts auf der Welt ist so gut, dass man es nicht noch verbessern könnte. Das gilt auch für die Kontrahenten des Landesliga-Topspiels, die im Hindenburgpark aufeinandertreffen. Die Heimbilanz des gastgebenden Tabellenvierten SC Ichenhausen ist nämlich vergleichsweise ausbaufähig. Spitzenreiter FV Illertissen II dagegen ist zwar auswärts genauso erfolgreich wie vor eigenem Anhang, hat aber bereits ziemlich viele Gegentore kassiert.
Trotzdem hat SCI-Trainer Oliver Schmid natürlich recht, wenn er die Seinen grundsätzlich in der Außenseiter-Rolle sieht. Zumal der Gegner eine etablierte Nummer in der Liga ist. Illertissen verfügt über ein gewachsenes, spielstarkes Team, das oft ergänzt wird durch Jungs aus dem Regionalliga-Kader. Schmid hat die FVI-Zweite vor einer Woche beim überdeutlichen Heimsieg gegen Gundelfingen beobachtet und sagt: „Ich denke, dass die ein gewichtiges Wort um die Meisterschaft mitreden werden. Da kommt eine große Aufgabe auf uns zu.“
Die wird zusätzlich erschwert durch die Baustelle im zentralen Mittelfeld der Königsblauen. Die meisten Kreativspieler des SCI werden im Spitzenspiel fehlen. Bernhard Grüner zog sich in Durach einen Muskelfaserriss in der Wade zu. Marco Schlittmeier fällt wegen eines kapitalen Schadens im Sprunggelenk aus. Syndesmoseband, Innen- und Außenband sind gerissen, eine Operation scheint unausweichlich. Maximilian Fiedler ist noch einmal rot-gesperrt. Und ein Einsatz von Dominik Fabinger ist immer fraglich, da er unter anhaltenden Knieproblemen leidet und im Winter voraussichtlich operiert werden muss.
Kein Wunder, dass Coach Schmid diesmal besonders auf das Ichenhauser Prunkstück setzt. Die Abwehr hat in zwölf Partien ganze acht Gegentore zugelassen. Das ist ein phänomenaler Wert und diese konstant starke Defensivleistung vor allem stimmt Schmid zuversichtlich für das Spitzenspiel. Der Trainer: „Wir haben eine realistische Chance zu bestehen, wenn wir es schaffen, unser Spiel gegen den Ball so zu gestalten wie bisher.“ Das würde die Ichenhauser auch wieder einen Schritt näher an Schmids persönliches Punkte-Ziel bringen. Der Coach will „bis zur Winterpause mindestens 35 Punkte sammeln – die Betonung liegt auf mindestens.“
Dem Aufsteiger fehlen noch elf Zähler dorthin. Drei gegen den Tabellenführer wären also super.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Zell-Bruck)



Trotz der vier Gegentore in Illertissen (rechts Furkan Akaydin) ist die Problemzone des FCG nicht die Defensive mit Michael Grötzinger. Foto: Brugger

