2024-04-30T13:48:59.170Z

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Hat nach erfolgreichem Start bei seinem neuen Verein Rot-Weiß Hadamar Grund zum Lächeln: Florian Dempewolf. Archivfoto: Klein.
Hat nach erfolgreichem Start bei seinem neuen Verein Rot-Weiß Hadamar Grund zum Lächeln: Florian Dempewolf. Archivfoto: Klein.

Hadamarer Hammer-Ergebnis nach erstem Dempewolf-Halbjahr

In Hessenliga Vierter, im Hessenpokal am 4. März Chance auf Finale und DFB-Pokal-Teilnahme +++ Verlängerung des Trainer-Duos für 2017/18 +++ Perspektivspieler als Neuzugang

Hätte man Florian Dempewolf vor seinem Amtsantritt beim SV Rot-Weiß Hadamar im Sommer gefragt, welchen Zwischenstand er sich nach seinem ersten Halbjahr als Hessenliga-Chefcoach wünschen würde, hätte er sich wohl nicht einmal getraut, ein ganz bestimmtes Szenario als frommen Wunsch zu formulieren. Jenes Szenario, das vor dem Vorbereitungsstart auf die verbleibende Halbserie zu Realität geworden ist – Platz vier in der Liga und mit dem anstehenden Hessenpokal-Halbfinale gegen die Sportfreunde Seligenstadt weiterhin mit der Chance auf die Teilnahme am DFB-Vereinspokal.

Nach einigen namhaften Abgängen um Ex-Regionalliga-Crack Steffen Moritz, einem neuen Trainer ohne Hessenliga-Erfahrung, der aus der Komfortzone des Heimatvereins TuS Dietkirchen kam, und Neuzugängen, denen man die Hessenliga-Tauglichkeit nicht von Beginn an zutraute, sahen viele die Fürstenstädter schon als Abstiegskandidaten. Angst, dass es gar nicht laufen würde, verspürte Dempewolf im Sommer keine. Es war eher Freude auf eine neue Aufgabe, die der 33-Jährige mit seinem Zwillingsbruder Nicolas unbedingt in Angriff nehmen wollte.

Winterhoch folgt auf Herbsttief

„Das Risiko, dass es als neuer Trainer schlecht läuft und man gefeuert wird, ist ja immer vorhanden. Da hofft man dann natürlich, dass erstmal der Start gelingt.“ Diese Hoffnung ging auf. Nach fünf Spielen hatte Rot-Weiß noch kein Spiel verloren, stand mit neun Punkten auf dem vierten Rang. Es folgten weniger erfolgreiche Wochen und zwischenzeitlich ein Abrutschen auf den zehnten Tabellenplatz. „Wir belohnen uns nicht für unseren Aufwand“, beklagte Dempewolf in erster Linie eine schwache Chancenverwertung. Außerdem fehlte ihm die Konstanz, was ihn vor allem Ende Oktober nach der 0:2-Heimpleite gegen den KSV Baunatal beschäftigte: „Das habe ich den Jungs gesagt, dass ich einfach noch mehr erwarte.“ Fünf Siege aus den auf Baunatal folgenden sechs Spielen (lediglich eine unglückliche Niederlage beim FC Ederbergland) erbachten den Beweis, dass der kommunikative Trainer sein Team mit dieser eindeutigen Forderung an der richtigen Stelle traf.

Verlängerung für Saison 2017/18

Auch der Jahresabschluss gegen die Sportfreunde Seligenstadt, auf die Rot-Weiß beim Hessenpokal-Halbfinale am 4. März um 15 Uhr in Seligenstadt trifft, gelang. Das Resultat: Ein starker vierter Tabellenplatz als Weihnachtsgeschenk und nach den Feiertagen die Nachricht, dass Florian und Nicolas Dempewolf auch in der Saison 2017/18 für den SV Rot-Weiß auf dem Brüder-Tandem in die Pedale treten.

Burggraf: Perspektivspieler als Neuzugang

Nun freut sich Florian Dempewolf, dass es „endlich“ bald wieder losgeht. Am 20. Januar startet die Vorbereitung. Je nach Wetterbedingungen und eventueller Platzsperre werden wohl auch Einheiten in der Halle, Crossfit-Programme und „Läufe an der frischen Luft“ als Trainingsalternativen dienen. Mit Leon Burggraf (19) hat Hadamar einen Perspektivspieler aus der Region unter Vertrag genommen. „Ich kenne ihn noch aus Dietkirchener Zeiten, als er dort in der Jugend spielte. Ein schneller, dynamischer Außenspieler mit einer guten Ausbildung“, beschreibt Dempewolf seinen neuen Schützling, den er am liebsten ähnlich wie Jerome Zey (19), Newcomer der Hinrunde, weiterentwickeln will: „Es macht mir Spaß, die Jungs nach vorne zu bringen.“ Burggraf kommt vom TuS Dehrn aus der Kreisoberliga Limburg-Weilburg, spielte in der Jugend unter anderem bei Eintracht Frankfurt und dem SV Wehen Wiesbaden.

Zwei Abgänge

Baris Özdemir (24) verlässt Hadamar hingegen in Richtung Türkgücü Friedberg und auch Torhüter Marco Seyfert (19) wird nicht mehr für Rot-Weiß auflaufen. Dafür steht mit Christopher Strauch ein Torwart nach langer Verletzungspause wieder zur Verfügung. Während der Vorbereitung sollen stets zwei Akteure aus der Reserve-Mannschaft beim Hessenliga-Team mitwirken. Positiv aufgefallen sind Florian Dempewolf vor allem Marc Henkes und Mohamed Zouaoui. Beim prestigeträchtigen Hachenburger Pils-Cup (27.1-29.1.) würde der Hessenligist gerne seinen Vorjahrestitel verteidigen. Wichtiger ist dem Trainer jedoch, dass es im neuen Jahr so weiter geht, wie es im letzten Jahr aufhörte.

Bescheiden gibt er – wie schon bei seinem Amtsantritt – als Ziel vor, einen einstelligen Tabellenplatz zum Saisonende erreichen zu wollen. Für andere Szenarien dürfte man in Hadamar allerdings stets offen sein.

Aufrufe: 014.1.2017, 12:00 Uhr
Patrick RuppAutor