2024-06-17T07:46:28.129Z

Relegation
Bei Kapitän Jürgen Knödlseder und Kameraden brachen nach dem Schlusspfiff alle Dämme und die ausgelassene Aufstiegsfeier konnte beginnen. F: Geisler
Bei Kapitän Jürgen Knödlseder und Kameraden brachen nach dem Schlusspfiff alle Dämme und die ausgelassene Aufstiegsfeier konnte beginnen. F: Geisler

Hauzenberg packt Aufstieg - ATSV per Krimi

Relegation zur Landesliga - 2. Runde: Deggendorf muss nach sieben Jahren runter auf Bezirksebene +++ Neukirchen b. Hl. Blut geht nach erbittertem Fight k.o.

Der FC Sturm Hauzenberg hat sich seinen Landesliga-Traum erfüllt und die SpVgg GW Deggendorf auswärts mit 2:0 bezwungen. Somit muss die SpVgg GW den Platz in der Landesliga Mitte freimachen und muss nach sieben Jahren in Landes- und Bayernliga den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten. Im Parallelspiel sicherte sich der ATSV Kelheim dank eines 3:3 und den mehr geschossenen Auswärtstreffern den Landesliga-Aufstieg und ließ dem SV Neukirchen beim Heiligen Blut das Nachsehen. Sehr zur Freude des VfB Straubing, der nun in die Bezirksliga nachrücken darf.


SpVgg GW Deggendorf - FC Sturm Hauzenberg 0:2 (0:1)
Die "Unaufsteigbaren" haben's im x-ten Versuch dann doch gepackt: Der FC Sturm Hauzenberg hat sich seinen Landesliga-Traum erfüllt und darf nun auf Derbys gegen den SV Hutthurm und den TSV Waldkirchen hoffen. Schon in Halbzeit eins hatte der Bezirksligist mehr vom Spiel und die besseren Chancen. Die logische Folge war nach einem Freistoß von Hannes Gastinger das 0:1 durch Kapitän Jürgen Knödlseder per Kopf (22.). Bis dahin hatte der FC Sturm schon eine Handvoll guter Möglichkeiten liegen gelassen. Erst nach einer halben Stunde wurden die Gastgeber aktiver, hatten auch Gelegenheiten zum Ausgleich. Nach der Pause hatte Estefano Fischer die beste Chance zum Gleichstand, aber den Torwartabpraller ließ er aus fünf Metern ungenutzt. So kam Hauzenberg wieder auf, hatte mehrfach die Möglichkeit zur Entscheidung. Die fiel erst in der 84. Minute, als der Schütze gegen den zögerlich heraus laufenden Keeper Georg Dreier die Nerven behielt, ihm umkurvte und einschoss (84.). Der Frust der Hausherren war groß und führte noch zu einer Hinausstellung. Eigentlich war das Unterfangen der Deggendorfer die Klasse zu halten schon im vorigen Jahr gescheitert, als der so gut wie besiegelt. "Wir hatten Möglichkeiten zum Ausgleich, haben auch ein Tor erzielt, was nicht gegeben wurde. Mit dem 0:2 war die Sache erledigt. Hauzenberg war physisch stärker", sagte der Deggendorfer Klubsprecher Roland Schmidt. Und so löst nun also der FC Sturm die SpVgg Grün-Weiß in der Landesliga ab.
Schiedsrichter: Quirin Demlehner (Julbach-Kirchdorf) - Zuschauer: 1.169
Tore: 0:1 Jürgen Knödlseder (22.), 0:2 Belmond Nsumbu Dituabanza (84.)
Gelb-Rot: Niklas Hauner (89./SpVgg GW Deggendorf/Foulspiel und Reklamieren)





SV Neukirchen Hl. Blut - ATSV 1871 Kelheim 3:3 (2:1)
Ein Kampf auf Biegen und Brechen lieferten sich die beiden Bezirksliga-Zweiten. Am Ende erreichte der ATSV Kelheim den erstmaligen Landesliga-Aufstieg, dank der Auswärtstorregel und Coach Karsten Wettberg konnte sich doch noch mit dem Landesliga-Aufstieg verabschieden. Die Partie wogte hin und her, war von der Spannung her kaum zu überbieten. Immer wieder wechselte die Führung und damit auch der "Aufsteiger". Kelheim sah zunächst wie der Aufsteiger aus, lag durch das 0:1 von Tobias Schlauderer nach einer Ecke vorne (22.). Doch vom Anstoß weg gelang Neukirchen der Ausgleich durch Michael Rank (23.). Kurz vor der Pause brachte Thomas Iglhaut die Einheimischen mit 2:1 in Führung (42.). Doch Kelheim kam gleich nach Wiederbeginn durch Tobias Schlauderer zurück (48.). Nochmals gelang der Seidl-Elf die Führung, als Adam Vlcek eine Flanke von Alexander Herzog zum 3:2 einschieben konnte (58.). Nach einem Freistoß köpfte Alex Sommer zum 3:3 ein (68.). Dabei blieb es, was Neukirchens scheidender Trainer Thomas Seidl so kommentierte: "Es war eine rassige Partie, in der alles drin war. Zwei Dinge haben und heute aber das Genick gebrochen. Wir konnten die Standards von Kelheim nicht richtig verteidigen und der ATSV hatte mit Tobias Schlauderer den überragenden Mann auf dem Platz." Damit endet die Amtszeit von Trainer Thomas Seidl - er geht als Co-Trainer und Jugend-Koordinator zum Bayernligisten DJK Vilzing - nicht mit dem erhofften Aufstieg. Ein Fakt, der den VfB Straubing erfreuen wird: der VfB nimmt den durch den ATSV Kelheim frei gewordenen Platz in den niederbayerischen Bezirksligen ein und darf den Aufstieg in die Bezirksliga feiern.
Schiedsrichter: Michael Emmer (Passau) - Zuschauer: 820
Tore: 0:1 Tobias Schlauderer (22.), 1:1 Michael Rank (23.), 2:1 Thomas Iglhaut (42.), 2:2 Tobias Schlauderer (48.), 3:2 Adam Vlcek (58.), 3:3 Alex Sommer (68.)