FC Gundelfingen - SV Egg an der Günz (Sa 15:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Eine letzte Chance haben die Landesliga-Fußballer des FC Gundelfingen noch, um den September nicht zu einer kompletten „Nullnummer“ verkommen zu lassen. Denn vor dem Heimspiel gegen den starken Neuling SV Egg an der Günz haben die Gärtnerstädter im ganzen Monat noch keinen Treffer erzielt. „Wir haben überhaupt Probleme im Abschluss“, weiß Trainer Stefan Anderl und verweist darauf, dass seine Schützlinge überhaupt erst 22 Treffer erzielt haben. „Und da waren noch vier Elfmeter dabei“, so Anderl. Daraus resultierte auch das letzte FCG-Tor, der 2:1-Siegtreffer von Manuel Müller gegen den SV Mering.
Derzeit grübelt Anderl darüber, was er in der Offensive ändern könnte. „Doch allzu viele Möglichkeiten bleiben nicht. Stefan Winkler ist nach seiner langen Verletzungspause im Loch, Bernd Scheu ist für ganz vorne ebenfalls nicht in der Topform“, weiß der Coach. Weitere Alternativen wie der im August zum SC Ichenhausen gewechselte Daniel Dewein oder der von den A-Junioren nachgerückte Niklas Hab sind auch weggebrochen. Hab pausiert aus Verletzungsgründen und wird zudem im Winter zu einem längeren Auslandsaufenthalt aufbrechen. Sodass er diese Saison wohl gar nicht mehr zum Einsatz kommen wird.
Gegen die Egger wird zudem Innenverteidiger Christoph Schnelle fehlen, der seit Wochen in einer überragenden Form ist. Diesmal verhindert eine private Verpflichtung einen Einsatz, sodass Kevin Lohr wieder ins Abwehrzentrum rücken wird. Kapitän Florian Prießnitz hat weiter Probleme mit der Oberschenkelmuskulatur und wird wohl nicht zum Einsatz kommen.
Der SV Egg an der Günz ist für Stefan Anderl komplettes Neuland. Weder als Spieler noch als Trainer bekam er es bislang mit den Allgäuern zu tun. Trotzdem bekommt er über den Gegner reichlich Informationen. „Es gibt in der Liga einige Trainer, mit denen ich mich regelmäßig austausche. Das klappt eigentlich ganz gut und ich muss nicht jeden Gegner selbst beobachten, um mir ein Bild über Stärken und Schwächen zu machen.“
Beeindruckt hat Anderl trotzdem, wie die Egger Spiele drehen. So lag der SVE zuletzt gegen die SF Dinkelsbühl mit 2:3 zurück, um in den letzten 20 Minuten doch noch den 5:3-Sieg einzufahren. Was nicht nur für Stefan Anderl eine Warnung ist ...
Egg liegt mit 23 Punkten und Rang fünf zwar absolut im Soll, Trainer Michael Dreyer plagen aber massive Personalprobleme. „Es schaut noch schlechter aus als vergangene Woche.“ Diesmal fällt Manuel Schedel verletzungsbedingt definitiv aus, zuletzt gegen Dinkelsbühl hatte er sich noch eine knappe halbe Stunde durch das Spiel gequält. Dreyer wird wohl aus der zweiten Mannschaft auffüllen müssen.
Schiedsrichter: Muharrem Yildiz (Forstinning)




Grund zum Jubel hatten die Nördlinger (hier Philipp Buser, Stefan Raab und Nico Hensolt, von links) zuletzt häufig. Foto: Kolbert-Press

