2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Beim Zusammenprall wurde der FSV-Keeper schwer verletzt. Foto: Detlef Bogott
Beim Zusammenprall wurde der FSV-Keeper schwer verletzt. Foto: Detlef Bogott

Mitspieler retten Lauchhammers Keeper das Leben

Groß Gaglow entführt einen Punkt aus Großräschen / Lübben feiert verdienten Heimsieg gegen Luckau

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Die völlig neu formierte Gaglower Elf kaufte dem Aufstiegsanwärter Großräschen mit viel kämpferischem Engagement den Schneid ab und verdiente sich damit ein torloses Remis. Neuling Drebkau zeigte sich den Peitzern ebenbürtig und egalisierte deren späte Führung in der Nachspielzeit. Der SC Spremberg kassierte gegen den Aufsteiger Lauchhammer eine 0:1-Heimpleite.

SC Spremberg – FSV Lauchhammer 0:1 (0:0)
Beide Kontrahenten erspielten sich keine nennenswerten Chancen. Das Tor des Tages erzielten die Gäste, als die SC-Abwehr bei einem Standard zwei gegnerische Akteure nicht konsequent genug bespielte. Die Spremberger zeigten sich, nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden seiner Abwehrstrategen Heisler und Domann und der damit verbundenen, zweimaligen Umstellung der Viererkette verunsichert. Wenige Minuten vor Spielende ereignette sich ein böser Zusammenstoß. FSV-Torwart Ralph Schouppe und SCS-Spieler Marc Branzke prallten heftig zusammen. Schouppe rutschte dabei die Zunge in den Rachen, die sofortigen Maßnahmen des Mannschaftsbetreuers und Spielerkollegen retteten den Keeper das Leben. Dem Torwart geht es inzwischen den Umständen entsprechend wieder besser. Er klagt noch über Schmerzen im Oberkörper. An die Szene selbst kann er sich nicht mehr erinnern, bestätigte er gegenüber FuPa Brandenburg.

Einheit Drebkau – Eintracht Peitz 1:1 (0:0)
Bei gegenseitigem Respekt spielte sich das Geschehen weitgehend im Mittelfeld ab. Drebkau hatte optische Vorteile, während die Peitzer immer wieder mit gefährlichen Kontern aufwarteten. Bei einer Großchance Rehms rettete ein Peitzer Verteidiger auf der Linie und die Eintracht verpasste die Führung mit einem Lattenkopfball. Nach der Pause hatten die Drebkauer ihre stärkste Phase. Madajczyk knallte einen Ball an die Latte und einen Kopfball von Schicktanz kratzte Wende von der Linie. Auf der anderen Seite klärte Torwart-Youngster Branig klasse gegen den freistehenden Fiebow. Als sich bereits alle Beteiligten mit dem 0:0 abgefunden hatten, nutzte Fiebow einen kapitalen Abwehrschnitzer von Herenz zum 0:1. Per Elfmeter sicherte Rehn in der Nachspielzeit das letztendlich gerechte Remis.

SV Großräschen – SG Groß Gaglow 0:0
Beim Topfavoriten der Staffel hat sich die völlig neu formierte SGGG mit einer taktisch, disziplinierten Leistung ein Remis gesichert. Fast wäre die Sensation perfekt gemacht worden. Doch bei einem Volleyschuss Rissmanns und Nachschuss von Schulze reagierte der Torwart zweimal glänzend und Böckle verfehlte in der Nachspielzeit, aus 20 Metern Torentfernung, nur knapp.


