2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Bergisch Gladbachs Kevin Reuter gelingt das Tor des Tages., Foto: Herhaus
Bergisch Gladbachs Kevin Reuter gelingt das Tor des Tages., Foto: Herhaus

Gute Woche für Bergisch Gladbach

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Durch Kevin Reuters 1:0-Siegtreffer gegen den TSV Germania Windeck holt der Fußball-Mittelrheinligist SV Bergisch Gladbach 09 sechs Punkte in vier Tagen. Nach dem Schlusspfiff der Partie kommt es zu einigen unschönen Szenen.

Bergisch Gladbach. Es war eine Woche, die verheerend begann. Mit Anschuldigungen in alle Richtungen. Mit dem absoluten sportlichen Tiefpunkt seit Jahren. Mit einer Mannschaft, die den Nachweis der Qualität noch nicht gebracht hatte. Aber dann kam die Wende. Plötzlich war alles gut. Zumindest vorerst. Zunächst gewann der SV Bergisch Gladbach 09 in der Fußball-Mittelrheinliga gegen die Sportfreunde Troisdorf verdient mit 4:0. Dann folgte am Sonntag vor 200 Zuschauern das 1:0 (1:0) gegen Germania Windeck. Zwei Heimspiele, zwei Siege, 5:0-Tore, Sprung auf Rang elf der Tabelle. Die Abstiegsplätze sind zunächst kein Thema mehr. So schnell kann aus einem Scherbenhaufen ein ansehnliches Kunstwerk werden.

Natürlich ist noch längst nicht wieder alles gut, noch längst nicht wieder alles rosarot. Das wusste auch Trainer Dietmar Schacht, als der Schiedsrichter die Partie nach einer dramatischen Schlussphase endlich beendet. Die Dunkelheit der sich ankündigenden Nacht hatte bereits einen ungemütlichen Tag vertrieben, als Schacht nach sechs Punkten in vier Tagen zufrieden seine Spieler abklatschen konnte. Am Sonntag steht das schwere Spiel beim seit einer gefühlten Ewigkeit ungeschlagenen Spitzenreiter FC Wegberg-Beeck an. Aber Trainer und Spieler haben die Kritiker verstummen lassen. Einerseits eindrucksvoll, andererseits aber auch nur vorübergehend.

Es geht weiter, Schlag auf Schlag. Der nächste Gegner hat zuletzt neun Siege in Folge gefeiert. Das jedoch war Schacht gestern Abend egal. Auch er stand zuletzt heftig in der Kritik und genoss das Zwischenhoch nach vielen Regentagen in vollen Zügen: „Ich bin einfach nur zufrieden, dass sich die Jungs für ihren Aufwand belohnt haben. Kämpferisch und läuferisch war das eine tolle Leistung. Jetzt können wir etwas beruhigter den nächsten Aufgaben entgegensehen. Aber es gibt auch keinen Grund zur Euphorie.”

Beide Mannschaften hatten das entsprechende Selbstvertrauen und starteten mit viel Schwung ins Spiel. Bei den Bergisch Gladbacher war es eher noch eine Art zartes Pflänzchen nach dem leichten Aufwärtstrend. Windeck hingegen reiste mit einem starken Saisonstart im Rücken und ohne Auswärtsniederlage an. Aber die 09er hielten von der ersten Minute an dagegen. Es war ein gutes Fußballspiel, Windeck allerdings kam kaum gefährlich vor das 09-Tor. Deshalb war es auch nicht unverdient, als der zuletzt kritisierte Kevin Reuter nach einer guten halben Stunde ein sehenswertes Solo zum 1:0 vollendete (32.). Dass dies der Siegtreffer war, war da noch nicht abzusehen. Beide Teams lieferten sich auch in den 90 Minuten teilweise ein hitziges Duell.

Nach dem Wechsel änderte sich nicht viel. Windeck reagierte auf den Rückstand mit wütenden Angriffen, ohne wirklich gefährlich zu werden. Das lag auch daran, dass Schacht einige Umstellungen vorgenommen hatte, um die Abwehr zu stärken. Die Bergisch Gladbacher zogen sich weiter zurück und suchten ihre Möglichkeiten in Kontern. Mehrfach tauchten 09er in den Schlussminuten gefährlich vor dem Tor der Gäste auf. Aber immer wieder verpassten sie die vorzeitige Entscheidung und mussten so bis zum Schlusspfiff um die drei Punkte zittern.

„Bergisch Gladbach hat verdient gewonnen”, sagte Windecks Trainer Marcus Voike später fair. „Besonders in der ersten Halbzeit sind wir nicht ins Spiel gekommen und konnten froh sein, nicht höher in Rückstand zu sein. Nach der Pause waren wir etwas besser. Aber zu richtig klaren Chancen sind wir nicht gekommen.” Die Analyse deckte sich mit Schachts Meinung: „Wir haben unsere verbesserte Defensive bestätigt. Ich freue mich, dass meine Umstellungen offenbar richtig waren. Aber wir müssen das jetzt Woche für Woche bestätigen.”

Ärger nach dem Schlusspfiff

Es war eine Partie auf Augenhöhe, die auch nach dem Schlusspfiff noch nicht beendet war. Zunächst war es noch im Stadion zu Diskussion gekommen. Später sollen nach Schachts Aussage zwei oder drei Windecker Spieler in die Bergisch Gladbacher Kabine gekommen sein: „Da haben die definitiv nichts zu suchen.”

Auch auf dem Parkplatz war die Auseinandersetzung nicht vorbei. Schacht musste erneut die Gemüter schlichten: „Es ist letztlich zu keinerlei Handgreiflichkeiten gekommen.” Es blieb beim verbalen Schlagabtausch. Es war nur der Schlusspunkt einer höchst intensiven Auseinandersetzung.

Aufrufe: 027.10.2013, 20:28 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Sven WinterschladenAutor