2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Thomas Zimmermann (rechts) zeigte einen starken Auftritt im Finale. Derek Schuh
Thomas Zimmermann (rechts) zeigte einen starken Auftritt im Finale. Derek Schuh
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FV schafft größten Erfolg der Vereinsgeschichte

Erstmals ist eine Ravensburger Fußballmannschaft Verbandspokalsieger - Einzug in den DFB-Pokal - 150000 Euro sicher

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Ravensburg / tk - Der FV Ravensburg hat am Samstag das Finale des württembergischen Verbandspokals verdient gewonnen. Vor 3660 Zuschauern im Stuttgarter Gazi-Stadion beim Fernsehturm siegte der FV mit 5:2 gegen den FSV 08 Bissingen und steht in der kommenden Saison im DFB-Pokal.

Die Ravensburger können nun auf einen namhaften Verein wie Bayern München, Borussia Dortmund oder FC Schalke 04 treffen. Es könnte einer der 18 Bundesligisten oder einer der 14 besten Zweitligisten der abgelaufenen Saison werden. "Ein Bundesligist wäre wunderbar", sagte Peter Mörth, Sportlicher Leiter des FV Ravensburg. Durch den Sieg im Verbandspokal sind dem Oberligisten zudem 150000 Euro sicher. Sehr viel Geld für einen Amateurverein. Doch Mörth betonte: "Der sportliche Erfolg steht absolut im Vordergrund, aber natürlich freuen wir uns über das Gesamtpaket."

Feiern auf Mallorca

Die Ravensburger hatten in der ersten Halbzeit stark begonnen und früh eine 2:0-Führung herausgeschossen. Doch dann kam Bissingen innerhalb von drei Minuten heran. "Da haben wir ohne Not die Kontrolle über das Spiel hergeschenkt", meinte Trainer Wolfram Eitel. "Wir hatten Glück, dass wir nicht vor der Pause in Rückstand geraten." Für die Leistung seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit fand Eitel dann nur zwei Worte. "Richtig stark!" In der Defensive ließen die Ravensburger kaum etwas Gefährliches der Bissinger zu. Vorne spielten sie ihre Angriffe klug aus. "Wir haben gezeigt, dass wir im Pokal zu überragender Leistung fähig sind", sagte Kapitän Steffen Wohlfarth, während ihm Steffen Friedrich ein überdimensionales Glas Bier über den Kopf schüttete.

Bereits auf dem Rasen wurde kräftig gefeiert. Doch das war erst der Anfang. "Das wird die beste Rückfahrt seit dem Aufstieg", freute sich Thomas Zimmermann schon weit vor der Abfahrt des Mannschaftsbusses, am Sonntag ging es nach Mallorca. Dass der FV den Pokal in die Höhe stemmen durfte, war auch dem Rechtsverteidiger zu verdanken. Zimmermann spielte stark auf, blieb aber bescheiden. "Nach vorne war es gut, in der Defensive hatte ich manchmal Probleme und habe unter anderem das 1:2 mitverschuldet." Neben Zimmermann war Jascha Fiesel der beste Mann auf dem Platz. Der Linksverteidiger des FV wurde zum Spieler des Spiels gewählt. Fiesel hatte Ravensburg mit einem Freistoß in Führung gebracht, unermüdlich die linke Seite beackert, das 2:0 mit eingeleitet, einen weiteren Freistoß an die Latte gesetzt und dann auch das 3:2 vorbereitet. "Wir haben den beiden am Morgen extra ein Nutellabrötchen geschmiert", witzelte Mörth.

Kurz nach dem 2:2 war dem Sportlichen Leiter genauso wie den Spielern nicht nach Späßen zumute. Gedanken an das verlorene Finale vor einem Jahr kamen hoch. "Ich dachte, das darf doch nicht wahr sein", meinte Ralf Heimgartner. Auch Wohlfarth grübelte auf dem Platz. "Es sah kurz so aus, als würden wir es abgeben." Doch nach der Pause trat der FV dominant auf - und machte die Tore. Auch dank Daniel Hörtkorn. Der defensive Mittelfeldspieler kam in der 56. Minute für Heimgartner. "Der Trainer hat mir gesagt, ich könne entscheidend sein", so Hörtkorn. "Ich habe zwei Treffer vorbereitet, das war nicht so schlecht."

Stark war neben der Leistung der Mannschaft auch die der Fans. Die rund 800 Ravensburger unter den 3660 Zuschauern im Gazi-Stadion machten viel Stimmung. Auch sie trugen so einen Teil zum größten Erfolg des FV in seiner Vereinsgeschichte bei. "Diese Leistung und der Erfolg", sagte Mörth, "machen es uns auch in der Kaderzusammenstellung für die neue Saison etwas einfacher."

Aufrufe: 029.5.2016, 11:04 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Thorsten KernAutor