2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der größten Sportanlage zu neuem Ansehen verhelfen: Die Sportstätten am Glashütter Weiher sollen zu einem Sportpark verknüpft, das Stadion saniert werden.Foto: J. Lange
Der größten Sportanlage zu neuem Ansehen verhelfen: Die Sportstätten am Glashütter Weiher sollen zu einem Sportpark verknüpft, das Stadion saniert werden.Foto: J. Lange

Glashütter Weiher soll zu Sportpark ausgebaut werden

Voigtsberger setzt auf Förderprogramm des Bundestages. Kunstrasen für Büsbach, Mausbach und Vichttal. 2,5 Millionen Euro.

Den berühmten „Koffer in Berlin“ hat schon Marlene Dietrich besungen. Während die berühmte Schauspielerin in dem Lied nicht verrät, was in dem Koffer ist, so hat der Erste Beigeordnete im Stolberger Rathaus ganz klare Vorstellungen, was in einem erhofften Koffer aus Berlin sein sollte: rund 2,5 Millionen Euro!

Robert Voigtsberger hofft, mit zwei herausragenden Projekten die Bedeutung der Stolberger Sportlandschaft weiter hervorheben zu können, vorausgesetzt, Berlin spielt mit. Dort hat im Mai der Haushaltsausschuss des Bundestages ein neues Programm für die Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur beschlossen, das speziell für finanzschwache Kommunen gedacht ist. Und damit hat die Kupferstadt bereits das erste Kriterium erfüllt, um in den Genuss einer 90-prozentigen Förderung kommen zu können.

Dabei geht es nicht um Kleckerbeträge, sondern um spürbare Summen: 1,1 bis 4,4 Millionen Euro wollen die Haushaltspolitiker der großen Koalition an der Spree pro Projekt locker machen. Entsprechend zählt ein überdurchschnittliches Investitionsvolumen zu den Förderkriterien. Weitere sind eine überregionale Wahrnehmbarkeit und Wirkung, überdurchschnittlicher Bedarf und Qualität hinsichtlich sozialer Integration, Klimaschutz bzw. energetische Sanierung, Barrierefreiheit, zügige Umsetzung bei langfristiger Nutzbarkeit, eine städtebauliche Verbesserung des Quartiers, Innovationspotenzial sowie eine besonders integrative Wirkung und die Zugänglichkeit für die Allgemeinheit.

Nicht alle der in Zusammenarbeit mit dem Stadtsportverband und Sportvereinen vorgeschlagenen Projekte hielten den Kriterien stand, aber von sechs Vorschlägen erscheinen dem Beigeordneten vier förderfähig.

Vor allem das Projekt „Sportpark Glashütter Weiher“ könnte die Wahrnehmbarkeit Stolbergs als Sportstadt unterstreichen. Dazu ist vorgesehen, die im Umfeld des Weihers geballt vorhandenen, einzelnen Sportanlagen in Form eines Sportzentrums zu verknüpfen und darzustellen. Dies erfordert deutlichen Investitionsbedarf in die Substanz. So beinhaltet das Projekt weitere Sanierungen im Bereich der Sporthalle, wo vor allem Duschen und Sanitärbereiche ins Auge gefasst werden. Im Stadion ist der Neubau der Tribüne mit weiteren neuen Sanitär- und Duschanlagen vorgesehen. Außerdem sollen die Anlagen für Leichtathletik modernisiert und das Rasenspielfeld saniert werden. Und in Stolbergs größter Sportanlage soll die Barrierefreiheit hergestellt werden. „Die konzeptionelle Umgestaltung soll der größten Sportanlage im Stadtgebiet zu neuem Ansehen verhelfen“, sagt Voigtsberger und kalkuliert mit einem Förderbedarf von gut 1,1 Millionen Euro.

Die zweite Maßnahme umfasst drei punktuelle Ansätze. „Kunstrasen-Inklusionsprojekt“ lautet die Überschrift, unter der die Vereine FC Adler Büsbach, SV Grün-Weiß Mausbach und VfL Vichttal beim Bau von Kunstrasenanlagen bezuschusst werden sollen. Das Vorhaben wird auf ein Volumen von 1,4 Millionen Euro beziffert. Mangels Fusionen und Bereitstellung von Flächen zur Baulandentwicklung hat die Stadt bis dato die Wünsche Büsbachs und Mausbachs nach Zuschüssen zur Umwandlung ihrer Tennen- in Kunstrasenplätze nicht erfüllen können. Auf dem Dörenberg sind die Vichttaler mit derzeit rund 700 Mitgliedern an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt. Deshalb plane der VfL die Umwandlung seines Rasenplatzes in ein Kunstrasenfeld, berichtet Voigtsberger.

Am Mittwoch wird sich der Sportausschuss und am 8. Dezember der Stadtrat mit dem Vorschlag befassen. Die Politik muss sich bereiterklären den jeweiligen Eigenanteil von zehn Prozent zu tragen. Das würde knapp 250 000 Euro bedeuten, um an den viel größeren „Koffer aus Berlin“ herankommen zu können.

Aufrufe: 02.12.2015, 08:00 Uhr
Jürgen Lange I AZ/ANAutor