FV verpatzt die Generalprobe

In der ersten Halbzeit zeigten die Ravensburger gegen Spielberg eine ordentliche Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel ließ der FV jedoch spielerisch viel Luft nach oben. "Wir hatten keine Ruhe am Ball und haben die Räume nicht gesehen", sagte Trainer Wolfram Eitel. "Wenn du eine robuste Mannschaft wie Spielberg nicht zum Laufen bringst, dann wird es schwer." Während die Spielberger die Tabellenführung behaupteten und weiter vom Aufstieg in die Regionalliga träumen können, ist Ravensburg jetzt nur noch Tabellensechster. Auf Platz zwei und drei braucht der FV nicht mehr zu blicken. "Mit dem Mittwoch können wir aber alles wettmachen", sagte Ralf Heimgartner mit Blick auf das Pokalfinale.

Am Samstag hatte Ravensburg in der ersten Halbzeit fast nur nach Standardsituationen Chancen. Meistens kamen die Freistöße und Eckbälle auf den kurzen Pfosten, richtige Gefahr gab es zwei Mal. In der 14. Minute verlängerte Ole Schröder einen Freistoß von Sebastian Reiner, der Ball ging nur knapp am SVS-Tor vorbei. Und kurz vor der Halbzeitpause kam Manuel Litz nach einer Ecke von Jascha Fiesel an den Ball. Spielbergs Torwart Mathias Moritz faustete den Ball raus, Daniel Hörtkorns Direktabnahme aus 18 Metern flog vorbei. "Das war keine Vorgabe", sagte Eitel über die kurz getretenen Standards. "Die waren ähnlich schlecht wie die Angriffe, aber das hat zum Spiel gepasst."

In der Defensive hatte der FV mehrfach Probleme mit den schnellen Spielberger Stürmern. Auch der Tabellenführer hatte in den ersten 45 Minuten zwei richtig gute Chancen. Einen weiten Einwurf von Marius Mößner verlängerte Manuel Hasel Richtung langen Pfosten, doch da brachte Jan Malsam zu wenig Druck hinter den Ball. Ravensburgs Torwart Clemens Frey, der den noch angeschlagenen Dominik Buss vertrat, hatte keine Probleme.

In der 33. Minute hätte Frey große Probleme bekommen, aber Hasel - der am Elfmeterpunkt frei war - berührte den Ball mit seinem Standbein, weshalb Thomas Zimmermann doch noch klären konnte. Da hatte der FV Glück. Kurz nach dem Wechsel ging Spielberg nach einer Ecke in Führung. Phil Weimer hatte im Fünfmeterraum zu viel Platz und keine Mühe, das 1:0 zu erzielen. Direkt im Anschluss an den Gegentreffer hatte Ravensburg zwei gute Szenen. Jona Bonebergers Volleyabnahme ging übers Tor, kurz darauf blockte Christoph Nirmaier den Kopfball von Boneberger zur Ecke.

Danach taten sich die Ravensburger gegen gut stehende Spielberger allerdings sehr schwer. "Wir mussten viele lange Bälle schlagen, was überhaupt nicht unser Spiel ist", sagte Sebastian Reiner. Hätten die Gäste ihre Konter besser zu Ende gespielt, wäre die Partie frühzeitig entschieden gewesen. Aber sowohl Marius Schäfer (75.) als auch Schröder und Thomas Can (88.) ließen Großchancen aus. Vom FV kam aber nichts Zwingendes mehr. "Meine Mannschaft war präsent", lobte Spielbergs Trainer Stefan Karcher. Im Hinblick auf Mittwoch sagte sein Gegenüber Eitel nur: "Das Spiel einfach abhaken lasse ich nicht gelten. Wir müssen den Kopf hochnehmen und gegen Reutlingen eine stärkere Leistung abrufen."

FV Ravensburg - SV Spielberg 0:1 (0:0) - Tor: 0:1 Phil Weimer (48.) - Schiedsrichter: Michael Schroeter (Eberbach) - Zuschauer: 600 - FV: Frey - Zimmermann, Litz, Mähr, Fiesel - Jann, Reiner, Hörtkorn, Boneberger (61. Toprak) - Soyudogru (81. Kalteis), Wohlfarth (74. Vees).