TSV Nördlingen - FC Memmingen II (Sa 15:30)
(Bilanz seit 1997: 5 Siege Nördlingen – 3 Remis – 8 Siege Memmingen)
Das Duell des angriffsstarken TSV Nördlingen gegen die Zweitvertretung des Regionalligisten FC Memmingen ist einer der Knüller des kommenden Spieltages. Die U23-Mannschaft aus dem Allgäu will ihren Lauf von zuletzt sieben Partien in Folge ohne Niederlage ausbauen, was in Nördlingen sicherlich eine sehr ambitionierte Aufgabe sein wird. Memmingens Trainer Andreas Köstner weiß, welches Kaliber auf seine junge Mannschaft wartet. Der letzte Erfolg der Luderschmid-Truppe beim hoch gehandelten SV Mering mit sechs Toren sorgt für großen Respekt. „Wir werden in Nördlingen stark gefordert sein“, meint Köstner, der dazu fast ängstlich aber auch augenzwinkernd ergänzt: „Der gewaltige Formanstieg des TSV Nördlingen kommt für uns zum falschen Zeitpunkt.“ Doch auch der FC Memmingen II präsentierte sich zuletzt insbesondere in Person des starken Keepers Marco Ihler im defensiven Bereich stabil und kassierte in den letzten drei Begegnungen keinen Gegentreffer.
Memmingen wird sein Augenmerk (bei bisher nur 15 kassierten Toren) weiter auf die Defensive legen und immer wieder schnelle Konter setzen. Mit dieser Taktik versucht Köstner etwas Zählbares aus Nordschwaben mit nach Hause zu nehmen. Der Trainer muss wohl auf seinen besten Torschützen Vinko Sapina (7) wegen Hüftproblemen verzichten, doch mit Fabian Krogler (5) hat er ein Stürmertalent, mit dem langjährigen Regionalligaspieler Harald Holzapfel einen routinierten Führungsspieler und mit Julian Feneberg einen Rückkehrer nach Verletzung an Bord.
Im TSV-Lager ist man mit der aktuellen Entwicklung zufrieden, will sich jedoch trotz der zehn Punkte aus den letzten vier Spielen nicht auf den Lorbeeren ausruhen. „Wir befinden uns, gerade nach der erkennbaren Stabilisierung, in einem ganz wichtigen Saisonabschnitt und treffen nun mit Memmingen, Durach, Illertissen und Egg bis zum Vorrundenabschluss ausschließlich auf kampfstarke Mannschaften aus dem Allgäu“, blickt Pressesprecher Andy Schröter mit skeptischem Unterton bereits auch auf die nächsten Wochen voraus und ergänzt: „Ich denke, dass der gesamte Herrenbereich inzwischen verstanden hat, welche Struktur das kongeniale Trainerteam Luderschmid/Wittner verkörpert und dementsprechend wird nicht nur im Training, sondern auch im Spiel konzentrierter gearbeitet.“
Personell bietet sich für die Übungsleiter ein qualitativ breiter Kader an, denn auch Stefan Rieß konnte nach seiner Verletzung aus dem Spiel gegen Gersthofen Mitte der Woche das Mannschaftstraining wieder aufnehmen. Mit welcher Elf Tobias Luderschmid letztendlich beginnen wird, wollte der Feldheimer nach dem Abschlusstraining entscheiden. Apropos Training: Seit Wochen arbeitet der Seniorenbereich in der Montagseinheit beim individuellen Stationstraining mit der U19 zusammen, was die Durchlässigkeit der Jugendfußballausbildung und Heranführung an den Herrenbereich nochmals optimiert.
„Memmingen ist eine technisch gut ausgebildete Mannschaft“, weiß Luderschmid, der den Knackpunkt für einen weiteren Erfolg jedoch in der eigenen Leistungsfähigkeit seines Teams sieht. „Wir arbeiten gerade in der Defensive inzwischen viel konzentrierter, was auch gegen Memmingen dringend nötig sein wird. Nach vorne haben wir großes Potenzial, müssen aber auch in den entscheidenden Möglichkeiten eiskalt zuschlagen, was uns in den letzten Spielen sehr gut gelungen ist.“
Mit dem angepeilten fünften Heimsieg (im siebten Heimspiel) könnten sich die Rieser aufgrund der Begegnungen des 14. Spieltages ins obere Tabellendrittel katapultieren.
Schiedsrichter: Sascha Reus (Reichenberg)


SC Oberweikertshofen - TSV Kottern (Sa 16:00)
(Bilanz seit 2013: 1 Sieg Oberweikertshofen – 1 Remis – 0 Siege Kottern)
Zum Spitzenspiel tritt der TSV Kottern beim SC Oberweikertshofen an. Die Kotterner fahren, trotz des Unentschiedens gegen Kaufbeuren, mit breiter Brust nach Oberbayern. Erstens hat der TSV eine Serie von zehn Spielen ohne Niederlage vorzuweisen – außerdem hat Kottern eine sehr gute Auswärtsbilanz, die sich mit vier Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage sehen lassen kann. Kotterns Trainer Kevin Siegfanz erwartet in Oberweikertshofen eine gut eingespielte, kampfstarke Mannschaft mit hervorragenden Einzelspielern wie Toptorschütze Ilija Sivonjic (sieben Treffer).
In der Defensive gilt es für die Kotterner also den Hebel anzusetzen. Nachdem sich in den vergangenen Partien immer wieder kleinere Fehler einschlichen, die zu Gegentoren führten, soll in Oberweikertshofen mal wieder die „Null“ stehen. Allerdings müssen sie auf ein wichtiges Mitglied der Abwehr-Viererkette verzichten. Kapitän Johannes Zwickl fehlt aus privaten Gründen. Da aber Marc Hänschke nach vierwöchiger Sperre wieder im Aufgebot steht und sonst keine weiteren Verletzten zu beklagen sind, kann das Trainergespann Siegfanz/Hollweger nahezu aus dem Vollen schöpfen. Deshalb herrscht beim TSV Kottern Zuversicht, dass die Mannschaft nicht mit leeren Händen aus Oberweikertshofen ins Oberallgäu zurückkehrt.
Schiedsrichter: Christian Keck (FC Grünbach)


