,,Gute Gründe für diesen Schritt"

Witzbolde spekulierten, dass Ex-Profi Schmidt vielleicht zu seinem früheren Club Borussia Dortmund zurückkehren würde (als Trainer), auch ein Angebot von Hertha BSC wurde scherzhaft ins Gespräch gebracht.

Auf den Punkt brachte es Benjamin Pohlmann, ehemaliger Trainer des Liga-Rivalen ETSV Weiche Flensburg II. ,,Lindholm ohne Bodo kann man sich ja kaum noch vorstellen", schrieb er bei ,,Facebook". Man wird sich an diese Vorstellung dennoch gewöhnen müssen - seit Dienstag Abend ist Bodo Schmidt nicht mehr Coach der Nordfriesen, erklärte nach siebeneinhalb Jahren völlig überraschend seinen Rücktritt. Auch Co-Trainer Björn Petersen legte sein Amt nieder.

Fakt ist: Der erste Vorsitzende Harmut Wiebe hatte Schmidt vor zehn Tagen mitgeteilt, dass sein im Sommer auslaufender Vertrag nicht verlängert würde. Dann sollte ein anderer Coach sein Amt antreten. ,,Wir wollten etwas Neues beginnen", sagte Hans Hinrich Overlander, Fußball-Obmann und Mitglied des siebenköpfigen Fußball-Vorstandes. Ob die Entscheidung einstimmig gefallen war, wollte Overlander auf Nachfrage nicht preisgeben: ,,Das sind Interna."

Co-Trainer Björn Petersen war von der Entscheidung des Fußball-Vorstands nicht betroffen. ,,Wir hätten gerne mit ihm weitergemacht", so Overlander, der die Reaktion auf den Rücktritt so zusammenfasste: ,,Das war natürlich ein Schock für alle. Wir müssen jetzt sehen, wie es weitergeht, und dass wir Ruhe reinbekommen." Die Frage, ob es für die neue Saison bereits einen Trainer gäbe, verneinte der Fußballobmann.

Schmidt und Petersen hatten zum Trainingauftakt am Dienstag der überraschten Mannschaft ihren Enschluss mitgeteilt. ,,Dass der Verein mit einem neuen Trainer arbeiten will, ist ja nichts Verwerfliches", sagte der gebürtige Niebüller. Der Rücktritt sei ihm und seinem Co-Trainer auch ,,unheimlich schwer gefallen", dennoch habe es gute Gründe dafür gegeben. Welche genau, damit wollte der Ex-Trainer nicht herausrücken. Nur so viel: ,,Es hatte auf keinen Fall damit zu tun, dass ich in der neuen Saison nicht mehr Trainer sein sollte. Das möchte ich ausdrücklich betonen."

Schmidt weiter: ,,Es tut uns wirklich leid, weil die Spieler die Leidtragenden sind. Wir drücken ihnen ganz fest die Daumen und wünschen ihnen viel Glück. Das ist schließlich meine Mannschaft. Wir haben ihnen erklärt, warum es aus unserer Sicht so kommen musste und sind bei großen Teilen auch auf Verständnis gestoßen." Ähnlich äußerte sich Frisia-,,Urgestein" Björn Petersen gegenüber unserer Zeitung.

Bei den Norddeutschen Futsal-Meisterschaften am Sonnabend in Bad Bramstedt wären Schmidt und Petersen ohnehin nicht mit von der Partie gewesen.