Ganz der Papa... - oder sogar besser?

Es gibt Parallelen. Weil es Probleme in der ersten Mannschaft gab, rückte Harry Koch als 18-Jähriger beim SV Hallstadt einst von der Jugend direkt in die erste Mannschaft auf. Gebraucht wurde er nicht auf seiner Stammposition im Mittelfeld, sondern in der Abwehr.

Nun hat sein Sohn Robin bei Eintracht Trier den gleichen Weg beschritten. Raus aus der A-Jugend und dem defensiven Mittelfeld. Rein in die erste Mannschaft, vorerst in die Abwehr. Mangels finanzieller Möglichkeiten wirft der SVE in der Regionalliga stärker ein Auge auf den Nachwuchs. Aber nicht nur aus Selbstzweck ist Koch hochgerückt. Er ist schlicht begabt. Seine Fähigkeiten sind dem Trainerteam Peter Rubeck/Rudi Thömmes positiv aufgefallen.

In den vergangenen Wochen zählte Koch junior immer zur Eintracht-Startelf. "Vom Talent her ist er weiter, als ich je war. Er kann ein Spiel lesen, ist technisch viel stärker", beschreibt Harry Koch die fußballerischen Vorzüge seines Filius. Der Papa hatte es nach seiner Zeit beim Jugendverein Hallstadt über Vestenbergsgreuth zum 1. FC Kaiserslautern in die Bundesliga geschafft. Zum Karriereende spielte er in Trier.

Den Traum, Profifußballer zu werden, hegt auch Robin Koch. Doch längerfristige Zukunftspläne schmiedet er nach eigener Aussage derzeit nicht. Er ist zunächst froh, einen Vertrag bei der Eintracht bekommen zu haben. Und er bereitet sich auf seinen Ausbildungsabschluss vor. Beim Weinbautechnik-Unternehmen Clemens GmbH in Wittlich macht der Fan von Lionel Messi eine Lehre zum Industriekaufmann. Im nächsten Jahr stehen die Abschlussprüfungen an.

Ausbildung und ambitionierter Fußball beim SVE - ein strammes Programm für den 18-Jährigen, der bei den Bambini des 1. FC Kaiserslautern mit dem Fußballspielen begonnen hatte und später vor seinem Wechsel zur Eintracht beim SV Dörbach kickte. "Ich bin selten zu Hause in meinem Zimmer. Um 7 Uhr morgens fahre ich zur Arbeit. Um 17 Uhr komme ich zurück. Dann muss ich direkt los zum Training", sagt Koch junior, der bei seinen Eltern in Dörbach lebt.

Papa Harry gibt vor, bei der zukünftigen Lebensplanung des Filius nicht reinfunken zu wollen: "Er soll seinen Weg gehen. Natürlich wird er auf mich angesprochen. Aber das ist eher negativ, wie man zum Beispiel bei den prominenten Beckenbauer-Söhnen sehen kann. Wenn sich Robin für einen Beruf abseits des Fußballs entscheiden sollte, ist das für mich genauso okay, wie wenn er eine Fußballprofi-Laufbahn einschlagen möchte. Ich stehe in beiden Fällen mit Rat zur Seite."