2024-06-17T07:46:28.129Z

Pokal
Kein Durchkommen: Der FV Biberach (Selman Ayan; Mitte) zog gegen den Oberligisten FV Ravensburg klar den Kürzeren. Foto: Volker Strohmaier
Kein Durchkommen: Der FV Biberach (Selman Ayan; Mitte) zog gegen den Oberligisten FV Ravensburg klar den Kürzeren. Foto: Volker Strohmaier
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FV Ravensburg zeigt die Unterschiede auf

WFV-Pokal, 2. Runde: Der Oberligist überzeugt beim 8:2-Sieg in Biberach

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Biberach / sz - Der FV Ravensburg hat das Duell Oberliga gegen Landesliga in der zweiten Runde des WFV-Pokals beim 8:2-Erfolg in Biberach überaus deutlich für sich entschieden. Die Turmstädter empfangen nun am kommenden Mittwoch in der dritten WFV-Pokalrunde im heimischen Ebra-Stadion den Zweitliga-Absteiger VfR Aalen zum Pokalkracher.

FVR-Trainer Wolfram Eitel brachte das Geschehen am Erlenweg nach Spielschluss entspannt und prägnant auf den Punkt: "Kompliment an meine Mannschaft, sie hat gegen einen tief stehenden Gegner lange Zeit präzisen Fußball gespielt und eine Vielzahl an Chancen erarbeitet. Das Umschaltverhalten war gut, dann kommt ein solches Ergebnis zustande." Wohl kaum einer der rund 300 Zuschauer dürfte dem Fazit des FVR-Übungsleiters widersprochen haben, zu dominant trat der Oberligist gegen den Landesligisten auf. Dabei leistete sich der Gast sogar den Luxus, einige Stammkräfte zunächst auf der Bank zu lassen.

FVB-Coach Rino Speradio schickte in Abwesenheit von David Haberbosch und Ilyas Aksit eine junge Truppe aufs Feld. Der Oberligist verlagerte das Spielgeschehen frühzeitig in die FVB-Hälfte und kombinierte sicher. Bei Standards rückte meist der große Innenverteidiger Sebastian Mähr auf, der mit zwei Kopfbällen jedoch ohne Erfolg blieb. Der stellte sich jedoch nach 16 Minuten erstmals ein, als FVB-Keeper Florian Fritzenschaf einen Schuss von Soyudogru zunächst noch abwehren konnte, den Abpraller netzte der starke Dominik Bentele zum 1:0 ein. Einen weiteren Kopfball von Mähr kratzte die FVB-Abwehr von der Linie, zwei Zeigerumdrehungen später stellte der Oberligist die Weichen endgültig auf Sieg. Nach einer gelungenen Freistoßvariante hatte Simon Wetzel keine Mühe, den Zimmermann-Querpass zum 2:0 zu verwerten.

Kunststück von Wohlfarth

Einen fußballerischen Leckerbissen Art servierte dann FVR-Kapitän Steffen Wohlfarth, der er eine Vorlage von Nicolas Jann mit der Hacke zum 3:0 ins Biberacher Netz beförderte. Die eher schüchternen Angriffe des Landesligisten erstickte der Oberligist meist bereits im Keim, lediglich FVB-Kapitän Fabian Scheffold kam beim besten Biberacher Angriff in Halbzeit eins aus acht Metern frei zum Schuss, der bis dahin arbeitslose FVR-Keeper Frey bereinigte aber ohne Not. Simon Wetzel nutze fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff einen Stellungsfehler in der FVB-Abwehr zum 4:0.

Mit verändertem Personal, aber gleichem Strickmuster ging der Oberligist die zweite Hälfte an. Dominik Bentele versenkte nach 47 Minuten einen Freistoß aus halblinker Position im Biberacher Kasten, kaum fünf Minuten traf Rahman Soyudogru nach einem Freistoß zum 6:0. Als Thomas Zimmermann auf Flanke des eingewechselten Sebastian Reiner per Kopf nach kaum einer Stunde auf 7:0 erhöhte, schien der FVB einem Debakel entgegenzusteuern.

Heimpel und Hasenkampf treffen

Der Oberligist kombinierte munter weiter, aber nicht mehr mit der zuvor gezeigten Konsequenz. Der FVB kam in dieser Phase erstmals besser ins Spiel. Der zur Halbzeit eingewechselte Viktor Hasenkampf setzte eine Flanke von Andreas Wonschick per Kopf neben den Gästekasten. Timo Heimpel nutzte eine der seltenen Unsicherheiten der Gästeabwehr aus 16 Metern zum 1:7, Viktor Hasenkampf versenkte ein Zuspiel von Heimpel mit einem trockenen Schuss zum 2:7. Den Schlusspunkt setzte wieder Zimmermann, der auf Vorarbeit von Toprak und Wohlfahrt zum 8:2 traf.

Gelungene Aktionen wie bei den beiden Treffern seiner Elf hätte sich Biberachs Coach Speradio öfter gewünscht: "Bis zum ersten Tor haben wir unsere Sache ganz gut gemacht, insgesamt haben wir aber mit viel zu viel Respekt vor dem Gegner agiert. Im Spiel nach vorne kam keinerlei Entlastung, wir konnten den Ball fast nie in den eigenen Reihen halten. Unsere ganz jungen Spieler haben nicht enttäuscht, unser Gegner hatte aber ein hohes Niveau." Moralische Unterstützung erhielt der FVB-Coach vom Ravensburger Trainer: "Biberach hat einen großen personellen Aderlass zu verkraften, aber immer noch gute Spieler, wie zum Beispiel Viktor Hasenkampf und auch einige gute Nachwuchskräfte in seinen Reihen. Wir freuen uns nun auf das Spiel gegen Aalen, wo wir die Trauben für den Drittligisten hoch hängen wollen."

FV Biberach - FV Ravensburg 2:8 (0:4). FVB: Fritzenschaf - Bek (46.Hasenkampf), Gnandt, Steidle, Fuchs, Keller, Scheffold, Tekin (63.Heimpel), Armancea (46.Ayan), Häckh (76.Schuller), Wonschick. FVR: Frey - Friedrich (46.Fiesel), Wetzel (46.Heim-gartner), Soyudogru (63.Toprak), Bentele, Zimmermann, Litz, Hörtkorn (46.Reiner), Jann, Wohlfarth, Mähr. Tore: 0:1, 0:5 Dominik Bentele (15.,48.) 0:2, 0:4 Simon Wetzel (22., 40.), 0:3 Steffen Wohlfarth (33.), 0:6 Rahman Soyudogru (51.), 0:7, 2:8 Thomas Zimmermann (56.,89.), 1:7 Timo Heimpel (72.), 2:7 Viktor Hasen-kampf (87.). SR: Florian Weigt (Dornstadt). Z.: 320.

Aufrufe: 02.8.2015, 14:25 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Gerhard KirchenmaierAutor