E. Lauchhammer - Alem. Altdöbern 1:0 (1:0)
So richtig konnten die Kunstgussstädter den Aufsteiger aus Altdöbern nicht einschätzen. Das merkte man anfänglich auch in ihren Aktionen. Nach einem Schuss der Alemannen an die Latte in der 7. Minute wusste die Eintracht, dass es hier nicht einfach wird. In der 21. Minute hatte Staacke die Riesenchance zur Führung, der Ball ging jedoch knapp am Gehäuse vorbei. Altdöbern wurde jetzt mutiger, Chancen blieben jedoch absolute Mangelware. Die Ostler waren in ihren Aktionen nach vorn resoluter, die in der 36. Minute auch belohnt wurden. Nach einem herrlichen Zuspiel von André Staacke erzielte Christian Vogt das 1:0. Die Gastgeber blieben auch danach am Drücker und gingen mit einer hochverdienten Führung in die Halbzeitpause. Zu Beginn des zweiten Durchgangs wollten die Ostler die Partie entscheiden, was aber nicht gelang. André Staacke hatte in der 63. Minute die beste Gelegenheit, das Ergebnis auszubauen, doch auch er scheiterte völlig frei vor Gäste-Schlussmann Blaske. Altdöbern wollte jetzt den Ausgleich, brachte spielerisch aber auch nicht allzu viel zustande. Bei einem Pfostenschuss durch Voigtländer in der 77. Minute hatten die Gäste viel Glück, um nicht endgültig ins Hintertreffen zu geraten. Die Alemannen waren in der Schlussphase zwar optisch überlegen, Zwingendes kam allerdings nicht mehr heraus. Die zuletzt nicht immer sattelfeste Eintracht-Abwehr hatte gegen den biederen Alemannia-Angriff keine großen Probleme. So blieb es am Ende beim allemal verdienten Sieg der Gastgeber, die jetzt beim Landesliga-Absteiger in Groß Gaglow nachlegen müssen. Schiedsrichter Gorgas und seine Assistenten lieferten eine klasse Partie ab und waren in diesem fairen Spiel jederzeit Herr über das Geschehen.


TSV 1878 Schlieben – VfB Herzberg 68 2:3 (1:1)
Traurige, aber wenig enttäuschte Gesichter gab es nach dem Abpfiff an der Schliebener Steigemühle. Nach einem ehrgeizigen und auch spielerisch guten Auftritt der Heimelf musste man sich am Ende eiskalten Gästen aus Herzberg geschlagen geben, die mit wenig spielerischen Mitteln aufwarteten, aber Schliebener Unachtsamkeiten bestraften. Die Schliebener trauten sich in der Anfangsphase mehr und mehr zu und die Kreisstädter bekamen in der Defensive ungewohnte Probleme, da man nicht gemeinsam gegen den Ball arbeitete. In der 34. Minute verpasste Ondry Priebe die Führung noch per Kopf, aber nur wenig später machte er es besser und schoss das 1:0 für den TSV. Nach einer kurz ausgeführten Ecke waren die 68er wieder zu passiv. Die Führung für den Gastgeber war zu diesem Zeitpunkt hoch verdient. Noch vor der Pause verwandelte Tomas Brezinsky jedoch einen Foulelfmeter zum Ausgleich, nachdem Duben an der Strafraumgrenze gleich von zwei Schliebener Abwehrspielern attackiert wurde. Nach der Pause wurde der TSV noch spielbestimmender, musste aber durch die Herzberger Treffer von Thomas Lenke und Jakub Duben zwei Rückschläge hinnehmen. Der Elfmeter-Anschlusstreffer von Robert Dehne in der 82. Minute brachte noch einmal knisternde Spannung. Zum mehr als verdienten Ausgleichstreffer der Steigemühlen-Elf reichte es aber nicht mehr und man musste das Ergebnis als erste wichtige Landesklasse-Erfahrungen hinnehmen. Die 1878er überzeugten dennoch mit einem engagierten und mutigen Auftritt und waren über die gesamte Spielzeit das bessere Team. Mangelnde Chancenverwertung und fehlende Abgezocktheit machten am 1. Spieltag noch den Unterschied. Es war ein Auftritt, der Lust auf mehr macht.