SpVgg Kaufbeuren - TSV Aindling (Sa 16:00)
(Bilanz seit 2013: 0 Siege Kaufbeuren – 0 Remis – 2 Siege Aindling)
„Dieses Spiel dürfen wir nicht verlieren.“ Kaufbeurens Trainer Fred Jentzsch bringt es vor dem Heimspiel gegen den TSV Aindling auf den Punkt. Seine Mannschaft hat Tabellenführer Kottern an eigener Wirkungsstätte einen Punkt abgejagt. Jetzt will Kaufbeuren nachlegen.
Der Punktgewinn in Kottern war Balsam für die Seele. Das sieht auch Mannschaftskapitän Benjamin Kleiner: „Wir sind als Team aufgetreten und haben unsere kämpferische Seite gezeigt.“ Fred Jentzsch bescheinigt den Seinen eine intensive Trainingswoche. Sie sprühen vor Selbstvertrauen. „Jetzt gilt es natürlich, den Schwung mitzunehmen“, sagt der 49-jährige Übungsleiter.
Wieder im Team ist Fabian Freudling, der seine Sperre abgesessen hat. Ein Fragezeichen steht allerdings hinter den Einsätzen von Sebastian Homann und Johannes Schmidbauer.
Für Benjamin Kleiner wäre ein Dreier gegen Aindling enorm wichtig. „Es ist ein direkter Konkurrent. Wir wollen natürlich nicht den Anschluss ans obere Mittelfeld verlieren“, meint der Kapitän.
Wann hat der TSV Aindling zum letzten Mal ein Auswärtsspiel als Sieger beendet? Trainer Roland Bahl, 52, braucht man diese Frage nicht zu stellen. Es spricht das Thema gleich selber an: „Das war am 14. September 2013 in Kaufbeuren. Vielleicht ist das ein gutes Omen. Wir wollen einen neuen Anlauf nehmen, um auswärts zu punkten. Dreifach wäre ideal“, sagt Bahl und ergänzt gleich: „Wir wissen, dass es kein Wunschkonzert ist.“
Die SpVgg kam zuletzt beim Spitzenteam in Kottern zu einem Remis, was als klarer Beleg dafür zu sehen ist, dass bei ihr die Leistungskurve eher nach oben zeigt. Für Bahl ist daher klar: „Das wird keine Kaffeefahrt.“ Nach 16 Punkten aus 13 Partien haben die Aindlinger sich zwar auf Rang zehn vorgearbeitet. Gleichwohl weiß der Coach: „Wir haben nach wie vor keine entspannte Situation. Wir dürfen nicht als Verlierer vom Platz gehen.“ Er verlangt „eine gute Arbeit gegen den Ball“ und hofft darauf, dass es der Mannschaft gelingt, Torchancen herauszuholen. Das war zuletzt nur in eingeschränkter Form der Fall. Personell sieht es bei den Gästen heute etwas besser aus als in den Wochen zuvor. Tobias Völker kann wieder mittrainieren und kehrt somit in den Kader zurück. Lukas Wiedholz dagegen muss sich noch gedulden. David Englisch handelte sich im Spiel gegen Ottobeuren eine leichte Gehirnerschütterung ein, die aber inzwischen abgeklungen sein sollte. Fatih Cosar hat mit Lauftraining begonnen, an seinen Einsatz ist frühestens in zwei Wochen zu denken. Bereits im regulären Training befindet sich Kilian Huber, er verzeichnet Fortschritte. „Da werden wir nichts überstürzen“, so Roland Bahl, der noch einige Wochen abwarten will, ehe er den Innenverteidiger wieder in die engere Wahl einbezieht. Noch länger wird es dauern, ehe Daniel Deppner an eine Rückkehr auf den Platz denken kann. Unter normalen Umständen sollte es in diesem Herbst klappen. Bahl: „Ich erwarte von allen, dass sie alles machen, um das eine oder andere Spiel noch machen zu können. Wir brauchen jeden Spieler.“
Schiedsrichter: Fridolin Angerer (SC Böbing)


Sportfreunde Dinkelsbühl - SV Planegg-Krailling (Sa 16:30)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Schiedsrichter: Marcus Marquart (Eisenbach)


