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Ligavorschau
Hennefs Denis Wegner (l.) kann derzeit sein ganzes Potenzial als Torschütze abrufen.
Hennefs Denis Wegner (l.) kann derzeit sein ganzes Potenzial als Torschütze abrufen.

Hennef bereitet sich auf Nierfeld vor

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Der Fußball-Mittelrheinligist FC Hennef 05 bereitet sich mit einem verkleinerten Trainingsfeld auf die Partie beim SV Nierfeld am Sonntagnachmittag vor. „Das ist wohl der kleinste Fußballplatz der Welt”, sagt FCH-Coach Marco Bäumer.

Hennef. Unter der Woche musste Marco Bäumer vorrangig darauf achten, dass auf dem Trainingsplatz die Maße stimmen. Der Grund ist einleuchtend. Der Trainer des FC Hennef 05 muss am Sonntag (15.30 Uhr) beim Aufsteiger SV Nierfeld antreten, dessen Kunstrasenfläche soeben die vorgeschriebenen Mindestgröße nach den Regeln des Deutschen Fußball-Bundes erfüllt. Das bedeutet im Klartext: Das Geläuf in der Nierfelder Kloska-Arena ist lediglich 100 Meter lang und nur 45 Meter breit, und entsprechend hatten sich die 05er auf diese Bedingungen vorbereitet. „Das ist wohl der kleinste Fußballplatz der Welt”, sagt Bäumer bewusst ein wenig übertreibend, um deutlich zu machen, dass dort eine andere Spielweise als sonst üblich gefragt ist. Er fordert ein aggressives Zweikampfverhalten mit möglichst vielen Ballgewinnen und ein sicheres Passspiel.

Außerdem kommt es für ihn darauf an, unnötige Fouls zu vermeiden. „Auf diesem Platz ist jeder ruhende Ball eine Standardsituation”, sagt Bäumer, der mit aller Macht den nächsten Sieg landen will, sich der Schwere der Aufgabe jedoch bewusst ist. Und dies nicht nur aufgrund der gewöhnungsbedürftigen Nierfelder Platzanlage. Vielmehr verweist der Hennefer Coach auf die vorhandene Qualität des Kaders der Hausherren, die aus seiner Sicht allemal ausreichen müsste, um den Klassenerhalt zu schaffen. „Das Team ist nach dem unnötigen Abstieg 2012 fast komplett zusammengeblieben und dann sofort wieder aufgestiegen. Nierfeld verfügt über ein tolles Umfeld, in dem seit Jahren sehr gute Arbeit geleistet wird”, lobt Bäumer, der deshalb auch ein wenig verwundert war, dass die Schwarz-Weißen am Anfang nur schwer in die Gänge kamen.

Das Team von Trainer Achim Züll startete mit vier Pleiten in Folge, ehe dann endlich am fünften Spieltag das erste Erfolgserlebnis gegen den SC Brühl gefeiert werden konnte (4:1). Anschließend holte der SVN einen Zähler bei Hilal Maroc Bergheim (0:0) und auch gegen den SV Bergisch Gladbach (3:3). „Der Gegner hat jetzt in die Spur gefunden und wird uns alles abverlangen. Erst recht vor eigenem Publikum", sagt Bäumer, der aber grundsätzlich guter Dinge ist und ohne überheblich wirken zu wollen, davon überzeugt ist, dass er über die besseren Einzelspieler verfügt. „Man muss das Potenzial aber auch abrufen.”

Dies gelang zuletzt jedenfalls eindrucksvoll, als die Hennefer gegen die hoch eingeschätzten Amateure von Alemannia Aachen deutlich mit 3:0 besiegen konnten. Maßgeblichen Anteil daran hatte mal wieder Denis Wegner. Der Hennefer Torjäger erzielte kurz nach seiner Einwechslung (64.) für David Podlas das 2:0 (66.) und in der Schlussminute den 3:0-Endstand. „Wir werden ihn nach seiner langen Verletzungspause auch weiterhin behutsam aufbauen. Er ist derzeit höchstens bei 60 Prozent seiner Leistungsfähigkeit”, sagt Bäumer, der nun hofft, dass der treffsichere Angreifer bis Weihnachten keinen Rückschlag mehr erleidet. „Die Winterpause wird er dann nutzen, um endgültig wieder in Vollbesitz seiner Kräfte zu kommen.”

