FV lässt viele Chancen liegen

Das große Wildparkstadion blieb dem FV Ravensburg beim Gastspiel in Karlsruhe verwehrt. Die Badener hatten das Spiel auf einem Nebenplatz angesetzt, wo sich der FV aber gleich wohl fühlte. Die Oberschwaben warteten rund zehn Minuten ab, ehe sie die Initiative übernahmen. Ein erster Warnschuss von Sebastian Reiner verfehlte das Tor noch um einige Meter, Steffen Wohlfarths Versuch mit dem Kopf (17.) war da schon vielversprechender.

Vom KSC war wenig zu sehen, der FV ließ dem technisch begabten Zweitliga-Nachwuchs kaum Raum zum Kombinieren. Reiner und Heimgartner zeigten sich als giftige Abräumer und fanden bei Ballgewinnen immer wieder den schnellen Pass nach vorne. In der 25. Minute wurde Wohlfahrt geschickt, sein Schuss rauschte aber am langen Eck vorbei.

KSC vergibt die Führung

Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis der KSC erstmals gefährlich vor Dominik Buss auftauchte - dann aber gewaltig. Nach einem Freistoß und zwei Weiterleitungen per Kopf und Hacke stand Kai Kleinert völlig blank, jagte den Ball aus fünf Metern aber über die Latte. Eine Riesenchance, der die Badener noch lange nachtrauerten - denn nur eine Minute später stand es 1:0 für die Gäste. Eine unsortierte KSC-Hintermannschaft ließ zunächst Wohlfarth frei stehen, der Rahman Soyudogru bediente - der Ravensburger narrte mit einem Haken drei Verteidiger und traf von der Strafraumgrenze flach ins kurze Eck. "Eine schöne Einzelaktion, das Tor haben ihm alle gegönnt", sagte Eitel. Mit der verdienten Führung ging es in die Pause.

KSC-Trainer Stefan Sartori muss seinem Team in der Halbzeit klargemacht haben, dass es mehr investieren muss. Tatsächlich kamen die Badener mit mehr Schwung aus der Kabine, der FV zog sich dagegen in die Defensive zurück - und stand sicher. Abgesehen von einem Fernschuss, der knapp am Tor vorbeiging (57.), blieben die Angriffsbemühungen der Hausherren fruchtlos.

Der FV lauerte auf Konter und wäre mehrmals fast erfolgreich gewesen: Harun Toprak ging auf rechts auf und davon, seine Hereingabe für Wohlfarth wurde im letzten Moment noch abgegrätscht (67.). Kurz darauf hatte KSC-Keeper Florian Stritzel Mühe mit einem Schuss von Jona Boneberger - der FV hätte den Sack zumachen können. "Wir haben uns sechs oder sieben solcher Chancen erspielt - das muss man beim KSC erst mal schaffen. Aber letztlich nicht konsequent zu Ende gespielt", haderte Eitel.

Stattdessen jubelte der KSC über den Ausgleich. Nach einer schönen Kombination auf der rechten Seite bekam der eingewechselte Ernesto De Santis den Ball im Strafraum und versenkte seinen Drehschuss im langen Eck (76.). Der Treffer setzte bei den Karlsruhern die zweite Luft frei. Auf einmal setzten die Gastgeber entschlossen nach und trauten sich mehr. Zu allem Überfluss verletzte sich noch FV-Innenverteidiger Sebastian Mähr am Unterarm und musste ausgetauscht werden. Zwei Minuten vor dem Ende hätte De Santis fast noch den Siegtreffer für den KSC markiert - diesmal verzog der Joker aber. "Zum Schluss hatten wir die klareren Chancen, aber insgesamt war es eine gerechte Punkteteilung", bilanzierte KSC-Trainer Sartori.

Karlsruher SC II - FV Ravensburg 1:1 (0:1) - Tore: 0:1 Rahman Soyudogru (33.), 1:1 Ernesto De Santis (76.) - Zuschauer: 150 - FV: Buss, Zimmermann, Litz, Mähr (86. Hörtkorn), Fiesel, Heimgartner, Reiner, Wohlfarth, Toprak, Soyudogru (80. Gabadamassi), Boneberger (74. Wetzel).