FC Bad Liebenwerda – SG Friedersdorf 0:1 (0:1)
Da ist die Sammlung ja nun komplett. Nach Unentschieden und Sieg gab es diesmal für den Kurstadt-FC zum Saisonauftakt im Elbe-Elser-Derby gegen Friedersdorf eine Niederlage. In einem Spiel von durchschnittlichem Niveau erwischte der Gastgeber den besseren Start und bereitete den Friedersdorfern vor allem in der Anfangsviertelstunde einige Probleme. Nicklisch, der gedankenschnell aus Nahdistanz und spitzem Winkel verlängerte, und Obenaus mit einem wuchtigen Kopfball hatten in dieser Phase die besten Chancen zur FC-Führung. Friedersdorf konnte in der Offensive kaum Akzente setzen, war zunächst vorrangig darum bemüht, das eigene Spiel zu ordnen und nicht, wie vor einer Woche im Pokal, früh in Rückstand zu geraten. Nach etwa 20 Minuten verlor aber der FC diesen Elan und die Partie wurde mehr oder minder ein Geplänkel zwischen den Strafräumen ohne wirklich nennenswerte Szenen. Die Gäste hatten sich nun ihrerseits besser in die ganze Sache reingefunden und konnten den Spielaufbau der Liebenwerdaer zunehmend stören, setzten sich auch körperlich ein. Ein Fakt, der dem Gegner im weiteren Verlauf doch arg zu schaffen machte. Nach etwa einer halben Stunde nutzte Friedersdorf einen direkt geschossenen Freistoß aus etwa 25 bis 28 Metern zur Führung. Auch wenn der Ball etwas „flatterte“, unhaltbar war er nicht. Dieser Treffer hinterließ beim FC durchaus eine gewisse Wirkung. Das Spiel der Hausherren geriet mehr ins Stocken, konstruktive Spielzüge gelangen vor der Pause nicht mehr. Lediglich eine Direktabnahme von Effland, die von der Unterkante der Latte zurück ins Feld sprang, war ein echter Aufreger und die beste Chance zum Ausgleich. Ansonsten blieb vieles Stückwerk beim Gastgeber, Ungenauigkeiten im Spielaufbau nahmen zu. Friedersdorf hatte so keine allzu große Mühe, die Führung zu behaupten, auch wenn man selbst in der Offensive ebenfalls nicht viel anzubieten hatte und das Tor des Gastgebers nicht in Gefahr bringen konnte. Nach dem Seitenwechsel änderte sich dieses Geschehen im Wesentlichen nicht. Die Gäste hatten kurz nach Beginn erneut durch einen Freistoß eine starke Szene. Wohl konnte man den Liebenwerdaern nicht absprechen, dass sie versuchten, der Partie eine Wende zu geben. Doch an diesem Tag fehlten ihrem Spiel ganz einfach die letzte Konsequenz, der nötige Biss und auch das Tempo war eben nicht hoch genug, um den Rivalen in ernste Bedrängnis bringen zu können. Der erkannte sehr wohl die Gunst der Stunde, verteidigte clever und mit viel Einsatz und verlegte sich ansonsten auf gelegentliche schnelle Konter, ohne dabei jedoch eine wirklich vielversprechende Chance auf einen zweiten Treffer zu haben. Doch auch seitens der Kurstädter waren derartige Szenen nicht vorhanden. Erst in der Schlussviertelstunde setzte der Gastgeber die Friedersdorfer Abwehr noch einige Male unter Druck, doch der Gästetorwart konnte mit schnellen Reaktionen einen Treffer des FC verhindern. So blieb es letztlich beim knappen Erfolg für die SGF, die damit erstmals eine Partie beider Teams auf Landesebene für sich entscheiden konnte. Lediglich eine schwungvolle Anfangsphase und dazu noch eine akzeptable solche zum Ende hin – das war von den Hausherren nun einmal zu wenig, um dafür Punkte bekommen zu können. Auch dann nicht, wenn der Gegner nicht übermächtig agierte und sicher nicht überlegen war, aber in jedem Fall engagiert und mit festem Willen.


SV Grün-Weiß Lübben – FSV Rot-Weiß Luckau 3:0 (1:0)
Durch einen klaren 3:0-Heimerfolg über Rot-Weiß Luckau ist Grün-Weiß Lübben zu Beginn der neuen Spielzeit erster Tabellenführer in der Landesklasse Süd. In einem schwachen Derby sorgte vor allem Schiedsrichter Benjamin Eberst in Durchgang zwei für jede Menge Diskussionsstoff unter den 186 zahlenden Zuschauern. „Ich habe ein faires Spiel gesehen, der Schiedsrichter hat vielleicht noch einen Lehrgang nötig“, sagte Luckaus Bürgermeister Gerald Lehmann (parteilos) nach der Begegnung ins Stadionmikrofon und erntete darauf donnernden Applaus. Auf Nachfrage von Lübbens Stadionsprecher Rocky Tandel konkretisierte das Luckauer Stadtoberhaupt seine Aussage. „Die rote Karte für den Lübbener Tony Ziegler war nie und nimmer gerechtfertigt“, so Lehmann, „auch die gelben Karten waren total überzogen. Mit seiner Pfeiferei hat der Referee der Begegnung den Spielfluss genommen“. Falsch lag Gerald Lehmann mit seiner Meinung nicht. In der ersten Halbzeit agierte Schiedsrichter Benjamin Eberst noch (zu) großzügig. Nach der Pause änderte sich das. Ohne dass die Begegnung unfair war, griff er auch bei Kleinigkeiten fleißig in die Brusttasche, brachte sich damit in Zugzwang und verlor seine Linie. Da war das Spiel aber schon entschieden. Lübben startete schwungvoll und ging früh in Führung. Romano Lindner zog aus 20 Metern ab, sein Schuss wurde dabei von Steffen Schumann unhaltbar ins Eck abgefälscht (6.). Die Hausherren machten sofort weiter Druck, kamen auch immer wieder über Außen durch, die Flanken oder Abspiele landeten jedoch regelmäßig bei Steffen Schumann oder seinen Nebenleuten. Die ohne drei Leistungsträger angereisten Gäste kamen in Halbzeit eins kaum in die Lübbener Hälfte und hatten trotzdem die Möglichkeit zum 1:1. Nicolas Jakubowski verfehlte aus 18 Metern das Grün-Weiß-Gehäuse jedoch um Haaresbreite (43.). „Die vielen Durchbrüche über Außen hätten wir längst zum 2:0 nutzen müssen, fast wären wir bestraft worden“, warnte der in diesem Spiel von der Bank kommende Oliver Keutel zur Halbzeit. Seine Mannschaft begann nach dem Pausentee wiederum mit viel Schwung und wurde schnell belohnt. Endlich kam eine Flanke, dieses Mal von Benjamin Peschk, zu einem Lübbener Adressaten. Michael Leschnik traf unhaltbar per Kopf zum 2:0 (52.). Damit war die Begegnung praktisch entschieden. Luckau hatte offensiv keine Durchschlagskraft und die Hausherren ließen nichts anbrennen. René Trehkopf und Martin Scholz machten das Zentrum dicht und bauten ruhig von hinten heraus auf. Allerdings fehlte Lübben der Punch nach vorn. Immer wieder blieben die Hausherren eigensinnig oder unkonzentriert an einem Luckauer Abwehrbein hängen oder brachten den letzten Pass nicht zum eigenen Mann. Als doch einmal ein Zuspiel ankam, Denny Matthes war der Absender, marschierte Romano Lindner allein aufs Gästetor zu, umkurvte Torwart Philipp Schwittek und wurde von diesem von den Beinen geholt. Den fälligen Strafstoß verwandelte René Trehkopf bombensicher zum 3:0 (60.). In der Folge verwaltete Lübben den Vorsprung gegen harmlose Gäste und die Zeit von Schiedsrichter Eberst begann. So zeigte er bis zur 72. Minute in einer fairen Partie nur eine gelbe Karte gegen Philipp Schwittek wegen des verursachten Elfmeters (60.). Danach zog er innerhalb von elf Minuten viermal Gelb und einmal Rot und brachte damit viel Unruhe auf den Rasen. Am Ergebnis änderte sich nichts. Auch mit einem Mann weniger kontrollierte Lübben das Spiel und brachte das 3:0 sicher nach Hause. Lübbens Trainer Dirk Minkwitz monierte, dass „wir vor der Halbzeit unsere Angriffe nicht vernünftig zu Ende gespielt haben und nur mit einem 1:0 in die Pause gegangen sind“. Nach dem Kabinengang habe seine Mannschaft den Sieg gesichert und nur so viel gemacht, wie sie musste. „Wir wollten drei Punkte und die haben wir uns verdient in einem jedoch schwachen Spiel“, so Minkwitz. „Allerdings hätten wir auch bei einem schönen Spiel nur drei Punkte bekommen.“ Sein Pendant Sven Borrack erkannte den verdienten Lübbener Sieg an. „Wir waren heute körperlich und spielerisch unterlegen. Wir wollten schon mehr zeigen, es war aber nicht mehr drin. Glückwunsch an Lübben.“
Aufrufe: 024.8.2014, 19:22 Uhr
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