TSV Ottobeuren - SC Fürstenfeldbruck (So 15:00)
(Bilanz seit 2013: 1 Sieg Ottobeuren – 1 Remis – 0 Siege Fürstenfeldbruck)
Der Punktgewinn in Aindling war für den TSVO hochverdient, auch wenn er am Schluss etwas glücklich zustande kam. Nun kommt der SC Fürstenfeldbruck auf den Galgenberg. Die Brucker sind schwer einzuschätzen, wechseln doch Höhen und Tiefen permanent. Zuletzt gab es einen Kantersieg gegen den TSV Gersthofen: Mit 6:0 wurde der alte Rivale abgefertigt. Mit 15 Punkten befindet man sich im Mittelfeld der Tabelle und hat mit Kopec einen herausragenden Stürmer. Ein solcher fehlt den Gelb-Schwarzen an allen Ecken und Enden. Der Gastgeber wird keine großen Veränderungen im Kader vornehmen können. Trainer Bernd Scherer hofft, dass zumindest die einsatzfähigen Spieler einigermaßen fit sind. Hoffnung setzt er in Devrim Altenrieder, der sein drittes Landesligaspiel bestreiten und der Sturmmisere abhelfen soll.
Schiedsrichter: Florian Ziegler (Hohenpeißenberg)



Trotz einer Schulterverletzung will Spielertrainer Marco Küntzel für den FC Affing auflaufen. Von seinen Spielern erwartet er eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber zuletzt. Foto: Reinhold Rummel