Vorschau - die Zweitrundenrückspiele:


SpVgg GW Deggendorf - FC Sturm Hauzenberg (Sonntag, 16 Uhr)
Optimistisch sind die Deggendorfer vor dem alles entscheidenden Spiel um den Erhalt der Landesliga. “Mit dem 1:1 in Hauzenberg haben wir ein gutes Ergebnis erreicht. Jetzt können wir daheim alles klar machen”, sagt Andreas Schäfer. Dem Sportlichen Leiter hat vor allem der Auftritt nach der Pause gefallen: “Wir haben richtig gut gespielt und gezeigt, dass wir mit einer Spitzen-Mannschaft aus der Bezirksliga problemlos mithalten können.” Schäfer warnt aber auch: “Wir haben noch nichts erreicht. Bei Anpfiff am Sonntag geht es erst einmal wieder bei Null los. Und Hauzenberg hat in der ersten Runde auch nach einem 1:1 gegen Hebertsfelden das Rückspiel auswärts mit 4:1 gewonnen.” Die Deggendorfer haben wieder alle Mann an Bord. “Unsere Mannschaft ist topfit. Aber Hauzenberg wird erneut ein bärenstarker Gegner sein.” Sturm-Spielertrainer Alexander Geiger war weder mit dem Ergebnis noch mit der gezeigten Leistung seiner Schützlinge zufrieden: "Vor allem in der zweiten Hälfte haben wir viel zu wenig getan und wurden dafür bestraft." Dennoch ist der 30-jährige Ex-Profi guter Dinge: "Wir haben schlecht gespielt und trotzdem nicht verloren. In Deggendorf werden wir ein anderes Gesicht zeigen und ich bin von einem positiven Spielausgang überzeugt. Wir müssen nochmal alle Kräfte mobilisieren" Die Staffelberger müssen erneut ohne Torhüter Michael Hellauer auskommen, hinter den Einsätzen von Daniel Ranzinger und Philipp Roos stehen dicke Fragezeichen.


SV Neukirchen beim Heiligen Blut - ATSV Kelheim (Sonntag, 16 Uhr)
Beide Klubs stehen vor dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Das 1:1-Unentschieden aus dem Hinspiel lässt für beide Teams alle Optionen offen. "Taktisch haben wir uns clever verhalten, in der zweiten Hälfte dann auch viel mutiger agiert. Wir hatten die klareren Möglichkeiten“, resümiert Neukirchens Übungsleiter Thomas Seidl, der wie Karsten Wettberg beim Gegner die Mannschaft letztmalig betreut, fügt hinzu: "Kelheim ist vor allem bei Standardsituationen brandgefährlich. Ich hoffe, dass wir nochmal an unsere Grenzen gehen können und am Ende das bessere Ende für uns haben.“ Die personelle Situation bei den Hausherren bleibt kritisch: Torjäger Simon Meindl, Bernhard Schmid und Christian Wess fallen aus, auch bei Alexander Herzog, der in Kelheim verletzungsbedingt ausgetauscht werden musste, sieht es nicht gut aus. Michael Rank ist angeschlagen, wird aber wohl spielen können. Immerhin kehrt der in Kelheim fehlende Michael Schmid in den Kader zurück. Nicht sehr begeistert im Neukirchener Lager ist man über die Spielansetzungen – zeitgleich spielt der 1. FC Bad Kötzting um den Verbleib in der Bayernliga. "Das kostet uns einige Zuschauer“, klagt SV-Abteilungsleiter Christopher Gierstl, der sich dennoch großen Fanzuspruch erhofft: "Es wäre schön, wenn viele Leute aus dem Markt und der Umgebung den Weg zum Sportplatz finden würden. Die Mannschaft hätte sich eine große Kulisse verdient.“ Bei den Gästen fehlen neben den Langzeitausfällen Christian Gottschalk und Tobias Bugl auch Urlauber Florian Schinn sowie der verletzte Torhüter Andreas Busch, Abwehrspieler Patrick Rauner und vermutlich Florian Fischer. Dafür ist Florian Brehler wieder dabei. “Das 1:1 ist auch für uns kein schlechtes Ergebnis. Wir brauchen ein Auswärtstor. Dazu haben wir nach vorne genug Qualität”, gibt sich Wettberg optimistisch.

Aufrufe: 07.6.2015, 19:52 Uhr
Dirk MeierAutor