Gluiber wechselt im Sommer zur SV Böblingen

Die Entscheidung ist kein Paukenschlag, etwas überraschend ist sie dennoch: Nach sechs Jahren als Coach in Holzgerlingen wird Bernd Gluiber sein Amt im Juni abgeben. „Ich habe länger darüber nachgedacht, wie es weitergeht. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass nach sechs Jahres als Trainer bei einem Verein die Zeit reif ist für etwas Neues“, sagt Bernd Gluiber. Außerdem solle man gehen, wenn es am schönsten ist und wenn man den Zeitpunkt noch selber wählen könne. „Ich denke, der Zeitpunkt jetzt ist optimal“, sagt Gluiber, der die Mannschaft am vergangenen Freitag von seinem Schritt informierte.

Vor sechs Jahren nur Mittelmaß

Schön ist es derzeit sicherlich, in Holzgerlingen zu arbeiten. Der Verein hat eine funktionierende Struktur, die Jugendarbeit trägt Früchte, die Landesliga-Mannschaft bildet eine homogene Einheit. Das alles wäre aber nicht so viel wert, wenn es sportlich nicht laufen würde. Es läuft aber bei den Holzgerlingern, es läuft sogar sehr gut. Und dieser Erfolg ist eng mit Bernd Gluiber verbunden. Er übernahm das Team in der Bezirksliga, Holzgerlingen war seinerzeit allenfalls Mittelmaß. Im Dezember 2010 stand der Club auf dem vorletzten Platz im Bezirksoberhaus. Gluibers vorzeitiges Aus als Trainer war damals durchaus möglich. Der Club sprach ihm aber das Vertrauen aus, er zahlte es mit Erfolgen zurück. 2012 gelang dem Verein die Meisterschaft in der Bezirksliga und der erste Aufstieg in die Landesliga, in der vergangenen Saison belegte die Spvgg. in ihrer zweiten Spielzeit in der Landesliga Rang drei, heuer steht sie auf Platz zwei und hat alle Chancen, erneut die Meisterschaft zu gewinnen. Der Aufstieg in die Verbandsliga würde die Arbeit von Gluiber in Holzgerlingen sicherlich krönen. „Wir haben eine einmalige Ausgangsposition“, sagt Gluiber, der sich keinerlei Sorgen macht, dass sich nun der eine oder andere Spieler hängenlässt in dem Wissen, dass Gluiber nur noch bis Saisonende für das Team verantwortlich ist. „Die Jungs spielen ja Fußball, weil es ihnen Spaß macht und nicht, weil ich vor ihnen stehe“, meint Gluiber. Zudem habe sich das Team darauf eingeschworen, in der Rückrunde alles zu geben, um letztlich zu sehen, was dabei herauskommt.

Es gibt kein Zeitlimit

„Wir hatten mehrere Gespräche mit Bernd Gluiber“, schildert Sven Gernhardt, Spielleiter der Spvgg. Holzgerlingen. „Bernd hat sich dann Bedenkzeit erbeten und uns letztlich seine Entscheidung mitgeteilt.“ Der Verein war davon zunächst etwas überrascht, konnte aber die Beweggründe Gluibers nachvollziehen. „Für uns als Club hat es aus sportlicher Sicht keinerlei Notwendigkeit gegeben zu handeln“, sagt Gernhardt. Gleichwohl könne er verstehen, dass sich Gluiber nach sechs Jahren einer neuen Herausforderung stellen will. Die Holzgerlinger sind mithin ab sofort auf der Suche nach einem Trainer, wollen das Anforderungsprofil in den kommenden Tagen nochmals präzisieren. „Wir haben uns kein Zeitlimit gesetzt, wann wir einen neuen Trainer präsentieren wollen. Je früher wir einen finden, desto besser ist es natürlich“, sagt Gernhardt.

Trainergespann: Kontakt mit SV Böblingen

Nach der frühen Bekanntgabe kochte die Gerüchteküche. Am gestrigen Montagmittag sagte Gluiber nur soviel: „Ich werde in der kommenden Saison auf jeden Fall eine Mannschaft trainieren“, sagt der scheidende Coach. Namen anderer Clubs nannte er nicht, ein Gespräch mit einem anderen Verein habe es bisher gegeben. Am Montagabend gab allerdings Mario Estasi von der SV Böblingen seinen Abschied zum Saisonende bekannt. Zudem sickerte durch, dass die Böblinger Vereinsverantwortlichen mit Bernd Gluiber und Steffen Lauser vor über eine Woche ein entscheidendes Gespräch geführt hatten. Für eine erste Stellungnahme war Bernd Gluiber nicht zu erreichen, er weilt im Skiurlaub in Südtirol.

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