FC Affing - VfB Durach (So 15:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Als Trainer Klaus Wünsch Anfang August beim FC Affing zurücktrat, begrüßten Verantwortliche und langjährige Beobachter aus dem Umfeld diesen Schritt. Unter Wünsch, so ihre einhellige Meinung, traten die Kicker blutleer und unmotiviert auf. Letzten Endes, befürchteten die Kritiker, würde der FC Affing, einst stolzer Bayernligist, ungebremst in die weniger bedeutende Bezirksliga schlittern.
Vitalisierende Wirkung erhofften sie sich daher von einem Trainerwechsel. Die Aufgabe des Übergangstrainers Jürgen Schmid bestand darin, die Mannschaft nach turbulenten Tagen in geordnetere Bahnen zu lenken; den Aufwärtstrend endgültig einleiten sollte Spielertrainer Marco Küntzel, der im Sommer mit dem BC Aichach Bayernliga-Meister geworden war.
Seit drei Spielen trägt er nun die alleinige Verantwortung, ohne dass seine Arbeit bisher in ein Erfolgserlebnis gemündet wäre. Lediglich ein Punkt beim torlosen Unentschieden in Gersthofen steht auf seiner Habenseite. Küntzel ist vor dem Heimspiel gegen den VfB Durach in der bitteren Affinger Realität angekommen. Mit jeder Begegnung ist beim angedachten Heilsbringer eine Erkenntnis gewachsen: „Wir nehmen den Abstiegskampf nicht an. Wenn drei, vier Spieler nicht mehr Gas geben, werden wir nichts gewinnen“, betont der Ex-Profi.
Bei spielerischen Mängeln und fehlender Qualität im Kader würde er sich nachsichtig zeigen, kein Verständnis kann er für ausbleibenden Willen, Leidenschaft und Einsatz aufbringen. Das sei eine „Einstellungssache“. Diese Ansicht teilt Peter Lechner, gerade die jüngste Niederlage in Memmingen wirkt nach. „Das war katastrophal. Natürlich war das ein Rückschritt“, bekräftigt er. Übergangsweise nimmt Lechner beim FC Affing seine alte Rolle als Abteilungsleiter ein, seit Markus Berchtenbreiter unmittelbar vor Trainer Wünsch seinen Rücktritt als Sportlicher Leiter erklärt hat.
Lechner und Küntzel finden dieser Tage deutliche Worte, wenn sie die sportliche Situation ihrer Mannschaft beschreiben sollen. Lechner: „Die Spieler stehen in der Pflicht. Wir brauchen Charaktere, die willig sind. Wenn sich die Spieler nicht daran halten, können sie hingehen, wo der Pfeffer wächst.“ Dem Trainer gibt Lechner indes keine Schuld, dieser leiste „hervorragende Arbeit“. Dass der Erfolg unter Küntzel ausbleibe, sei allein an den Spielern festzumachen. Lechner verliert langsam die Geduld. Im Verein habe man alles Mögliche getan, nun erwarte er sich eine Reaktion der Mannschaft. Ausreden wegen fehlender Spieler will er nicht mehr gelten lassen, langsam könne man schließlich – die Langzeitverletzten ausgenommen – aus dem Vollen schöpfen, meint er.
Um das Vakuum zu füllen, das Berchtenbreiter hinterlassen hat, hat der FC Affing dessen Aufgaben aufgeteilt. Notgedrungen, weil sich bisher kein Nachfolger gefunden hat. Im Hintergrund kümmert sich Paul Lichtenstern um geregelte Finanzen und das Sponsoring; Helmut Thiel und Lechner kümmern sich um Abläufe am Spieltag, administrative Aufgaben und den Spielerkader. Allesamt bemühen sich, den Verein in ruhigere Bahnen zu lenken.
Sportlicher Erfolg würde diesen Prozess beschleunigen. Mit den Trainingsleistungen dieser Woche war Trainer Küntzel zufrieden. Gefallen hat ihm speziell, wie viele Tore seine Sorgenkinder im Angriff erzielten. Küntzel relativiert aber: „Ich brauche keine Trainingsweltmeister.“ Ihm ist die Bedeutung der Partie gegen Durach bewusst. Zwei Punkte stehen die Allgäuer vor dem Tabellen-16. FC Affing. Mit einem Erfolg könnte der FCA die Gefahrenzone nach einer Ewigkeit verlassen und sich auf einen Nichtabstiegsplatz schieben. „Wir dürfen den Anschluss nicht verlieren“, sagt Küntzel deshalb. Er selbst will sich nicht schonen, will trotz Schulterverletzung selbst auf dem Rasen stehen.
Bei Gegner Durach hat kürzlich der Sportliche Leiter Peter Dietrich, 53, seinen Rücktritt erklärt, weil er Rückendeckung innerhalb des Vereins vermisste. Den Affingern dürfte dies bekannt vorkommen: Berchtenbreiter und Wünsch nannten denselben Grund für ihren Rücktritt.
Der Sportliche Leiter weg, nur elf Punkte aus 13 Spielen – es könnte wahrlich besser laufen für den VfB Durach. Seit sechs Wochen warten die Oberallgäuer auf einen Sieg. Der ist beim FC Affing schon fast Pflicht, denn der Bayernliga-Absteiger steckt derzeit noch tiefer im Tabellenkeller. Und das sollte nach den Vorstellungen der VfB-Verantwortlichen auch so bleiben. Trotz der prekären Ausgangslage will Trainer Peter Christl aber nichts von einem Schicksalsspiel wissen. „Von solchen Bezeichnungen halte ich nichts“, sagt er.
Es sei lediglich ein eminent wichtiges Spiel mit dem Ziel, den Vorsprung auf die Abstiegsränge zu vergrößern. Christl schöpft dabei Mut aus den vergangenen beiden Spielen. Auch wenn es gegen die Spitzenteams aus Gundelfingen und Ichenhausen am Ende nur einen Zähler gab, zeigte der VfB eine ordentliche Leistung. Man sei oft auf Augenhöhe mit den Kontrahenten, versäume es aber, trotz klarer Torchancen das Spiel für sich zu entscheiden. „Wichtig ist es jetzt aber, nicht an die Fehler zu denken, sondern an die positiven Aspekte. Wir müssen an unsere eigenen Stärken glauben“, sagt er. Ähnlich geht es derzeit dem FC Affing, der zwar spielstark ist, aber seine Möglichkeiten ebenfalls allzu oft leichtfertig vergibt.
In Panik verfällt in Durach noch niemand. Immer wieder hatte der VfB in den vergangenen Jahren im Herbst eine Art Mini-Krise zu meistern. „Solche Situationen kennen wir also. Das sollte uns nicht nervös machen“, meint Christl.
Schiedsrichter: Oliver Jüllig (Hilpoltstein)

Aufrufe: 026.9.2014, 21:39 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor