2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Verfolgungsjagd: Der Peitzer Keeper Benjamin Wende (l.) läuft vor Patrick Krenz (VfB) davon. Beide Klubs waren mit Platz vier und sieben die besten Niederlausitzer Vertreter in der Landesklasse. Foto: Steffen Beyer
Verfolgungsjagd: Der Peitzer Keeper Benjamin Wende (l.) läuft vor Patrick Krenz (VfB) davon. Beide Klubs waren mit Platz vier und sieben die besten Niederlausitzer Vertreter in der Landesklasse. Foto: Steffen Beyer

Peitz bestes Niederlausitzer Team

Drebkau macht größten Sprung, Gaglow geht runter. Die Landesklassen-Revue

Verlinkte Inhalte

Nach durchwachsenen Resultaten in der Hinrunde haben sich der VfB Cottbus, Eintracht Peitz und Einheit Drebkau im Frühjahr erheblich steigern und ihre Ziele erreichen können. Dem SC Spremberg ging dagegen zeitig die Luft aus, so dass der angestrebte einstellige Tabellenplatz verfehlt wurde. Die Groß Gaglower kamen über die Außenseiterrolle nicht hinaus und stiegen in den Kreis ab.

Eintracht Peitz: Unter ihrem neuen Trainer haben sich die Peitzer gut entwickelt. Gleich fünf Neuzugänge wurden zu Leistungsträgern. Zunächst galt es, drei Niederlagen aus den ersten fünf Spielen zu verkraften. Coach Sven Ballack reagierte mit taktischen Veränderungen, welche zum Grundstein für die folgende Serie von elf Spielen (einschließlich Pokal) ohne Niederlage wurden. Ballacks Prognose, sich in der Rückrunde noch zu verbessern, schien im ersten Drittel der zweiten Halbserie in weite Ferne gerückt. Denn die große Fluktuation (24 eingesetzte Spieler in den ersten fünf Spielen) sorgte für einen Fehlstart mit drei Niederlagen. Allerdings deutete sich mit dem knappen 0:1 beim Staffelprimus Lübben an, dass die Mannschaft zu mehr fähig ist.

Die Personalsituation war zwar weiterhin problematisch, doch mit der soliden Abwehr als Basis, die ab der vierten Runde nur noch neun Gegentore zuließ, ging keines der restlichen elf Spiele mehr verloren und am Ende stand wieder der gute 4. Rang.

VfB Cottbus: Der VfB blieb zunächst unter den Erwartungen. Die Misere, mit fünf Zählern aus sechs Heimspielen und eine Serie von sechs Niederlagen, schlugen negativ zu Buche. Immerhin elf Auswärtspunkte ließen die Cottbuser im einstelligen Tabellenbereich überwintern. Auch zu Beginn der Rückrunde mussten die Trainer Mathias Brückner und Thomas Rackel ständig improvisieren und unter anderem Feldspieler Milan Muth zwischen die Pfosten stellen. Überraschend wurde zum Auftakt Vizemeister Friedersdorf 4:2 geschlagen. Prompt folgte eine Woche später ein 0:3 in Altdöbern. So ging es weiter. Zwar ging es auf eigenem Platz bei sieben Siegen in acht Spielen bergauf, dafür wurde auswärts nur ein Dreier gepackt. Indiz für die fehlende Konstanz war auch die Tatsache, dass nie mehr als zwei Spiele am Stück gewonnen oder verloren wurden. Der Trainer ist trotzdem nicht unzufrieden, denn Rang sieben in der Endabrechnung ist kein schlechtes Ergebnis, zumal mit dem Gewinn des Kreispokals ein toller Erfolg abgerechnet werden kann.

Einheit Drebkau: In der ersten Halbserie wehte den Drebkauern noch der raue Wind der höheren Spielklasse um die Ohren, so standen nur 14 Punkte und magere elf Tore zu Buche. Doch die Ansage von Trainer Steffen Lehmann, in der Rückrunde richtig anzugreifen, wurde mit 23 Zählern und 34 Treffern mehr als erfüllt. Angefangen vom jungen Torwart Andy Branig (18), der Stammkeeper Friedrich in allen 28 Spielen zum Teil bravourös vertrat, über die gefestigte Abwehr bis hin zum Angriff um die Torjäger Manuel Rehn und Stefan Schicktanz, war eine Steigerung in allen Mannschaftsteilen unverkennbar. Am Ende konnte sich das Team von seinem treuen, auch bei Auswärtsspielen präsenten Anhang – mit durchschnittlich 128 Schlachtenbummlern die Nummer eins der Staffel in der Zuschauergunst – für den respektablen 8. Platz in der Endabrechnung feiern lassen. Nach perfektem Start, mit Siegen in Peitz und gegen Herzberg, wurden auch kleinere Rückschläge wie vier Niederlagen am Stück verkraftet, bevor der Endspurt mit zwölf Punkten aus vier Spielen das Aufstiegsjahr abrundete.

SC Spremberg: 17 Punkte und Rang acht zur Winterpause waren angesichts zahlreicher Abgänge ein über den Erwartungen liegendes Ergebnis. Der Start in die Rückrunde verlief dann auch wieder hoffnungsvoll. Hernach wechselte die Truppe zwischen Licht und Schatten. Denn mit der dünnen Spielerdecke war es schwierig, den Leistungslevel konstant zu halten. So wurde Liebenwerda klar mit 4:1 besiegt und auch gegen den starken Aufsteiger Schlieben stand ein 1:0, dafür wurden beim 2:2 gegen Schlusslicht Groß Gaglow zwei Punkte liegen gelassen. Endgültig verloren ging der einstellige Tabellenplatz durch die drei Niederlagen zum Abschluss. Das 0:6 in Drebkau nahm der Mannschaft die Luft, gegen die Spitzenteams Lübben und Großräschen gab es nochmals zwei deftige Niederlagen. Diese verfälschten etwas das Gesamtbild der Saison, welche mit dem sicheren Klassenerhalt letztlich ein gutes Ende nahm.

SG Groß Gaglow: Die vierte Abgangswelle in Folge ließ den Kader derart schrumpfen, dass eine Teilnahme am Spielbetrieb nur noch möglich war, indem die Reserve aus der 1. Kreisklasse nachrückte. Neben Kapitän Böckle hatte nur eine Handvoll Spieler Erfahrungen auf Landesebene. Die Mannschaft kam in der Hinrunde über drei Punkte nicht hinaus und stand praktisch im Winter als Absteiger fest. Zählbar waren auch in der Rückrunde nur das 2:2 in Spremberg und der einzige Sieg über Lauchhammer (2:0). Dennoch hat sich das neuformierte Team doch in recht achtbarer Manier, und ohne die Punkte widerstandslos zu verschenken, aus der Landesklasse verabschiedet.

Aufrufe: 013.7.2015, 11:19 Uhr
Roland ScheumeisterAutor