Übrigens: Wer sich unter der Woche auf seinem abgesteckten 90x45 Meter Spielfeld am besten zurechtfand, wollte der Coach nicht verraten. Wohl aber dass ihm 17 gesunde Feldspieler zur Verfügung stehen.

Marcus Voike ist mit dem bisherigen Abschneiden seiner Mannschaft mehr als zufrieden. Verständlich, denn der Trainer des TSV Germania Windeck konnte mit seiner Elf aus acht Spielen schon 13 Punkte holen. „Mit dieser Ausbeute können wir sehr gut leben. Sollten wir so weitermachen, haben wir eine realistische Chance auf den Klassenerhalt.”

Dass sein im Sommer völlig neu zusammengesetztes Team gehörige Formschwankungen in Kauf nehmen muss, darüber war sich der Coach von Beginn an im Klaren, und sieht sich in seiner Einschätzung bislang auch bestätigt. Vor allem die letzten drei Partien zeigten dem Coach deutlich, dass seine Equipe ständig am Limit agrieren muss, um am Ende auch erfolgreich zu sein. Beim starken Aufsteiger Bonner SC erreichte der TSV dank einer konzentrierten und engagierten Vorstellung ein verdientes 0:0. Daran konnte die Germania anschließend gegen den VfL Alfter jedoch nicht anknüpfen, und prompt gab es die Quittung. Die Windecker mussten eine 0:3-Pleite hinnehmen. Voike hatte eine einfache Erklärung. Leistungsträger wie beispielsweise Stephan Schmude, Patrick Siebert, Daniel Ottersbach und Xhuljo Tabaku waren weit unter ihren Möglichkeiten geblieben. „Und dann reicht es eben nicht.”

Beim jüngsten Vergleich in Brühl traten Voikes Schützlinge dann wieder im Kollektiv auf und agierten am Limit. Die Belohnung war ein verdienter 4:2-Sieg, der nun für das Duell am Sonntag (15 Uhr) gegen Hilal Maroc Bergheim wieder für neues Selbstvertrauen sorgen soll. Unter der Woche musste der Coach aber erstmal seinem Ärger Luft machen. Grund: Sein Team unterlag in einem Testspiel dem A-Kreisligisten SV Schönenbach mit 3:4. Am Start war der zweite Windecker Anzug, der auf ganzer Linie enttäuschte. „Mit so einer Leistung braucht bei mir keiner Ansprüche zu stellen", richtete Voike deutliche Worte an die Spieler, die bislang in der Liga nicht wie gewünscht zum Zug kamen. Nicht dabei waren die verletzten Samuel Gibson, Manuel Schwarz und David Schmitz, die auch noch am Sonntag fehlen werden.

Armin Görgens wartet mit seiner Elf weiter auf den ersten Sieg und muss aufpassen, dass der Kontakt zum rettenden Ufer nicht frühzeitig abreißt. „Wir können die Klasse nur halten, wenn alle Spieler jeden Sonntag 100 Prozent abrufen. Das war bislang nicht der Fall”, sagt der Coach der Sportfreunde Troisdorf 05, der am Sonntag mit ansehen musste, wie sein Team nach schwacher Leistung im Testspiel beim Landesligisten Marialinden klar mit 1:4 verlor. „Dass reicht einfach nicht. Die Einstellung ließ zu wünschen übrig.”

Am Sonntag (15 Uhr) kann es gegen die drittplatzierte Viktoria aus Arnoldsweiler nur besser werden. Ob die angeschlagenen Halil Kabak, Jaouad El Harriri, Mirko Reuter und Patrick Busch zur Verfügung stehen, wird sich kurzfristig entscheiden. Passen muss aber Michael Glombik, der sich im Training einen Bänderriss zuzog.

Aufrufe: 017.10.2013, 19:31 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Thorsten JordanAutor